Bubendorf feierte die Magie der Filmmusik
Abschied und Aufbruch Der MV Bubendorf verabschiedete Dirigentin Valérie Seiler nach 14 prägenden Jahren
Abschied und Aufbruch Der MV Bubendorf verabschiedete Dirigentin Valérie Seiler nach 14 prägenden Jahren
Am Samstagabend wurde die Kirche Bubendorf zum Schauplatz eines besonderen Kulturereignisses: Musik und Film vereinten sich zu einer eindrucksvollen Einheit. Der Musikverein Bubendorf lud zu einer Filmmusik-Nacht ein – ein Format, das man sonst eher aus grossen Kulturstädten kennt. Die voll besetzte Kirche bot dafür den stimmungsvollen Rahmen und verlieh dem Anlass eine Atmosphäre, die das Publikum sofort in ihren Bann zog.
Gleich zu Beginn setzte die berühmte «20th Century Fox Fanfare» ein deutliches Zeichen. Der Musikverein spannte danach einen weiten Bogen durch die Filmwelt: «Gladiator» erfüllte den Raum mit kraftvollen Klangbildern, «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel» brachte märchenhafte Leichtigkeit, und das Violinensolo aus «Schindlers Liste» sorgte für einen der stillsten und bewegendsten Momente des Abends. Die epischen Themen aus «The Lord of the Rings» nutzten die Akustik der Kirche besonders wirkungsvoll, während Chaplins «Limelight» einen warmen, nostalgischen Zwischenton setzte.
Ein origineller Höhepunkt folgte mit «The Castle of Old Oaks». Vereinspräsident Markus Surer forderte das Publikum auf, sich seinen eigenen Film vorzustellen – einen, der noch gar nicht existiert. Die Musik diente als Soundtrack zu einer frei erfundenen Geschichte rund um Schloss Wildenstein in dichtem Nebel. Der überraschende Ansatz rief Staunen, Lächeln und leuchtende Augen hervor. Auch das Bubendorf-Lied, von den Musikantinnen und Musikanten gesungen, durfte nicht fehlen und verlieh dem Abend eine typische Musikverein Bubendorf-Note.
Mit «Pirates of the Caribbean» wurde es rasant und abenteuerlich, ehe die Ballade «Shallow» aus «A Star Is Born» einen weiteren emotionalen Höhepunkt setzte. Mia Schweizer überzeugte mit einer klaren, berührenden Gesangsdarbietung, die grossen Eindruck hinterliess. Den Schlusspunkt bildete «Superman», gefolgt von einer schwungvollen Zugabe: dem «Colonel Bogey Marsch».
Abschied von Valérie Seiler
Der Abend war jedoch nicht nur musikalisch bedeutsam. Er markierte auch den Abschied von Dirigentin Valérie Seiler, die den Musikverein Bubendorf während 14 Jahren prägte – darunter Auftritte am Basel Tattoo und am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Pratteln. Ihr Nachfolger wird Thomas Meyer, bislang Vizedirigent und seit über fünf Jahrzehnten auf der Bassposaune aktiv.
Für Präsident Markus Surer bedeutet dieser Wechsel viel: «Mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Wir verlieren einen langjährigen Musikanten und gewinnen gleichzeitig jemanden, der den Verein in- und auswendig kennt.» Die neue Rollenverteilung werde dennoch eine Eingewöhnungszeit brauchen, so Surer – nicht ohne persönlichen Hinweis: «Bei ihm habe ich meine ersten Schritte in der Blasmusik gemacht.»
Nach dem Konzert zeigte sich Surer besonders stolz auf die gemeinsame Leistung. Das Programm sei anspruchsvoll gewesen, doch der Verein habe seine musikalische Vielfalt überzeugend präsentiert. Auch die Einbindung der Solistinnen und des Pianisten sowie die abwechslungsreichen Ansagen aus den Registern seien ausgezeichnet gelungen. Dass die Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt war, wertete er als Zeichen grosser Wertschätzung: Das Publikum habe aufmerksam zugehört, mitgefühlt und mitgetragen.
So endete ein Abend, der gleich zweierlei bedeutete: den Abschluss einer Ära und den Beginn eines neuen Kapitels. Bubendorf erlebte eindrücklich, wie Musik Geschichten erzählt – und wie ein Verein gemeinsam Grosses entstehen lässt. Die Vorfreude auf das Frühlingsfest mit befreundeten Musikvereinen im kommenden April ist jedenfalls geweckt.








