Motivationsspritze für den Natur- und Vogelschutz

Wenslingen Verleihung des Spyenpreises

Im Vordergrund das gestiftete Vogelbad, Autor Danilo Rattaggi, als Anerkennung für den geehrten Vogelliebhaber. Fotos: J. Hug

Im Vordergrund das gestiftete Vogelbad, Autor Danilo Rattaggi, als Anerkennung für den geehrten Vogelliebhaber. Fotos: J. Hug

Philipp Schmutz’ Angebot an die Mauersegler in Wenslingen, eine eigens konstruierte Brutkastenanlage im Vordach seiner Scheune.

Philipp Schmutz’ Angebot an die Mauersegler in Wenslingen, eine eigens konstruierte Brutkastenanlage im Vordach seiner Scheune.

Regula Waldner überreicht freudig die Anerkennung des Wenslinger Natur- und Vogelschutzvereins.

Regula Waldner überreicht freudig die Anerkennung des Wenslinger Natur- und Vogelschutzvereins.

In Wenslingen fand am Donnerstag letzter Woche eine Preisverleihung für den Natur- und Vogelschutz statt. Philipp Schmutz wurde für sein Engagement geehrt. Er hat 125 Brutkästen für Spyren (Mauersegler) an seinem Haus gebaut. Die Notwendigkeit mit der Tugend verband er, indem er die verwitterten Ortsbretter am Vordach der Scheune mit einem Mehrfamilienhaus für Brutvögel ersetzte. Die Öffnungen ordnete er in Reihen und Kolonnen an. Dahinter hat er die Wohnungen angeordnet. Sein Erfindergeist fand hier aber keine Grenze, er hat dahinter Klappen angeordnet, um die Kästen nach aussen schliessen zu können. Von innen ist jeder Kasten einzeln für die Wohnungspflege zugänglich, um den Vögeln einwandfreie Brutgelegenheit zu bieten. Sonst sind sie einem grossen Parasitendruck ausgesetzt, was den Bruterfolg infrage stellen würde. Trotz ihres Lebens in der Luft, Mauersegler landen nur zum Brüten, sind sie nicht vor Milben und anderen Parasiten gefeit.

Das Flugwetter war bei der Preisübergabe leider nicht gut, sodass die Hauptdarsteller fehlten. Regula Waldner, Präsidentin vom Natur- und Vogelschutzverein Wenslingen, überreichte Schmutz eine in Naturholz gerahmte Anerkennung für seinen engagierten Einsatz zur Förderung der Spyren-Population. «Seit zehn Jahren sorgt er dafür, dass sein Haus auch ein Haus für Spyren ist und dass eine wachsende Kolonie dieser Weltflieger im Sommer unser Dorf belebt. Mit seiner Scheunenrenovation zeigt er vorbildlich, wie man Lebensräume für Höhlenbrüter schaffen kann», so Waldner.

Schmutz erzählte, wie er auf die Idee kam, sein Nachbar, Sämi, habe fünf Spyrenkästen an seinem Haus angebraucht. Er übertrumpfte ihn nicht nur mit der Anzahl, sondern auch mit der Geschwindigkeit, mit der seine Wohnungen Bewohner fanden. Mit einer Lockruf-CD, die er während zwei Jahren einsetzte, schaffte er es, dass letztes Jahr dreissig Jungvögel aufgezogen werden konnten. Bei Sämi seien es immerhin gegen zwanzig gewesen, wobei jetzt gegen dreissig Paare eingezogen seien, Tendenz steigend. Mit Humor und Stolz lässt sich diese Konkurrenz zum Wohle aller münzen, für die Dorfbewohnenden und die Gäste aus der Natur. Auch die Vogelwarte Sempach freut sich über die steigende Zahl. In ihren alljährlichen Zählungen löst die steigende Kurve grosse Begeisterung aus. Mittlerweile löst auch das Rufen und die Flugkapriolen der Wenslinger Jetpiloten im Federkleid Freude aus, nachdem sie live zu hören sind und nicht ab CD.

Wer übrigens selber dieses Wunder der Natur am eigenen Haus erleben möchte, darf sich gerne an Philipp Schmutz wenden.

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