In den nächsten Jahren wird einiges auf Hölstein zukommen

Info-Anlass Wasser, neue Kommissionen, Schulraum und Wärme sind die aktuellen Themen

Fragerunden belebten die Meinungsbildung.Foto: B. Eglin
Fragerunden belebten die Meinungsbildung.Foto: B. Eglin

In den nächsten Jahren kommen einige Kosten auf die Gemeinde zu. Die Themen scheinen für die Einwohner aber nicht brisant zu sein. Zum Informationsanlass vor zehn Tagen erschienen nur 30 Interessierte. Gemeindepräsidentin Andrea Heger hofft, «einige an der Gemeindeversammlung vom 29. November wieder zu sehen und dass die Bevölkerung zahlreicher vertreten sein wird».

Vergrösserung von Reservoir und Leitungen

Zum «Generellen Wasserversorgungsplan» (GWP) äusserten sich Gemeinderätin Brigitte Maurer und ein Fachmann der Planungsfirma. Erste Planungsunterlagen erhielt die Gemeinde anfangs 2020. «Es gibt aber immer wieder Verschiebungen und neue Erkenntnisse», sagte sie dazu. In der Planung wird der aktuelle Stand festgehalten. Daraus ergibt sich eine Prognose für die nächsten 10 bis 15 Jahre. Das Wassernetz ist grundsätzlich in einem guten Zustand. Notfalls kann Wasser von Bubendorf bezogen werden. «Ein gewisser Handlungsbedarf ist aber angezeigt», äusserte sich der Experte. Bisher wird Trinkwasser mit Ozon aufbereitet, was aber nicht mehr zeitgemäss ist. Zudem ist das Reservoir Eich zu klein für die aktuelle Bevölkerungszahl. Durch mehrmalige tägliche Pumpaktionen entstehen erhöhte Strom- und Betriebskosten. Die Mindestanforderungen der Gebäudeversicherung werden nicht mehr erfüllt. Das alte Fernmeldekabel ist erdverlegt. Heute kommen sie in Schutzrohre und können zum Ersetzen herausgezogen werden.

Aufgrund der freien Parzellen kann die Bevölkerungszahl von ca. 2600 bis ins Jahr 2035 auf 3000 ansteigen. Der Wasserbedarf steigt dann auf 535 m3 pro Tag. Jedes Quartier hat zwei Einspeisungen, sodass immer eine Reserveleitung vorhanden ist. Die Gesamtkosten von 4,25 Millionen Franken für die Erweiterung des Reservoirs und Leitungsvergrösserungen werden auf zehn Jahre verteilt. Einige Massnahmen sind Leitungsersatz, die sowieso anfallen. Die Finanzierung erfolgt über die Wassergebühren. Beim Neubau sind zwei Wasserkammern vorgesehen, damit bei einer Revision kein Unterbruch entsteht. Die Vorlage soll Mitte 2023 an die Gemeindeversammlung und die Realisierung erfolgt 2024.

Neue Kommissionen umstritten

Der Gemeinderat möchte im nächsten Jahr eine Bau- und Planungskommission und eine Umweltkommission gründen. Eine raschere Umsetzung ist nicht möglich, da zuerst Gesetze und Reglemente ausgearbeitet und genehmigt werden müssen. Pflichtenhefte und Anforderungsprofile für die Mitglieder wurden bereits erstellt. Diskutiert wurde im Plenum die Wahl durch den Gemeinderat. Dadurch sei die Gewaltentrennung nicht gegeben, meinte ein Votant. Der Gemeinderat möchte ständige Kommissionen, um eine Konstanz an Wissen und Erfahrung zu gewährleisten. Andere Stimmen empfahlen je nach Thema wechselnde Zusammensetzungen. Es wird auch befürchtet, dass man zu wenig Leute für ständige Kommissionen findet, vor allem, wenn es um Projekte geht, die nicht das Spezialgebiet eines Mitglieds sind.

Schulraumplanung

Bildungschefin Marina Saladin informierte über den Schulraumbedarf in den nächsten Jahren. Die Schülerzahl nahm rascher zu als erwartet und Provisorien wie die Bürgerstube müssen weitergeführt werden. Für den Gemeinde- und Schulrat ist eine langfristige Planung wichtig, um zukünftige Engpässe zu vermeiden.

Gemäss Leitbild der Gemeinde soll der Bau einer Sporthalle definiert und der Schulstandort gesichert wer-den. Man will Schüler nicht in andere Gemeinden verlagern und keinen Qualitätsverlust riskieren. Da Entlastungsmassnahmen Kosten verursachen und nicht dauerhaft sind plant man auf das Schuljahr 2022/23 kleinere Umbauten. Neuer Schulraum kann durch Aufstockung von bestehenden Gebäuden erreicht werden. Dadurch entstehen Synergien. 2024/25 erfolgt eine umfassende Bedarfsabklärung für eine Turnhalle.

Wärmeverbund

Gemeindepräsidentin Andrea Herger nahm Stellung zum Wärmeverbund. Abgeklärt werden mögliche Erweiterungen, Erneuerungen von Bezugsverträgen und die Wahl des Betreibers. Der Gemeinderat strebt einen optimalen Betrieb bei der Wärmeproduktion, ein gutes Kosen-/Nutzungsverhältnis für Bezüger und einen vertretbaren Aufwand für die Gemeinde an. Sinnvoll wäre eine Erweiterung in der Ebene zwischen der Frenkenschlaufe.

Auch der Bürgerschopf ist ein möglicher Standort. Interessant für die Gemeinde sind Grossabnehmer für eine langfristige Stabilität und Kontinuität. Entsprechende Verhandlungen laufen. Gegenwärtig wird der Wärmeverbund kostendeckend durch Personal des Gemeindewerkhofes betrieben. Bei einer Erweiterung will man auch die Möglichkeiten durch einen externen Betreiber prüfen. Hauptlieferant für den Schnitzelofen ist die Bürgergemeinde.

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