Biergeschichte – hautnah erzählt

Gelterkinden Tag der offenen Tür im Bierchäller

Michael (l.) und Caspar Baader brennen Speckbrettli. Fotos: O. Graf

Michael (l.) und Caspar Baader brennen Speckbrettli. Fotos: O. Graf

Das Portal zum Gelterkinder Bierchäller.

Das Portal zum Gelterkinder Bierchäller.

Exponate verschiedenster Art dokumentieren die Gelterkinder Biergeschichte.

Exponate verschiedenster Art dokumentieren die Gelterkinder Biergeschichte.

Bhaltis, mit historischem Brenneisen markiert.

Bhaltis, mit historischem Brenneisen markiert.

Exponate verschiedenster Art dokumentieren die Gelterkinder Biergeschichte.

Exponate verschiedenster Art dokumentieren die Gelterkinder Biergeschichte.

Exponate verschiedenster Art dokumentieren die Gelterkinder Biergeschichte.

Exponate verschiedenster Art dokumentieren die Gelterkinder Biergeschichte.

Was vor sechs Jahren in Gelterkinden nur noch Geschichtsbewussten und der älteren Generation im Gedächtnis haftete – der Bierchäller in der «Weielen» am Waldrand an der Kantonsstrasse nach Rünenberg, – ist mittlerweile zum Begriff im Dorf geworden. Am Samstag öffnete der von Caspar Baader präsidierte Verein «Bierchäller» sowohl das Eingangsportal des Stollens als auch die Pforten des nur einen Steinwurf entfernten Museums im «Pulverhüsli», das der Armee einst als Munitionsdepot diente.

«Wir zeigen, was es in der Vergangenheit brauchte, um das Bier lagern und geniessbar halten zu können. Zudem wollen wir die Geschichte des Gelterkinder Farnsburger-Biers ins Bewusstsein der Bevölkerung rücken», sagte Baader. So hat der Verein, der mittlerweile 250 Mitglieder zählt, eine kulturhistorische Stätte geschaffen, die das Wissen und das Handwerk vor über hundert Jahren lebendig erhält. An den Wänden hängen Sägen sowie riesige Eishaken, mit denen das Natureis aus den heutigen Naturschutzweihern zwischen Gelterkinden und Rickenbach, aber auch aus dem Klöntalersee zum Kühlen des Biers gewonnen wurde. Damit das Eis in der warmen Jahreszeit nicht wegschmolz, lagerten es die Brauereien in eigens gegrabenen Kavernen. Zahlreiche Fotografien, schriftliche Dokumente und Requisiten vermitteln einen authentischen Blick in die Vergangenheit der Braukunst. Als besonderen Event durften die Besucherinnen und Besucher mit einem originalen Brandstempel «Farnsburg A.G.», mit dem einst die Bierfässer gekennzeichnet wurden, ein Rüstbrettli oder Speckbrettli brennen. Das Brenneisen, auf einem Estrich in Rünenberg entdeckt, wäre ums Haar im Alteisen gelandet. Auf ähnliche Art fanden Bierflaschen und -fässer sowie weitere Gegenstände den Eingang ins Museum. Zu sehen sind auch viele Exponate, die der Stiftung Ortssammlung Gelterkinden oder Privatpersonen gehören. Und laufend kommen neue Objekte dazu, die irgendwo beim Entrümpeln zum Vorschein kommen.

Renaissance nach 100 Jahren

Das Eisdepot «in der Weielen» entstand um 1850 und wurde im Volksmund «Bierchäller» genannt, wohl deshalb, weil dort die Bierbrauer ein und aus gingen und das Volk annahm, dass diese Leute mit Bier hantierten. Mit dem Aufkommen der Eismaschinen verlor der Gelterkinder Bierchäller seine Bedeutung. In den 1930er-Jahren baute die Armee das «Pulverhüsli», wobei der Baustellenaushub der Einfachheit halber in den leerstehenden Bierchäller gekippt wurde. Die Brauerei wurde 1862 durch das «biertrinkende Publikum» an der Marktgasse 8, heute Gemeindeverwaltung, eingeweiht und erhielt nach verschiedenen Besitzerwechseln und turbulenten Zeiten 1896 den Namen «Brauerei Farnsburg». 1903 wurde diese an die Brauerei zum Warteck in Basel verkauft und die Braustätte in Gelterkinden 1907 aufgegeben. Ein gutes Jahrhundert später, 2017, erfolgte die Renaissance in Sissach unter dem Namen Brauerei Farnsburg AG.

Der Werdegang des Bierchällers mit dem Museum ist auf der Homepage detailliert festgehalten. Interessierte können sich bei einem Vorstandsmitglied gerne für einen Besichtigungstermin anmelden.

Näheres unter www.bierchaeller.ch

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