Gefestet, gefeiert und geschwungen

Zunzgen 113. Nordwestschweizerisches Schwingfest 2021 mit 99 Schwingern

Es fand dann doch noch statt, das 113. Nordwestschweizer Schwingfest 2021. Nicht in Lausen, dem ursprünglich geplanten Austragungsort, sondern im Bücheldorf Zunzgen. Dafür in etwas abgespeckter Form. Nachdem die Organisatoren das nordwestschweizerische Schwingfest im Frühling pandemiebedingt in Lausen absagen mussten, sprang die Gemeinde Zunzgen von Initiant und Schwinger Martin Wüthrich ein. Dem 31-jährigen Zimmermann, der schon über Erfahrung mit Schwing-Anlässen verfügte, gelang es in rekordverdächtiger Zeit mit Unterstützung von Gemeindepräsident Hansruedi Wüthrich und dem Nordwestschweizer Schwingverband unter dem Motto «Es ist unmöglich, darum machen wir es» ein tragfähiges zwölfköpfiges Organisationskomitee und ein Team von etwa 200 Helferinnen und Helfern auf die Beine zu stellen. Präsident Martin Wüthrich zeigte sich über den Verlauf des Schwingfests dann auch höchst zufrieden: «Wir waren zwar ein zusammengewürfeltes Team, welches aber immer stärker geworden ist und schliesslich super funktioniert hat» und schiebt nach «Es war ein schönes, würdiges Fest mit einer Superstimmung und hat uns allen richtig Freude gemacht.»

Eine logistische Meisterleistung

Aufgrund der doch sehr kurzen Vorbereitungszeit von rund vier Wochen ging der traditionelle sportliche Wettkampf am letzten Samstag nicht in der Grösse eines «normalen» Schwingfests über die Bühne. Trotzdem war es eine logistische Meisterleistung des OK, die mit 99 Schwingern und etwa 2000 Zuschauern auf den provisorisch hergestellten Tribünen auf dem Festgelände Dägermat, zwischen Fried- und Werkhof, belohnt wurde. In seiner Ansprache zum Festakt ernte Martin Wüthrich in Schwinger-Terminologie zum organisatorischen und logistischen Erfolg viel zustimmenden Applaus. «Das Organisationskomitee hat diesen Gang eindeutig für sich entschieden.»

Viel Schwinger-Prominenz

Das prominente Teilnehmerfeld mit Schwingsport-Grössen wie unter anderem die Nordwestschweizer «Eidgenossen» Joel Strebel, Andreas Döbeli und Patrick Räbmatter war beeindruckend. Wie auch einige andere Schwinger musste die Staufener Koryphäe Nick Alpiger im letzten Moment Forfait geben, da er positiv auf Corona getestet wurde.

Der 31-jährige Fricktaler David Schmid, der Sieger des NWS-Schwingfests vom 2019, präsentierte sich zum letzten Mal an einem Wettkampf und hing die Zwilchhose definitiv an den berühmten Schwingernagel. Mit dem Schwingerkönig Wenger Kilian, der sowohl das Brünig-Schwinget als auch das Berner Kantonalfest für sich entscheiden konnte, standen auch weitere Eidgenossen aus den anderen Teilverbänden, zusammen mit den Schwingern aus den Kantonen Baselland, Baselstadt, Solothurn und Aargau Schwingsport, im Einsatz. Drei Lebendpreise und ansehnliche Natural- und Geldgaben konnten erschwungen werden. Nach dem Festakt ging es schliesslich in den Schlussgang, der Andreas Döbeli vom Schwingclub Freiamt im Zweikampf mit Patrick Räbmatter mit einem inneren Haken nach 8:38 Minuten für sich entscheiden konnte.

Für viele Sportler war das «Nordwestschweizerische» zudem eine gute Vorbereitung auf das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (Esaf) im 2022 in Pratteln.

Mit mobilem Testzentrum

Das Schwingfest mit politischer Prominenz, mit Festrednerin und Ständerätin Maya Graf, wurde neu digital geführt, sodass der Datentransfer schnell erfolgte. Die Gänge wurden sofort digital erfasst und dies hatte unter anderem den Vorteil, dass jeder Schwinger schnell auf dem Bildschirm seinen nächsten Widersacher ausmachen konnte. Auch der Speaker profitierte vom neuen Übertragungssystem, konnte dieser doch die nächsten Paarungen dem Publikum und den Sportlern rasch bekanntgeben. Auch das mediale Interesse war gross, wobei das Schwingfest sogar vom Schweizer Fernsehen live im Stream übertragen wurde.

Am Festtag gab es ein mobiles Testzentrum. Einlass fanden nur diejenigen Schwingfans, die geimpft, getestet oder genesen waren. Eine musikalische Umrahmung mit Alphornklängen, Ländlermusik und dem Auftritt der Musikgesellschaft Zunzgen sorgte für die passende Stimmung.

Schlussrangliste

1. Döbeli Andreas (Sarmenstorf) 58,75 2. Je 57,25: Räbmatter Patrick (Uerkheim), Leuppi Samir (Winterthur), Odermatt Adrian (Liesberg).

3. mit je 57,00: Schurtenberger Sven (Buttisholz) und Wenger Kilian (Horboden).

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