Begegnung verschiedener Kulturen

Gelterkinden Mitenand-Fest 2019

Miteinander tanzen zur Musik der Gruppe SSASSA. Fotos: U. Handschin

Miteinander tanzen zur Musik der Gruppe SSASSA. Fotos: U. Handschin

Eritreische Frauen zelebrierten eine Kaffeezeremonie.

Eritreische Frauen zelebrierten eine Kaffeezeremonie.

Barbara Graf von der Schweizerischen Flüchtlingshilfe in ihrer Grussansprache an die Festgemeinde.

Barbara Graf von der Schweizerischen Flüchtlingshilfe in ihrer Grussansprache an die Festgemeinde.

Um 16 Uhr stand alles bereit für den nationalen Flüchtlingstag. Die Tische unter den Zeltdächern des Begegnungsplatzes vor der katholischen Kirche; das Organisationsteam: Hans Rebmann, Christoph und Conny Wiederkehr, Thomas Brand und Regin Polsini, die für die Verpflegung verantwortlich war; zusammen mit vielen Helfer/innen. Dazu ein Grüppchen eritreischer Frauen in ihrer einheimischen Bekleidung, die eine Kaffeezubereitung zelebrierten. Als die Musikgruppe SSASSA ihre mitreissenden Melodien und Lieder aus verschiedensten Ländern erklingen liess, war es, wie wenn sie damit das Publikum anlocken würde. Der Schweizer Bandleader Christian Fotsch wurde begleitet von Denis Zekirov aus Mazedonien und Kadir Erdogan aus der Türkei, der betonte, dass, wenn er wie sein Namensvetter Präsident wäre, er so vieles anders machen würde in seinem Land! Die irakische Tänzerin Assala Ibrahim begeisterte das Publikum mit orientalischem Tanz, wirbelnd wie ein Derwisch mit Schleiern. Sie lud aber auch die Zuschauer ein für einen gemeinsamen Tanz. Zwischen Gesprächen, Kaffee und Kuchen gab es Gelegenheit für das Studium an der Stellwand, wo verschiedene Menschen, schweizerische und ausländische, aus der Region vorgestellt wurden und Statistiken über die Verhältnisse und die Zusammensetzung der Schweizer und der Ausländerbevölkerung in Kanton und Gemeinde ersichtlich waren. Als das Nachtessen bereit war, gekocht von zwei Mitgliedern der Guggenmusik Moskito-Würger aus Diepflingen, waren alle Tische besetzt. Barbara Graf, Delegierte der Schweizerischen Flüchtlingshilfe, hatte deshalb gleich nochmals ein grosses Publikum, um ihren dringenden Appell anzubringen, mit dem diesjährigen Motto «Sichere Fluchtwege retten Leben» für die Menschen, die an Leib und Leben gefährdet sind in ihren Heimatländern und nachher auf ihren Fluchtwegen. Seit 1993 sind über 35000 Menschen auf der Flucht gestorben! Die nächst- und umliegenden Transitländer sind überfordert mit den Auffanglagern – und Europa schottet sich ab. Graf befürwortet die erweiterten Kontingente in der Schweiz und fordert legale Zugangswege zu sicheren Ländern, damit die Aufnahme planbarer werde. Zudem – wenn die Asylsuchenden dann hier sind – mehr hilfsbereite Menschen wie die Flüchtlingsbegleitgruppe Gelterkinden und Umgebung, die sich jeden Dienstag, von 16 bis 20 Uhr im Jundthuus Zeit nimmt für die persönliche Betreuung und Integration. Vielfach seien die heutigen wertvollen Lehrlinge in den KMU-Betrieben Junge aus der zweiten Generation eingewanderter Ausländer.

Leider endete das bis 21 Uhr geplante, bis dahin aber sehr gelungene Fest fast sinnbildlich mit einer Flucht, allerdings hier nicht vor Krieg, Gewalt, Verfolgung und Hunger, sondern vor dem heftig einsetzenden Gewitterregen bereits um 20 Uhr und damit fiel die noch vorgesehene Rede des Gemeinderats Roland Laube buchstäblich ins Wasser.

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