Verdienter Solosieg

Zunzgen Die Argentinierin Fernanda Yapura gewinnt den Grand Prix Oberbaselbiet  

Das Feld noch geschlossen am Bergpreis.

Das Feld noch geschlossen am Bergpreis.

Warten bis zum Startschuss der Frauen Elite und FB.Fotos: m. herrmann

Warten bis zum Startschuss der Frauen Elite und FB.Fotos: m. herrmann

Sieg im Sprint für Wanja Russenberger.

Sieg im Sprint für Wanja Russenberger.

Das Rennen um die Häuserecken in Zunzgen ist bei Fahrerinnen und Fahrer gleichermassen beliebt und gefürchtet. Es geht schlichtweg entweder hoch, runter, links oder rechts, aber von Erholung keine Spur. Die diesjährige Strecke, die aufgrund von Bauarbeiten leicht modifiziert werden musste, bietet für das Radfahrerherz alles, ist aber fordernd. Glücklicherweise spielte das Wetter hervorragend mit und sorgte mit wenigstens angenehmen Temperaturen nicht noch zusätzlich für Strapazen. Auf der 7,3 Kilometer langen Rundstrecke inklusive Bergpreis konnte das Organisationskomitee um Andreas Wild in diesem Jahr knapp über 100 Fahrerinnen und Fahrer aus der ganzen Schweiz und dem benachbarten Ausland, sowie aus der Ukraine begrüssen. Aufgrund vieler Rennen gleichentags in Frankreich und Norwegen, war das Starterfeld insbesondere bei den Frauen Elite sehr überschaubar. Für Andreas Wild kein Grund Trübsal zu blasen: «Wir hätten auch gerne Marlene Reusser die Vorjahressiegerin am Start gehabt, aber auch dieses Starterfeld sollte zu einem spannenden Rennen beitragen.»

Nach verhaltenem Start Action zum Ende

Mit dieser Aussage hatte Andreas Wild nicht unrecht. Das Elite-Rennen der Frauen, das gemeinsam mit den Frauen B (Jahrgang 2004 bis 2007) gestartet wurde, entwickelte sich zu einem klassischen Ausscheidungsrennen, bei dem die Spannung bis fast am Ende blieb. In den vordersten Positionen war auch immer die Deutsche Kathrin Hammes anzutreffen, die bereits Zweite im letzten Jahr war und in diesem Jahr auch an der Tour de France der Frauen startete. Auf der letzten Runde machte dann die Argentinierin Fernanda Yapura in Diensten des französischen Teams Macadams Cowboys die entscheidende Attacke und konnte bis ins Ziel nicht mehr eingeholt werden. Am Schuss war sie einfach die stärkste Fahrerin, die sich so verdient in diesem angeregten Rennen durchsetzen konnte. «Ich bin happy zum zweiten Mal nach 2018 hier zu siegen», sagte sie glücklich und erschöpft nach der Zielankunft. Für Kathrin Hammes, Vorjahreszweite, blieb erneut nur der zweite Platz gefolgt von der ebenfalls aus Deutschland kommenden Fahrerin Lydia Ventker. Beste Schweizerin wurde auf dem vierten Platz Michelle Stark. Das Rennen zählte als Abschlussrennen zum Schweizer Frauencup, den mit ihrem achten Platz Lea Fuchs für sich entscheiden konnte. Bei den Frauen B konnte die Schweizer Meisterin Noëlle Rüetschi vor der Ukrainerin Anna Kolyzhuk und Engländerin Matilda Mckibben gewinnen, Anna Kolyzhuk gewann mit diesem zweiten Platz auch klar den Schweizer Frauen Cup in der Kategorie FB.

Nachwuchs mit den Amateuren

Die Junioren starteten bereits um 9 Uhr morgens zusammen mit den Amateuren. Dies ist bei vielen Rennen so gehandhabt und sorgt auch für ein stärkeres Niveau bei den Junioren. Obschon die Rangliste separat gewertet wird, schnuppern sie so bereits die Luft bei den U23 und Amateurfahrer. Wer als Junior in Zunzgen gewinnt, der kann es schon mal weit bringen, schaut man sich die vergangenen Juniorensieger an. Namen wie Marc Hirschi oder der amtierende Schweizermeister Robin Froidevaux sind da zu finden. Stärkster Junior war Miro Schmid vor Jonas Müller und Joel Tinner, die sich einen spannenden Schlusssprint lieferten. Bei den Amateuren war es lange Zeit eine vierköpfige Spitzengruppe, mit drei Fahrern aus dem gleichen Team, die das Rennen bestimmten, aber ausgerechnet der Einzelfahrer Wanja Russenberger konnte sich schliesslich in einem Zweiersprint gegen Valentin Darbelley durchsetzen, sehr zu seiner eigenen Überraschung. «Ich hätte nicht gedacht, dass ich gegen die drei Fahrer eine Chance hätte, aber am Schluss im Sprint war Mann gegen Mann und da hatte ich doch die besseren Beine.»

Das Organisationskomitee darf mit der bestens organisierten 17. Austragung dieses schon legendären und gefürchteten Rennens zufrieden sein.