Nostalgische Dorfschätze

Itingen Geführte kulturelle Rundgänge durch das Dorf  

Der kulturelle Rundgang stiess auf grosses Interesse bei der Bevölkerung.
Der kulturelle Rundgang stiess auf grosses Interesse bei der Bevölkerung.

Mit dem Ziel, die Geschichte des Dorfs Itingen näherzubringen, lud der Kulturverein «Itingen&…» unter dem Motto «Weisch no, dazumal z’Ütige» die Einwohnenden und andere Interessierte dazu ein, sich bei einem kulturellen Rundgang auf die Spuren der Vergangenheit und der neuen Gegenwart zu begeben. Im Sinne einer langjährigen Tradition führt der 78-jährige gebürtige Itinger Walter Peter seit zehn Jahren, jeweils einmal im Jahr, die dritte oder die vierte Klasse der Primarschule durch das Dorf und lässt so die Schülerinnen und Schüler an der Geschichte ihres Dorfs teilhaben. Am letzten Sonntag war nun die Gesamtbevölkerung eingeladen, im Rahmen eines kulturellen Rundgangs, in zwei Gruppen mehr über die Geschichte und die Gegenwart ihres Dorfs in Erfahrung zu bringen.

Poesie, Geschichten und Musik

Das zukunftsorientierte Dorf blickt mit Stolz auf eine geschichtsträchtige kulturhistorische Vergangenheit zurück, die es auf dem Rundgang zu entdecken gab. Dieser startete im Mehrzweckraum an der Landstrasse und führte nicht nur zu den nostalgischen Schätzen und zu den bekanntesten Orten im Dorf, sondern hatte im Programm auch Zwischenhalte bei einigen heutigen Dorfbewohnern im gewerblichen Bereich. Umrahmt wurde der abwechslungsreiche Rundgang durch mehrere musikalische Einlagen, Poesie in Form von Gedichten von Jürg Degen und Geschichten aus den 50er-Jahren, erzählt durch Projektleiterin Eva Müller.

Interesse war sehr gross

Erzähler Walter Peter gelang es, die Rundgangteilnehmenden mit einer Prise Humor in der Rhetorik für die Geschichte des Dorfs zu begeistern. Offensichtlich war das Interesse bei der Dorfbevölkerung sehr gross, wie Eva Müller vom organisierenden Kulturverein «Itingen&…» erläuterte: «Wir sind ausgebucht und hätten vier Gruppen bilden können, so viele Anmeldungen haben wir erhalten.» Mit der maximalen Gruppengrösse von 33 Personen fand sich die erste Gruppe als Abschluss des kulturellen Vereins im Coronajahr am Sonntagmorgen, bei bester Witterung, beim Mehrzweckraum ein – der zweite Rundgang war um 17 Uhr. Walter Peter führte die Gruppe auf dem zweistündigen Rundgang an viele historische Orte aus den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts und älter.

Lustige Anekdoten

Anekdoten aus der langen Dorfgeschichte sorgten immer wieder für grosses Gelächter, wie beim ehemaligen, von Diakonissen geführten Kindergarten, wo bei einem sträflichen Vergehen eine Stunde im Kohlenkeller verbracht werden musste, oder beim früheren Schulhaus, wo unten in zwei Badewannen für 50 Rappen gebadet werden konnte, wie Peter berichtete. Oder beim Brunnen am Ende der Dorfstrasse, wo es gelegentlich mal zwischen den Dorfbewohnenden krachte. «Die dörfliche Idylle war nicht immer so, wie es im Büchlein steht», so Peter.

Umrahmt mit musikalischen Klängen

Umrahmt wurde der Rundgang mit Walter Kissling (Drehorgel), Rachela Offreda und Pascale Schmidt (Geige), Markus Regenass (Baritonhorn/Alphorn) und Kurt Pfaff und Christian Rohr (Alphorn). Das Kaffi Durlips, im einzigen Riegelhaus im Dorf, sorgte für kulinarische Highlights.

Der Abschluss bildete ein Besuch bei Pius Iberg, dem einzigen Drechsler im Kanton und bei der Holzschnitt-Künstlerin Lucinda Tanner. Mit Zufriedenheit schaute Eva Müller am Schluss auf den kulturellen Anlass zurück und versicherte: «Wir werden den Rundgang sicher wiederholen.»

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