Jubiläum im Vierteljahrhunderttakt

Ormalingen Gastchöre und jubilierender Männerchor unterhielten auf besondere Art

Der Schülerchor Ormalingen.

Der Schülerchor Ormalingen.

Der jubilierender Männerchor Ormalingen. Fotos: B.Eglin

Der jubilierender Männerchor Ormalingen. Fotos: B.Eglin

Der Männerchor Ormalingen wollte bewusst kein 125-Jahr-Jubiläum im üblichen Rahmen feiern, sondern das erste Jahr danach. Der Anlass sollte «frischer und frecher sein, als man es erwartet», schrieben die Programmverantwortlichen im Festführer. Aus der Idee wurde eine Konzertreise durch 126 Jahre Vereinsgeschichte. Musikalisch führte das Programm von 1898 bis in unser Jahrhundert. Ergänzt wurden die Lieder durch Bilder auf zwei grossen Bildschirmen. Die Besucher in der voll besetzten Turnhalle wurden auf die Spuren von dörflicher, nationaler und internationaler Geschichte geführt.

Männerchor-Präsident Adrian Thomet hiess Vereinsdelegationen und Gäste willkommen. In seiner Rede betonte er die Zukunft und begrüsste passend dazu den Schülerchor Ormalingen. Im ersten Lied wurde der Farnsburger Landvogt Hagenbach zurück nach Basel geschickt und im zweiten das Heimatdorf Ormalingen besungen. Nach dem Hit «Chliini Händ» (Schritt für Schritt) von Kunz wurden die jungen Sängerinnen und Sänger mit grossem Applaus verabschiedet.

Jetzt stellte sich der Männerchor auf die Bühne – elegant gekleidet in weissem Hemd und in schwarzer Hose. Vor dem ersten Lied begrüsste Gemeindepräsident Henri Rigo die grosse Festgemeinde. «Vereine sind die Seele des Dorfes und das spürt man in Ormalingen besonders gut. Sie sind wichtig für die Dorfgemeinschaft.» Er ist überzeugt, dass der Chor weitere Generationen überdauern und weiterhin viel Freude bereiten wird.

Musik im Vierteljahrhunderttakt

Im ersten Vierteljahrhundert des Vereins waren Liebe, Sehnsucht und Natur die mehrheitlich besungenen Themen. Dazu kamen patriotische Lieder während der Kriegszeit. Sehr schön klang «Gilberte de Courgenay» als Eröffnungslied. Mit einem ungarischen Tanz und dem Jägerabschied endete der Klassikteil. Der zweite Abschnitt Schifflibach erinnerte an die Landesausstellung Landi mit alten Klassikern in den vier Landessprachen. Perfekt inszenierte Dirigentin Anna Juniki ihre 21 Männer und man durfte sich an einem schönen Klangspektrum erfreuen. Es wurde nicht zu viel versprochen. Es war wirklich etwas Anderes. Das dritte Vierteljahrhundert war mit Aufbruch betitelt. Mani Matters «Zündhölzli» mit den Solisten Christian Gass und Peter Burri beendete das letzte Set vor der Pause. Der Präsident machte Werbung für den Wettbewerb und neue Mitglieder – auch Frauen sind willkommen – und lobte Ehrenpräsident Max Buser, der 65 Jahre beim Chor ist und 19 Jahre Präsident war.

Im zweiten Teil gratulierten Lydia Rufer vom Chorverband beider Basel, Ruedi Schaub vom Göttiverein Gelterkinden in Versform und der Konzertchor Oberbaselbiet mit zwei Liedern.

Im vierten Viertel fiel die Berliner Mauer, der Zauberwürfel und der Walkman kamen auf den Markt. Passend zum Saisonnierstatut besang der Männerchor «Griechischen Wein». «Sierra Madre del Sud» passte zur aufkommenden Reiselust und «Der Mann im Mond» zur Mondlandung.

Im fünften Vierteljahrhundert dominierten Computer, Smartphones, Digitalisierung und Elektroautos. «E Vogel ohni Flügel» und «Marina» läuteten so langsam das Konzertende ein. Begonnen wurde mit «Red is the Rose», «einfach, weil wir Freude am Singen haben», erzählte der Moderator und Präsident.

Die vom Publikum verlangte Zugabe war «Rock my Soul». Und damit ging ein langer, aber sehr unterhaltsamer Chorabend für die meisten Besucher zu Ende.

Bilder: www.presstime.ch > Konzerte

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