Zur Abwechslung Marsch und Polka

Niederdorf Regio Blasorchester im Gritt

Das Regio Blasorchester 50 plus. Fotos: E. Gysin

Das Regio Blasorchester 50 plus. Fotos: E. Gysin

Dirigent Sepp Fink und Präsident Adrian Meury (v.l.).

Dirigent Sepp Fink und Präsident Adrian Meury (v.l.).

Ein ganz besonderes Blasorchester sorgte am vorvergangenen Mittwoch im Gritt für gute Laune und viel Applaus. Das Regio Blasorchester 50 plus gab den Pensionärinnen und Pensionären ein Konzert.

Hinter der etwas technischen Bezeichnung steckt ein Blasorchester, in dem mitmachen kann, wer den 50. Geburtstag hinter sich hat. Allerdings liegt der Altersdurchschnitt weit über 50, sagte Sepp Fink, der Dirigent. «Er wird wohl bei über 65 Jahren liegen», so der Dirigent. Das älteste Mitglied sei der Frenkendörfer Schlagzeuger René Schweizer, er traktiert die Felle so gut wie vor Jahrzehnten. «Heute sind wir bei den Bässen etwas gar dünn besetzt», stellte der Dirigent fest. «Unsere Mitglieder müssen, wenn sie verreisen wollen, nicht mehr auf die Schulferien Rücksicht nehmen, das führt manchmal dazu, dass wir in einem Register weniger gut besetzt sind, als ichs gerne hätte.» Es ist keine Kritik, bloss eine Feststellung und dem Klang hat es auch keinen Abbruch getan.

Dann ist schon die Polka «In der Weinschenke» an der Reihe, schön weinselig, wirklich. Kommt gut an beim Publikum, wie der «Mühlewalzer». «Wir spielen für ein Publikum, das in jungen Jahren von dieser Musik umgeben war», sagte Fink und «wir sind ja selbst nicht mehr die Jüngsten, also auch wir erinnern uns an diese Melodien.» Beim Paso Doble «San Sebastian» nimmt Cinellist Hansruedi Maurer die Castagnetten hervor, die gehören zu diesem lateinischen Stück, sie verleihen ihm den besonders betonten Rhythmus. «Wunderland bei Nacht», eine Komposition von Bert Kämpfert, ist die Gelegenheit für den Trompeter Heinz Stohler, ein ergreifendes Solo hinzulegen. Szenenapplaus war ihm gewiss. «Frohes Wiedersehn» ist ein Marsch, den früher wohl alle kannten, heute ist er in Vergessenheit geraten, er kam gut an beim Publikum. Genauso wie der «Baselbieter Marsch» als Zugabe, wobei das Blasorchester bewies, dass es auch beim Singen eine gute Falle macht.

Musikalische Erfahrung von Jahrzehnten

Würde man zusammenrechnen, wie viele Jahre Erfahrung in diesem Orchester stecken, man käme wohl auf Jahrhunderte. Allein Dirigent Sepp Fink hat während 30 Jahren den Musikverein Bubendorf dirigiert. Er war auch Spielführer in der Armee, «ich war nie Profimusiker, immer ein Milizler», sagte er. Den Musikverein Bubendorf hat er massgeblich mitgeprägt, der war bekannt für seine Marschmusik gespickt mit Evolutionen, auf Deutsch: Schaulaufen. «Wir haben schöne Erfolge gefeiert, haben 2007 am Basel Tattoo mitgemacht und unser Auftritt an der Expo02 ist ebenfalls in Erinnerung geblieben», schaute Fink zurück, heute ist er Ehrendirigent des Bubendörfer Musikvereins. Das Regio Blasorchester probt regelmässig, auch Auftritte wie diesen hier im Gritt gehören zum Alltag des Orchesters. Dazu kommt ein Jahreskonzert, «am 5. Februar 2020 werden wir im Pratteler KUSPO ein abendfüllendes Konzert geben», sagte Adrian Meury, der dem Orchester als Präsident vorsteht.

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