Jubiläums-OL erinnert an die Premiere von 1953

Orientierungslauf Der «Baselbieter» steht auch nach 70 Jahren bei allen noch hoch im Kurs

Auf Siegeskurs: Anton Lauber, Michael Bertschi, Jeannette Merz.

Auf Siegeskurs: Anton Lauber, Michael Bertschi, Jeannette Merz.

Schnellste Juniorinnen aus Liestal: Alvina Koch, Charlotte und Laurianne Plattner.  Fotos: U. Fluri

Schnellste Juniorinnen aus Liestal: Alvina Koch, Charlotte und Laurianne Plattner. Fotos: U. Fluri

Alljährlich an einem der letzten Oktobersonntage gibt es für die Hundertschaften von Hobbyjoggern und OL-Freaks kein Halten mehr. Dann nämlich ruft das Kantonale Sportamt die Familien, Schülerteams, Paare, Zweier- oder Dreier-Teams auf, sich mit Karte und Kompass auf Postenjagd zu begeben. Dabei stehen nicht die grossen Cracks im Vordergrund, sondern die Kategorienvielfalt mit den Geschichten und Storys der so unterschiedlichen Teams. Was 1953 als erster Baselbieter Team-OL im Gebiet Sichtern-Muni oberhalb von Liestal seinen Anfang nahm, kam 70 Jahre danach nun am vergangenen Sonntag im gleichen Gebiet als Jubiläumsauflage zur Austragung. Die auch heuer rund 1500 Teilnehmenden in 458 Teams sind ein klares Indiz für die Erfolgsgeschichte dieses grössten Breitensport-Anlasses im Kanton. Ein grosses Sportfest in familiärem Rahmen eben.

Obschon der Leistungsgedanke insbesondere in den traditionellen Familien- und Sie+Er-Kategorien zweitrangig war und die Postensuche in alle Himmelsrichtungen sozusagen einem fröhlichen «Hüscht und Hott» gleichkam, ging es bei schönem Herbstwetter in diesem idealen OL-Gelände zeitweise doch recht turbulent zu. Da wurden zuweilen sogar die zwischenmenschlichen Beziehungen auf die Probe gestellt. So war etwa in der Kategorie Sie+Er zu beobachten, wie ein Mann seine vorauseilende Partnerin zwecks neuer Lagebesprechung kurzerhand zu sich gepfiffen hat – man stelle sich diese Umstände im Haushalt vor … Die Hoheit des Kartenlesers rechtfertigt eben solche Mittel.

Erstmals ein Regierungsrat als Kategoriensieger

Der «Baselbieter» zieht traditionell viel Prominenz an. Zwar sind im grossen Sportlerpulk alle gleich, wenn aber eine Ständerätin, ein Regierungsrat, mehrere Landräte sowie Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben als löbliche Vorbilder am Start sind, wird ihnen naturgemäss etwas mehr Aufmerksamkeit zuteil. Obschon auch einige Top OL-Spezialisten von ehemals internationalem Format wie etwa Matthias Merz oder der Sissacher Anders Holmberg in den offenen Kategorien «ganz brav» mit ihrer Familie mitgelaufen sind und in den Elitekategorien in horrendem Tempo über Stock und Stein gejagt wurde, hat ein alles überragendes Ergebnis doch aufhorchen lassen: Regierungsrat Anton Lauber hat nämlich zusammen mit Jeannette Merz und Michael Bertschi, zwei Angestellte aus seiner Direktion, die offene Kategorie «Rote Bahn» gewonnen. Also erstmals ein Regierungsmitglied auf dem obersten Podest des Baselbieter Team-OL! Dabei hat er unter den 69 Klassierten das im 28. Rang klassierte Landrats-Team von Adil Koller, Markus Graf und Stefan Degen mit über 20 Minuten Vorsprung geradezu deklassiert. Und das auf 5,1 Kilometer mit 15 Posten. Da kann man nur hoffen, dass die drei Landräte aus SP, SVP und FDP diese bittere Niederlage dem Finanzminister nicht «heimzahlen» wollen. Jeannette Merz war indes voll Flamme für ihren Chef: «Me cha ihn ämel bruche», so die Antwort auf die Frage, wie er sich denn unterwegs so geschlagen habe. Solches Lob gilt denn auch den rund 70 Helfenden die zusammen mit Thomas Beugger vom Sportamt für perfekte Bedingungen gesorgt haben.

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