Schnapsbrennerei im Kuhstall

Langenbruck Jährlicher Heimatabend des Bergbauernvereins mit Lustspiel

Heiri Schlatter ist im Gegensatz zu seinen beiden Töchtern sehr glücklich mit seinen beiden heiratswilligen Frauen.

Heiri Schlatter ist im Gegensatz zu seinen beiden Töchtern sehr glücklich mit seinen beiden heiratswilligen Frauen.

Der Pfarrer von Bätziwil brüstet sich, einen direkten Draht zur geistlichen Zentrale zu haben .Fotos: S. van Riemsdijk

Der Pfarrer von Bätziwil brüstet sich, einen direkten Draht zur geistlichen Zentrale zu haben .Fotos: S. van Riemsdijk

Das Duett Eva Bürgin (l.) und Claudia Steger überrascht als Auftakt mit herrlichen Jodeleinlagen.

Das Duett Eva Bürgin (l.) und Claudia Steger überrascht als Auftakt mit herrlichen Jodeleinlagen.

Zu seinem eigenen verfassten Lustspiel und Volksstück mit Gesang in drei Akten «De Häfelibrönner von Bätziwil» liess der Autor und Luzerner Landwirt Josef Brun mal verlauten: «Me muess ne eifach gseh ha.» Und recht hatte er. Ein typisches Volksstück unter der Regie von Hansruedi Blaser und mit der verbalen Unterstützung der Souffleuse Maja Baumann über den mürrischen Bauer Heiri Schlatter (gespielt von Thomas Portmann) in der Hauptrolle. Dieser hatte nach dem Tod seiner Frau den Hof vernachlässigt, um sich künftig auf das illegale Schnapsbrennen zu konzentrieren und wurde dadurch in vielen komischen und verstrickten Situationen mit seinen Unzulänglichkeiten konfrontiert.

Die Vorführung am jährlichen Heimatabend in der voll besetzten Mehrzweckhalle mit etwa 300 Zuschauenden erfüllte die Erwartungen in jeder Hinsicht. Einerseits durch die schauspielerischen Leistungen des Theaterensembles des Bergbauernvereins Langenbruck und Umgebung und anderseits durch die zauberhafte Dekoration. In spannender Erwartung auf das Theaterstück wurden die vielen Zuschauerinnen und Zuschauer im Vorprogramm durch das Duett Eva Bürgin aus Muttenz und Claudia Steger aus Reinach mit Jodelliedern musikalisch unterhalten. Als der Vorhang dann für eine lustige Aufführung aufging, die nicht ganz frei erfunden ist und sich in jedem Dorf in der Schweiz hätte abspielen können, wurde es in der Halle sofort still. Eine verzwickte Geschichte ums Heiraten, ums Schwarzbrennen und um das menschliche Treiben in komischen Situationen konnte seinen Lauf nehmen. Die Hauptperson Bauer Heiri Schlatter, der «Häfelibrönner», pflegte keine Kühe mehr und brannte dafür in seinem Stall feinsten Schnaps zu wahrlich günstigen Preisen. Selbst der Pfarrer (Bernhard Baumann), der sich rühmte, einen direkten Draht zur «göttlichen Zentrale» zu haben, gehörte zu seiner Kundschaft. Heiri war nicht nur auf der Suche nach Kundschaft, sondern auch auf der Suche nach einer Frau. Als die beiden von der Heiratsvermittlerin Rosa Schmuki (Silvia Kamber) vorgeschlagenen Frauen zur selben Zeit auf dem Hof auftauchten, nahm der Klamauk ihren lustigen Lauf. Nella Hübscher (Michèle Marty), die Witfrau, und Uschi Engel (Marina Singer), die Jungfer, sorgten mit ihrem Zickenterror für beste Unterhaltung. Dazu kam noch der Nachbar Hugo Mattli (Stefan Stucki), der schon lange auf Schlatters Liegenschaft ein Auge geworfen hatte, ebenso die beiden Steuervögte (Michael Gisin und Bruno Blaser), welche sich in die Töchter (Corinne Probst und Denise Probst) von Heiri verliebt hatten. Am Ende brachten diese Heiri wegen Steuerhinterziehung mit dem Gesetz in Konflikt.

Ein unterhaltsames und mit Lebensweisheiten gespicktes Theaterstück, das als pure volkstümliche Kultur in seiner Thematik einmalig ist. Die verwirrende Geschichte, die wunderbar in die herbstliche Jahreszeit passte, konnte das Publikum mit dem grotesken menschlichen Treiben zu richtigen Lachmarathons und zu Fröhlichkeit anstiften und bestens erheitern. Es bedankte sich dafür mit einem grossen Applaus. Mit dem anschliessenden Auftritt der vier «Örgelifäger» aus dem Berner Oberland wurde der gelungene Volksabend würdig abgerundet.

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