Gastroszene im Stedtli ist neu belebt
Liestal Die wieder eröffnete Schützenstube verbindet Tradition mit moderner Gastfreundschaft
Liestal Die wieder eröffnete Schützenstube verbindet Tradition mit moderner Gastfreundschaft
Das Restaurant Schützenstube in der Liestaler Altstadt ist ein Inbegriff dessen, was gemeinhin als Traditionsbeiz bezeichnet wird. Im Gebäude aus dem Mittelalter befand sich während mehr als 160 Jahren fast durchgehend ein Speiselokal das in der langen Geschichte der Tüller-Dynastie zuletzt von Paul junior und seiner Gattin Marianne bis zu ihrem Pensionsalter im Jahr 2000 geführt wurde.
Mit der Übernahme der Liegenschaft an der Rathausstrasse durch die Zedrima AG und seinem Liestaler Eigentümer Andreas Hirt im Jahr 2020 und der umfassenden Renovation dieses historischen Gebäudekomplexes hat in der Schützenstube sozusagen ein neues Zeitalter begonnen. Das Restaurant, baulich etwas umgestaltet, erscheint in neuem Glanz, bewahrt aber auch dank den wunderbaren Wandgemälden den Charme der alten Gaststube. Und die neue Pächterin Céline Furler will zwar Bestehendes bewahren, mit ihren kreativen Ideen als junge Gastgeberin dem Betrieb aber neuen Schwung geben. Und das sollte an der Wiedereröffnung von letzter Woche ausgiebig gefeiert werden. Unter der Federführung der Besitzerfamilie Andreas, Silvie und Mathias Hirt wurde noch vor dem offiziellen Eröffnungstag vom 27. September am Mittwoch davor in geschlossener Gesellschaft den geladenen Gästen der Kick-Off zum Neustart als kulinarisches «Willkommen» offeriert. Mit dabei viel Prominenz aus Politik und Gewerbe, angeführt von Landratspräsident Reto Tschudin und Stadtpräsident Daniel Spinnler.
Mehrwert für Liestal
Céline Furler, eine bestens ausgewiesen Köchin und Patissière will mit ihrem 16-köpfigen Team ihren Gästen traditionelle Schweizer Gerichte mit kreativem Anspruch als Klassiker mit Eigenkreationen und saisonaler Ausrichtung anbieten. Das wurde den verwöhnten Geniessern denn auch bereits am Eröffnungsabend liebevoll auf den Teller gebracht. So fand das Zitronen-Frischkäse-Raviolo mit frischen Kräutern und Salbei-Nussbutter genau so Zuspruch wie der Hauptgang mit geschmorter Rindsschulter auf Kartoffelmousseline mit Rüebli und Romanesco. Im gleichen Stil das «Schwarzwälder Dessert à la Schützenstube» mit einer zwar etwas zu harten Glacékugel.
Im neuen Kleid kommt sodann auch die dem Restaurant angeschlossene Stedtlibar im Gewölbekeller daher. Da lässt sich‘s an der mit Wappenscheiben prächtig gestalteten Bar-Theke richtig wohl sein. «Ich bin so glücklich, dass die traditionelle Schützenstube jetzt in dieser Form wieder aufleben kann», sagte ganz gerührt der 91-jährige Paul Tüller als letzter «Tüller-Wirt» am Schluss dieses so herzlich gestalteten Eröffnungsabends.
Fazit: In der wieder eröffneten Schützenstube lässt sich in gepflegtem Rahmen gemeinsam etwas Besonderes erleben. Das repräsentiert echten Mehrwert für Liestal und ist mehr als nur ein Farbtupfer in der lokalen Gastronomie.