Faszination Tischfussball

Liestal Der Verein Tablesoccer beider Basel vereint Spass mit Sport  

Zwei Hände und ein wenig Spass genügen für eine Partie Tischfussball. Foto: M. Herrmann
Zwei Hände und ein wenig Spass genügen für eine Partie Tischfussball. Foto: M. Herrmann

Tischfussball oder für viele nur «Töggele» genannt, hat den Ruf, ein Bar- und Pub-Spiel zu sein. Meist unter Jungs mal am Abend eine Runde spielen, das Gewinnerteam bezahlt die nächste Runde. Dass dies mit dem Tischfussball, der im Verein Tablesoccer beider Basel und an Turnieren gespielt wird, nur sehr wenig zu tun hat, wird offensichtlich, wenn Pascal Salzgeber, mehrfacher Schweizermeister, Hand anlegt. Der Ball donnert mit unglaublicher Schnelligkeit ins Tor. Zusätzlich kommt hinzu, er weiss genau, wo der Ball hingeht, er haut nicht einfach nur drauf. Diese Fertigkeiten sind mit langem Training verbunden und haben schon in mancher Bar für Staunen gesorgt.

Tischfussball erklärt

Im Kern geht es beim Tischfussball um zwei gegnerische Mannschaften, die jeweils eine Reihe von Miniaturspielern steuern, die an rotierenden Stangen befestigt sind. Ziel ist es, diese Figuren strategisch zu manövrieren und mit ihnen einen kleinen Ball ins gegnerische Tor zu schlagen. Das Spiel folgt in der Regel denselben Grundregeln wie Fussball, wobei die Mannschaften versuchen, ähnlich dem Tennis meist drei Sätze zu gewinnen. Es gibt verschiedene Hersteller von Tischen und jedes Land hat seinen eigenen Tisch, somit auch einen Vorteil bei internationalen Turnieren. Eines der wichtigsten Merkmale von Tischfussball ist seine Vielseitigkeit. Das Spiel kann in verschiedenen Formaten gespielt werden und bietet Platz für zwei bis vier Spieler. Es ist eine beliebte Wahl sowohl für gelegentliche Spiele unter Freunden als auch für Turniere auf Amateur- und Profi-Ebene. Die Einfachheit des Aufbaus und der Regeln macht es für Spieler aller Alters- und Könnensstufen zugänglich, was auch der Ansatz des Verein Tablesoccer beider Basel ist. «Wir wollen die Möglichkeit zum ‹Töggelen› dem Gelegenheitsspieler geben aber auch dem ambitionierten Turnierspieler», führt Beatrice Berner, Gründerin des Vereins, aus. Tischfussball verlangt von seinen Spielern eine Reihe einzigartiger Fähigkeiten. Präzise Hand-Augen-Koordination, schnelle Reflexe und strategisches Denken sind entscheidend für den Erfolg auf dem Tischfussballfeld. Ein geübter Spieler muss die Miniaturfiguren gut kontrollieren, seine Schläge genau timen und sich an die ständig wechselnde Dynamik des Spiels anpassen können. Am Ende entscheidet meist nicht die Technik, sondern der Kopf.

Von der Bar auf die internationale Bühne

Pascal Salzgeber hat den klassischen Weg im Tischfussball gewählt. Der ehemalige Bündner spielte ebenfalls zuerst im Pub unter Freunden und entwickelte dort seine Leidenschaft. Es wurden immer mehr Abende, an denen gespielt wurde und schliesslich meldete er sich mit einem Freund an einem Turnier in Rapperswil an. Von den 40 startenden Teams belegten sie den letzten Platz und bekamen ordentlich aufs Dach. «Ich hätte nicht gedacht, dass dies ein so anderes Niveau war. Wir waren ohne jede Chance.» 

Von da an begann er mehr zu trainieren und organisierte mit seinen Freunden einen kleinen Club wo man sich immer wieder abends traf und verschiedene Techniken und Spielzüge probierte. Sein Können wurde besser und er nahm wieder an Turnieren teil und organisierte sich mit anderen ambitionierten Spielern, denn Übung und Repetition ist sehr entscheidend, um das Gefühl für das Spiel zu entwickeln. Mittlerweile ist er mehrfacher Schweizermeister und gehört weltweit zu den besten zehn Spielern. Er nimmt an Veranstaltungen auf der ganzen Welt teil und ist auch in der Schweizer Nationalmannschaft und möchte nun auch in der Region Nordwestschweiz Tischfussball populärer machen.

Die Szene ist überschaubar, aber seit der offiziellen Anerkennung als Sport im Jahre 2018 mit der Mitgliedschaft bei Swiss Olympic ist auch eine positive Bewegung zu spüren.

Gründung in der Covid-Pandemie

Für Beatrice Berner, selbst aktive Turnierspielerin und Partnerin von Pascal Salzgeber, kam die Pandemie insofern zum richtigen Zeitpunkt, dass sie durch die neu verfügbare Zeit etwas im Kanton Baselland und Basel für den Tischfussball bewegen wollte. Es gab keinen Verein in der Region und so gründete sie im April 2020 der Verein Tablesoccer beider Basel. Mittlerweile sind es fast 30 Mitglieder, die sich aktiv treffen und sich dem schnellen Spiel auf dem Tisch hingeben. Die Finanzierung des Vereinslokals wird durch Turniere, einen kleinen Mitgliederbeitrag und Firmenanlässen gedeckt. Gerade als Teamevent eignet sich eine Runde Tischfussball hervorragend, denn man braucht lediglich zwei Hände und eine Portion Spass. Der Verein bietet auch Trainings und Probe-lektionen an und befindet sich im Herzen der Stadt Liestal in einem Raum der ehemaligen Ziegelhof Brauerei. Interessierte können sich gerne melden für eine Partie Tischfussball.

www.tablesoccerbeiderbasel.ch