Die «Kleinorchester» spielten

Lausen Viel Publikum am 6.Drehörgeli-Wintertreffen nach vierjähriger Pause  

Pause vor dem nächsten Konzert.

Pause vor dem nächsten Konzert.

Reihum wurde eine Orgel nach der anderen gespielt.Fotos: B. Eglin

Reihum wurde eine Orgel nach der anderen gespielt.Fotos: B. Eglin

Das 6. Internationale Drehorgel-Wintertreffen zog nach der langen Zwangspause wieder viele Örgelileute und zahlreiches Publikum aus nah und fern an. Noch immer begeistern diese mechanischen Musikapparate, die ohne Strom und Verstärker wundervolle Klänge in die Luft schweben lassen. Es fehlten nur noch Liegestühle, um mit geschlossenen Augen den unterschiedlichsten Klängen zuzuhören.

Es wurden über 60 Orgeln aus verschiedenen Epochen gezeigt und vorgeführt. Mehrmals ertönte eine nach der anderen und das Publikum zog mit. Sogar Duette wurden gespielt, was äusserste Präzision und Koordination beim Drehen der Kurbeln erfordert. Zwischendurch wechselte eine schnelle Handbewegung ein Register, um eine andere Klangfarbe zu erzeugen. Das Repertoire ist enorm vielseitig. Vom alten Klassiker über neuere Hits ist fast alles vorhanden. Wie beim Computer ist es mit der Anschaffung einer Drehorgel noch nicht getan. Es braucht Software, die nicht gerade billig ist. Eine Papierrolle mit einem oder mehreren Liedern kostet 60 bis 100 Franken.

Die Vielfalt an Orgeln ist gross. Nur noch wenige Firmen stellen sie her. Im Baselbiet baut und restauriert Edi Niederberger Drehorgeln. Er ist noch einer von zwei Walzenmachern in der Schweiz. Mit seiner Erfahrung und dem grossen Wissen konnte er schon manche Örgelikollegen unterstützen.

Kunstvolle Bemalungen, schönes Holz, bewegliche Figuren und Intarsien unterscheiden die gekauften oder selbst gebauten Orgeln untereinander wie die musikalische Vielfalt. Aber auch das Personal erscheint in korrekter Kleidung wie anno dazumal. Hüte für die Damen und Zylinder für die Herren gehören zum guten Ton und komplettieren das Bild.

Neben Metallwalzen mit Stiften, Lockplatten und gefalteten Kartonrollen gibt es auch gelochte Papierrollen, die für die Tonerzeugung zuständig sind. Frédéric Währen erklärte, dass man auf die Idee kam, statt Dornwalzen die Jacquard-Stickbänder zu verwenden. Durch die Löcher in den langen Papierbändern zieht die Luft und so werden die richtigen Töne erzeugt. Die Herstellung ist weniger aufwendig als das Setzen der Dorne am richtigen Ort auf den Metallwalzen.

Das Örgeli-Hobby bringt zwar wenig ein, aber umso mehr Freude. Neue Orgeln kosten ca. 4000 bis 20000 Franken, Occasionen etwa die Hälfte. Dazu kommt der Preis für die Musikstücke. Wer ein Zungenörgeli kauft, hat einen ähnlichen Ton wie die Handorgel. Flötenorgeln entsprechen dem Klang von Kirchenorgeln. Man kann nicht auf beiden Orgeln alle Stücke spielen.

Am 2. November ist das nächste grosse Konzert in der Basler Predigerkirche

Weitere Artikel zu «Region Liestal», die sie interessieren könnten

Theatralisch erzählt Nicole Knuth über die Zeiten, wo Schauspieler nichts zu schauspielern haben, Roman Wyss studiert Noten und interessiert sich nicht so für die Ausschweifungen der Schauspielerin (das gilt natürlich nur für dieses Bühnenstüc
Region Liestal18.11.2025

Schön ist es, auf der Welt zu sein

Lausen Kulturell Satire-Abend mit Nicole Knuth und Roman Wyss
«Wenn die auftretenden Figuren jemandem ähneln, so ist das reiner Zufall», meinte Hanspeter Meyer mit einem schelmischen Lächeln. Foto: M. Schaffner
Region Liestal18.11.2025

Hautnah miterlebt und aufgeschrieben

Doppel-Vernissage Hanspeter Meyer arbeitet Geschehnisse der 90er auf – und präsentiert ein Altstadt-Buch
Der noch junge Musikverein Lupsingen Seltisberg spielte kosmische Performances.
Region Liestal12.11.2025

Kosmische Weltraumklänge

Lupsingen Regionale Jugendband Liestal und MV Lupsingen Seltisberg