Falls das Pneulager in Flammen aufgehen sollte

Gelterkinden Feuerwehr-Hauptübung

Grossangriff mit Wasserwerfern und Druckleitungen auf das brennende Pneulager.

Grossangriff mit Wasserwerfern und Druckleitungen auf das brennende Pneulager.

Mit Salzsäure kontaminierte Person wird mit viel Wasser geduscht. Fotos: O. Graf

Mit Salzsäure kontaminierte Person wird mit viel Wasser geduscht. Fotos: O. Graf

Die Feuerwehr und die Jugendfeuerwehr Region Gelterkinden legten am vergangenen Samstag am Eiweg hinter dem Bahnhof anlässlich der Hauptübung Zeugnis ihres Könnens ab und bewiesen, dass sie ihr Handwerk beherrschen. Das Bekämpfen eines Feuers in einem Pneulager und zwei weitere Einsätze, alle unter realistischen Annahmen geplant, stiessen beim Publikum auf grosses Interesse. Schon kurz Brandausbruch in einem Block mit Pneus rückte die alarmierte Feuerwehr mit einem Hilfeleistungsfahrzeug (HLF) auf dem Schadenplatz ein. Einsatzleiter Marc Recher schätzte das Gefahrenpotenzial, das von den brennenden Pneus ausging richtig ein und ordnete vorrangig den Schutz der unmittelbar daneben liegenden Lagerhalle an. Dies geschah mit einem Schnellangriff ab dem erwähnten HLF. Die Angehörigen der Feuerwehr (AdF) überzogen die gefährdete Halle mit einem Wasservorhang und eliminierten mit diesem Vorgehen den Funkenwurf. So konnte das Ausbreiten des Feuers auf das Objekt verhindert werden.

Brennende Pneus entwickeln nebst der Hitze auch viel Qualm und Rauch. Deshalb arbeiteten die AdF unter Atemschutz. In rascher Folge trafen weitere Fahrzeuge am Brandort ein. Mit zahlreichen Druckleitungen, auch ab Hydrant, sowie mit Wasserwerfern rückten die AdF an drei Fronten vor und deckten den Brandherd mit einem massiven Wassereinsatz ein. Namentlich die beiden Wasserwerfer erwiesen sich dabei wegen ihrer grossen, präzisen und konstanten Wurfweite als sehr wirkungsvoll. Sie sind relativ einfach zu bedienen, benötigen jedoch bis etwa 1500 Liter Wasser pro Minute. Baulich trägt das nur durch den Eiweg von der SBB-Linie getrennte Pneulager dem Brandrisiko Rechnung. Die Reifen lagern in Hallen und im Freien in Sektoren mit breiten Gassen dazwischen, was allfällige Löscheinsätze erleichtern würde. Um das Verunreinigen von Gewässern zu vermeiden, wird das kontaminierte Löschwasser von den versiegelten Flächen systematisch einem unterirdischen Rückhaltebunker zugeführt, aus dem es dann abgepumpt und fachgerecht entsorgt wird. «Die Feuerwehr hat ihren Auftrag erfüllt», befand der Übungsleiter und stellte den Feuerwehrleuten nach dem halbstündigen Einsatz im Pneulager am Eiweg ein gutes Zeugnis aus. Das Publikum quittierte den Einsatz mit einem kräftigen Applaus.

Jugendfeuerwehr birgt verletzte Person

Zuvor legten die Angehörigen der Jugendfeuerwehr an mehreren Posten Zeugnis ihres Könnens ab. So bargen sie behutsam mit einem Hebekissen eine Person, die unter Paletten eingeklemmt war aus ihrer misslichen Lage. Sie demonstrierten ausserdem vor, wie man einen Feuerlöscher bedient oder wie verletzte Personen mit einfachen Hilfsmitteln oder von Hand aus dem Gefahrenbereich zu bergen sind. Zu Beginn der Hauptübung leitete Christoph Bopst, der später wie Marc Recher, zum Leutnant befördert wurde, einen Rettungseinsatz einer Person, die bei einem Arbeitsunfall mit einer zunächst unbekannten Flüssigkeit aus einem havarierten Fass kontaminiert wurde. Wesentlich bei dieser Aufgabe war, zu erfahren, um welche Substanz das Fass enthielt, damit die richtigen Massnahmen eingeleitet werden konnten. Im Ernstfall, liess der Übungsleiter durchblicken, müssten allenfalls Rettungsdienste, über die eine Ortsfeuerwehr nicht verfügt, beigezogen werden.

Hauptmann Reto Kunz, Kommandant Feuerwehr Region Gelterkinden, zog aus der Hauptübung eine positive Bilanz und nahm am Schluss die üblichen Beförderungen und Verabschiedungen vor. Sechs AdF wurden zum Gruppenführer mit Dienstgrad Korporal ernannt. Gabriel Hilber wird zum Wachtmeister befördert. Gemeinderätin und Präsidentin des Feuerwehrrats Manuela Schällibaum ernannte Kraft ihres Amtes Tizian Schmidt zum Feldweibel sowie Christian Bopst und Marc Recher zum Leutnant.

Nicht weniger als sechs Angehörige der Jugendfeuerwehr treten auf den 1. Januar 2025 zu den «Grossen» über. Acht AdF quittieren ihren Dienst, darunter Fw Pascal Herzog nach 18 Dienstjahren, Lt Roland Gerber nach 19 Dienstjahren und Gfr Markus Rentsch nach 34 Dienstjahren.

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