Auf dem Vormarsch

Ormalingen Ergolztalk befasste sich mit der Demenz

Die Podiumsteilnehmer Michael Sokoll, Moderator, Dr. med. Christian Gürtler, Dieter Leonhardt und Kai-Uwe Hermann (v. l.).Foto: P. Aenishänslin

Anlässlich des Ergolztalks vom 18. April 2024 befassten sich drei Experten mit der Alterskrankheit Demenz. Es waren dies unter der Leitung von Moderator Michael Sokoll Dr. med. Christian Gürtler, Hausarzt in Gelterkinden, Dieter Leonhardt, Leitender Arzt, Schwerpunkt Alterspsychiatrie, Psychiatrie Baselland, und Kai-Uwe Hermann, Leiter einer Demenzwohngruppe, Zentrum Ergolz Ormalingen. Die Fakten sprechen für sich: In der Schweiz gibt es bereits 150000 Demenzkranke, deren Zahl sich mit steigender Überalterung der Bevölkerung jedes Jahr um 33000 Personen vermehrt.

Grosse medizinische Herausforderung

Die Demenz ist eine der grössten medizinischen Herausforderungen unserer Zeit. Ab Alter 85 erkranken ein Drittel aller alten Menschen an Demenz. Dies stellt eine grosse Herausforderung dar für diese Alten, die öfters gar nicht selbst wahrnehmen, dass sie dement sind, ihre Angehörigen und die Betreuer dieser Demenzkranken, seien es Ärzte oder Pflegepersonal. Meist beginnt die Demenz mit Vergesslichkeit. Wie Dieter Leonhardt aber ausführte, muss Vergesslichkeit nicht automatisch mit Demenz gleichgesetzt werden. Sie kann auch andere Ursachen haben, und kann auch erfolgreich behandelt werden.

Das A und O der Behandlung von Demenz ist eine frühe Abklärung, wenn erst leichte Symptome von Demenz vorliegen, wie eben häufigere Vergesslichkeit und andere Verhaltensstörungen.

Die Demenz hat viele Gesichter

Für den von der Demenz Betroffenen ist eine rechtzeitige Abklärung beides: Eine Entlastung und eine Belastung. Für die Angehörigen ist eine Diagnose Demenz bei ihren Eltern und anderen Verwandten etwas Positives: Die Krankheit wurde erkannt und kann jetzt richtig behandelt werden. Auch kann man nun darüber offen reden. Für die Pflegenden ist die Diagnose Demenz der Ausgangspunkt für eine erfolgreiche Behandlung dieser Alterskrankheit.

Die Demenz hat allerdings viele Gesichter und Formen. «Nur» etwa 40 Prozent sind dem Typus Alzheimer zuzurechnen. Daneben gibt es viele andere Erscheinungsformen. Auch besteht das Problem, dass es für die Demenz trotz intensiver langjähriger Forschung noch keine Medikamente gibt, um sie erfolgreich zu behandeln oder gar zu heilen. Ein kürzlicher Durchbruch stellte der Wirkstoff Aducanumab dar, der seit 2021 in den USA zugelassen ist, aber gravierende Nebenwirkungen aufweist. Dann gingen die drei Experten auf die Möglichkeiten ein, bei Verdacht auf Demenz verschiedene Tests und Abklärungen zu machen. Eine zentrale Rolle spielt immer der Hausarzt, welcher das Vertrauen des Demenzkranken geniesst.

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