Damals wurden bis zu zehn «Munine» aufgeführt

Langenbruck Traditionelle Simmentaler Reinzucht-Viehschau 

Koni und Christa Tschan-Meury freuen sich mit den befreundeten Simmentaler-Viehzüchterfamilien auf die Viehschau am kommenden Samstag. Fotos: B. Bentolila

Koni und Christa Tschan-Meury freuen sich mit den befreundeten Simmentaler-Viehzüchterfamilien auf die Viehschau am kommenden Samstag. Fotos: B. Bentolila

Die Familie Tschan-Meury bringt ihre Simmentaler Reinzuchtkühe seit 2010 auf den Schauplatz in Langenbruck.

Die Familie Tschan-Meury bringt ihre Simmentaler Reinzuchtkühe seit 2010 auf den Schauplatz in Langenbruck.

«Für mich als Schulbub war die jährliche Viehschau in Langenbruck eines der grossen Ereignisse des Jahres», erinnert sich Koni Tschan-Meury. «Alle drei Milchrassen wurden aufgeführt. Und bis zu zehn ‹Munine› hatten ihren Auftritt.» Die Tiere seien nicht nur präsentiert, sondern es sei auch reger Viehhandel betrieben worden. Seine Familie wohnte damals im Dorf Holderbank SO auf einem kleinen Hof; 1978 kaufte sein Vater das Lochhuus, direkt an der Grenze zu Baselland. Davon zeugt das historische Zollhüsli, das auf ihrem Betrieb steht. Sein Vater hatte seit jeher den Traum, Simmentaler Reinzucht Tiere zu züchten. Koni, der mit zwei Brüdern und zwei Schwestern aufwuchs, wollte ihm helfen, seinen Traum zu erfüllen, und lernte Bauer. Das erste Lehrjahr absolvierte er auf der Unteren Wanne in Liestal, das zweite auf Vaters Betrieb. Dann ging’s an den Wallierhof in den Winterkurs. Dort lernte er seine Frau Christa kennen. Es heisst nicht umsonst, dass landwirtschaftliche Schulen erfolgreiche Eheanbahnungsinstitute seien …

Das Leben auf dem Lochhuus hatte sich gut angelassen, dann schlug 1981 die Infektiöse bovine Rhinotracheitis IBR zu. Alle Kühe mussten geschlachtet werden. Rinder und Kälber wurden verschont, weil sie im Stall im Dorf standen. Die Kantonale Seuchenkasse habe 80 Prozent des Verlustes übernommen, konnte aber nicht alle Vergütungen sofort auszahlen. «Es gab Bauernfamilien, die zwei Monate ohne Einkommen waren», erzählt der Bauer. Er rühmt Viehhändler Hansruedi Bachmann von Wangen b. Olten, der ihm und anderen Simmentaler Züchtern grosszügig zu Hilfe kam. 1984 heirateten Koni und Christa Tschan. Vorläufig lebte das junge Paar im gleichen Haushalt mit den Schwiegereltern und weiteren Familienmitgliedern. 1996 übernahmen sie den Milchwirtschaftsbetrieb und Konis Eltern zügelten ins Stöckli. Christa gebar vier Kinder: Martina (1984), gelernte Topfpflanzengärtnerin, arbeitet jetzt im Verkauf; Rebekka (1986), Stellenleiterin bei Jungwacht Blauring Solothurn; Markus (1988), Leiter Landwirtschaft Zentrum Erlenhof Reinach BL; Regina (1990), Hotelfachangestellte in den Flumserbergen.

Seit Jahren unterstützten Tschans Langenbrücker Familien an der Simmentaler-Reinzucht-Viehschau. Hans Schweizer von Bärenwil hatte sie mehrmals ermuntert, doch mit ihren schönen Kühen mitzumachen.

Seit 2010 werden im Lochhuus Mitte September die Kühe gewaschen und geschniegelt und am Tag der Viehschau auf den Schauplatz im Ausserdorf gebracht. Meistens ist auch Stier Albrist dabei. «Ausser er hat einen schlechten Tag», lacht Koni Tschan, «auch Tiere haben nicht immer gute Laune.» Das Paar kann sich nicht vorstellen, diesen «Festtag» auszulassen. Es koste viel Vorbereitungs- und Aufräumungsarbeit, aber es handle sich um angenehmen Stress.

Einzige Simmentaler Viehschau im Baselbiet

Übermorgen Samstag, 23. September 2023, werden Singers von der Bachtalen und Singers von der Vorderdürstel, Tschans vom Lochhuus Holderbank, Zbindens vom Unteren Dürrenberg, Gerbers von Bärenwil und Schneiders von der Ulmet ihre rund hundert geschmückten Tiere auf den Schauplatz bringen im Ausserdorf. Alle – ausser Schneiders – kommen weiterhin zu Fuss; ab 7.45 Uhr ist Gratis-Glockenkonzert angesagt im Dorf. Die Züchterfamilien freuen sich auf viele kleine und grosse Zuschauer von nah und fern. Die Festwirtschaft und die Marktstände sind geöffnet ab 9 Uhr. Also – bis übermorgen in Langenbruck!

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