Zu Besuch beim König von Olten

Der Frauenverein Gelterkinden unterwegs

Amüsiert lauschte die Gruppe den Geschichten über den berühmten Smokingkater, unterhaltsam erzählt von der Führerin Emma Anna Studer. Fotos: U. Handschin

Amüsiert lauschte die Gruppe den Geschichten über den berühmten Smokingkater, unterhaltsam erzählt von der Führerin Emma Anna Studer. Fotos: U. Handschin

Die Gelterkinder Frauenvereingruppe auf dem Kaplaneiplatz mit Toulouse auf dem Thron, der Skulptur von Norbert Eggenschwiler.

Die Gelterkinder Frauenvereingruppe auf dem Kaplaneiplatz mit Toulouse auf dem Thron, der Skulptur von Norbert Eggenschwiler.

Der zweite Anlass des Frauenvereins nach der langen Durststrecke wurde von 15 neugierigen Frauen freudig benutzt, die dem gekrönten Haupt von Olten die Ehre erweisen wollten. Zwar galt der Besuch nur der Statue des 2017 verstorbenen schweizweit und über die Grenzen hinaus bekannten 18 Jahre alt gewordenen Kater Toulouse, der durch das Buch «Der König von Olten» von Alex Capus zur weltweit drittberühmtesten Katze avancierte. Nach First Cat Socks Clinton im Weissen Haus und «The Right Honourable Larry» in Downing Street No. 10, der Amtswohnung des britischen Premierministers. Das alles vernahm man von der Stadt- und Literaturführerin von Olten, Emma Anna Studer, die in feierlichem Outfit, passend zur Erscheinung des Smokingkaters, die Frauen auf seinen Spuren durch die verwinkelte und schmucke Altstadt führte. Susi und Roman Köpfli hatten 1999 auf einer Alp in Adelboden das junge Kätzchen entdeckt und nach Olten in ihr Haus mit Papeterie im oberen Graben mitgenommen. Von dort streunte das Katerchen gerne durch die Altstadt und bei der Rückkehr wurde es von den Besitzern begrüsst: «Du Luuser, chunscht au wieder mol hei»? Daraus entwickelte sich der Name Toulouse. Bald fand er seine speziellen Freunde und Freundinnen, bei denen er ein- und ausging. Ob im Blumengeschäft, im Buch- und Schuhladen, in Arztpraxen, in Restaurants, im Berninaladen, wo er im Schaufenster lag. Oder in der Stadtbibliothek, in der er, aus Versehen eingeschlossen, einen Feueralarm auslöste. Ebenso in der Apotheke, in deren Kellermagazin er sich am Baldrian vergriff. Nach dem Auszug von Susi Köpfli aus der Altstadt war Toulouse so traurig und verzweifelt, dass sie ihn zurückbrachte, damit er seine Touren weiterziehen konnte. Zum Beispiel bei den Jassfreunden in der Waadtländerhalle, wo er einen reservierten Stuhl besetzte und Wursträdli genoss. Auch war er beim wöchentlichen Kaffeekränzli willkommen, an dem ihm die Damen seinen bevorzugten Kaffeerahm servierten. Ihm in die Augen zu schauen, soll ein spezielles Gefühl ausgelöst haben, so die persönliche Erfahrung der Stadtführerin und vieler seiner Freund/-innen. Seine Anhänglichkeit und die Möglichkeit, ihn zu streicheln, machte ihn zum Therapeuten in so manchem Haus. Auch wenn seine Vorliebe, nachts in fremde Betten zu steigen bei offenen Fenstern, manchmal auch bei den Schlafenden Schrecken auslöste.

Auf jeden Fall freute sich die interessierte und amüsierte Frauenschar, die Bronzefigur auf dem 1,50m hohen Sockel mit dem Krönchen zu begrüssen und sich mit ihr verewigen zu lassen. Beim Dank der Leiterin des Ausflugs, Josefa Wieser, an Emma Anna Studer für ihre unterhaltsame und kompetente Führung, wurde darauf hingewiesen, dass es in Olten noch andere spannende Führungen des Tourismusbüros gibt. Was lag näher, als in der Bar Galizia von Alex Capus den Abend mit einem Durstlöscher zu beschliessen um dankbar das Zusammensein zu geniessen und auf den, trotz schwarzem Himmel, regenfreien Anlass zurückzublicken.

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