Langenbruck feierte Oskar Bider

Langenbruck Patrouille Suisse verpasste die Feier

Divisionär Müller, Regierungsrat Weber und Gemeinderat Herzig warten vergebens auf die Patrouille Suisse.

Divisionär Müller, Regierungsrat Weber und Gemeinderat Herzig warten vergebens auf die Patrouille Suisse.

Ausstellung im Revue-Gebäude.

Ausstellung im Revue-Gebäude.

Grab von Oskar und Leni Bider.

Grab von Oskar und Leni Bider.

Modell von Bider’s Blériot.

Modell von Bider’s Blériot.

Divisionär Bernhard Müller redet im Festzelt.

Divisionär Bernhard Müller redet im Festzelt.

Aus alten Zeiten.

Aus alten Zeiten.

Kurzes Gastspiel der Patrouille Suisse. Fotos: B. Eglin

Kurzes Gastspiel der Patrouille Suisse. Fotos: B. Eglin

Oskar Bider gehört sicher zu den bekanntesten Schweizer Flugpionieren. Neben ihm kennt man höchstens noch den Namen von Hermann Geiger. Der weltberühmte Walliser Rettungsflieger und Gletscherpilot stürzte 1966 in Sitten ab. Er war erst knapp 52 Jahre alt. Noch kürzer war das Leben von Bider, der am 12. Juli 1891 in Langenbruck geboren wurde. Am 7. Juli 1919 liess er sich in Dübendorf zu Flugakrobatik überreden. Er stürzte ab und erlitt tödliche Verletzungen. Seine Flugkarriere dauerte nur sechs Jahre. In dieser Zeit begeisterte er aber die Schweiz mit seinen Pionier- und Rekordleistungen für die Fliegerei.

 Am letzten Samstag wurde zu Bider’s hundertstem Geburtstag in Langenbruck ein Gedenkgottesdienst abgehalten. Auf dem Schulhausplatz stand ein Festzelt, die Reden waren gehalten und alle schauten gespannt zum bewölkten Himmel empor. Plötzlich tauchte eine Sechserstaffel der Patrouille Suisse auf und verschwand ebenso schnell wieder, wie sie auftauchte, in Richtung Nachbargemeinde Mümliswil. Dort wurde das Jodlerfest durch den Fluglärm intensiv gestört. Die Staffel verflog sich und ausser zwei Verkehrsflugzeugen war in Langenbruck nichts mehr zu sehen. Es gab Diskussionen und Spekulationen über die möglichen Gründe. Nach einem starken Gewitter brachte aber die Sonne ihre Wärme zurück und die Langenbrucker feierten ihr Fest auch ohne die orientierungslosen Flieger weiter.

Regierung und Armee feiern mit

«Wir müssen uns bewusst sein: Oskar Bider war der bedeutendste Flugpionier seiner Zeit – der bedeutendste weltweit und Mitbegründer der Schweizer Luftwaffe». Mit diesen Worten lobte Regierungsrat Thomas Weber den Langenbrucker, der nur 28 Jahre alt wurde. In seiner Rede betonte er die Wichtigkeit von Freiheit und Pioniertum. Dafür entschied sich auch Oskar Bider und nicht «für die Sicherheit und geordneten Bahnen, im Wissen, dass Freiheit immer mit Risiken verbunden ist». Weber fragte sich auch, wie frei wir heute in einer Welt der Digitalisierung und globalisierten Vernetzung seien. Überall werde man zurückgebunden. «Wir brauchen Leute wie Oskar Bider und seine Schwester Leny, die zueinanderstehen und unsere Gesellschaft, unseren Staat, die Technik – und damit aber auch geistig uns sehr viel geben – und uns weiterbringen».

Mit Divisionär Bernhard Müller besuchte der Luftwaffenchef der Schweiz die Feier zu Ehren von Bider. Er ist verantwortlich für die Grundbereitschaft, Ausbildung und den Einsatz der Luftwaffe und der Fliegerabwehr. Er erzählte, wie Bider’s steile Flugkarriere am 8. November 1912 begann, als er 21-jährig in die Pilotenschule des Flugpioniers Louis Blériot im französischen Pau eintrat.Bereits nach einem Monat besass er das Flugbrevet und erwarb für 26000 Franken eine Blériot-Eindecker».

Schon sein Flug über die Pyrenäen fand grosse Beachtung. Noch bedeutender war aber die Alpenüberquerung von Bern nach Domodossola am 13. Juli 1913. An Flugveranstaltungen sammelte er Geld für den Aufbau einer Luftwaffe und übergab dem Bundesrat 1,7 Millionen, was 1,7 % des damaligen Bundesbudgets entsprach. «Bider war während des 1. Weltkrieges Cheffluglehrer der Fliegertruppe und prägte damit eine ganze Generation junger Piloten». Am Nachmittag hatten Flugbegeisterte die Gelegenheit, im Revue-Gebäude eine Ausstellung mit Gegenständen, Flugzeugmodellen, Fotos und Zeitungsausschnitten aus der Zeit der Flugpioniere zu besichtigen.

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