Vielfalt des Holzes hautnah erlebt
Neue GGS-Werkhalle Tag des Schweizer Holzes
Neue GGS-Werkhalle Tag des Schweizer Holzes
Es gibt kein Produkt, das vielfältiger ist als Holz in seinen zahlreichen Erscheinungs-, Anwendungs- und Verarbeitungsformen. Im Wald dominiert das Holz. Die Häuser bestanden einst fast ausschliesslich aus Holz. Und heutzutage boomt das Bauen mit Holz geradezu. In der kalten Jahreszeit bringt Brennholz wohlige Wärme in die Stube. Ja, dDie Aufzählungen liessen sich beliebig verlängern.
Am Freitag und Samstag rückten die Tage des Schweizer Holzes den einheimischen Rohstoff in den Fokus. In über 130 Betrieben und Organisationen der holzverarbeitenden Branche landesweit hatte das Publikum Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. In Gelterkinden packte die GGS AG die Gelegenheit am Schopf, um einerseits ihre neue Werkhalle im Gewerbegebiet an der Rünenbergerstrasse, vis-à-vis des ehemaligen Zeughauses vorzustellen. Die Halle befindet sich noch im Rohbau und besticht durch ihre gewaltigen Dimensionen. Wie Geschäftsführer Daniel Ritter aufzeigte, ist das Objekt, selbstverständlich eine Holzkonstruktion, 50 Meter lang, 30 Meter breit, 14 Meter hoch und umschliesst ein nutzbares Volumen von 18000 Kubikmeter. Verbaut wurden 500 Kubikmeter Schweizer Holz. Das Objekt wird mit einer Photovoltaikanlage versehen und wird mit dem in der Produktion anfallenden Restholz beheizt.
Die GGS AG, 1982 gegründet, ist heute namentlich in den Bereichen Holzbau, Bedachungen, Spenglerei und alternative Energien aktiv und beschäftigt 50 Mitarbeitende. Sie bietet zudem ihre Dienstleistungen als Generalunternehmerin an.
Der Neubau, der im nächsten Frühjahr bezugsbereit sein dürfte, erlaubt es, selbst grosse Bauteile einbaubereit vorzufertigen, was wiederum die Abläufe auf den Baustellen beschleunigen wird
Der Rundgang stiess an beiden Tagen auf ein grosses Publikumsinteresse. Am Freitag waren neun Schulklassen zugegen, die sich unter anderem über die Berufe und die Ausbildungsmöglichkeiten in der Holzbranche und der Forstwirtschaft informieren liessen. Nebst der Gastgeberin GGS stellten fünf weitere Betriebe ihre Aktivitäten und Dienstleistungen vor. So zeigte etwa der Zweckverband Forstrevier Farnsberg auf, was es braucht bis eine Jungpflanze zum schlagreifen Stamm wird. Eindrucksvoll präsentierte sich die technische Entwicklung im Forstwesen. Wurden einst mit Axt und Waldsäge die Stämme manuell zu Boden gebracht, erleichterte später die Kettensäge das Arbeiten im Forst enorm. Und heute sind es Vollernter, die in einem Arbeitsgang, in wenigen Sekunden einen Stamm absägen, entasten und auf das gewünschte Mass ablängen. Die Meier Holz AG, die in Zeglingen ein grosses Sägewerk betreibt, erklärte, wie die Nutzholzstämme mit modernster Technik nach den Wünschen der Kundschaft zu Balken, Brettern und weiteren Erzeugnissen eingesägt werden.
Am Stand der Schreinerei Felix Freivogel AG, konnten die Besuchenden mit technischer Unterstützung aus vorgefertigten Elementen Bilderrahmen aus Buchenholz fertigen. Die Firma Jenni-Holz, Diegten, überzeugte die Gäste, warum es sinnvoll ist, wohlige Wärme mit Brennholz in die Stube zu bringen. Zugegen war auch die neue Holzbau AG, n’H, Lungern, die auf ästhetisch anspruchsvolle Holzkonstruktionen spezialisiert ist. Während sich die Kleinen in der Hüpfburg austoben konnten, durften die Grösseren ihre Fähigkeiten im Turmbau mit dem Stapeln von Bierharassen unter Beweis stellen oder eine zwölf Meter hohe Tanne erklettern. Der Grill und der in einem Stamm getarnte Zapfhahn rundeten das Angebot kulinarisch ab.