«Ich sage euch, sie braucht oft «Nääärve …»

Waldenburg Werner Thommen plauderte am Jodlerobe aus dem Nähkästchen  

Mit «Senneglück» von Paul Müller-Egger, dem mit «Sehr gut» ausgezeichneten Vortrag am Eidgenössischen Jodlerfest Zug 2023, eröffnete der JK Spitzeflüeli Waldenburg den Jodlerobe. Fotos: B. Bentolila

Mit «Senneglück» von Paul Müller-Egger, dem mit «Sehr gut» ausgezeichneten Vortrag am Eidgenössischen Jodlerfest Zug 2023, eröffnete der JK Spitzeflüeli Waldenburg den Jodlerobe. Fotos: B. Bentolila

«Dir gebührt grosser Dank für das, was du für unseren JK übers ganze Jahr machst», lobte Vizepräsident Jeremias Heinimann (r.) den Präsidenten Werner Thommen mit Handschlag.

«Dir gebührt grosser Dank für das, was du für unseren JK übers ganze Jahr machst», lobte Vizepräsident Jeremias Heinimann (r.) den Präsidenten Werner Thommen mit Handschlag.

Die Jodlerfrauen (v. l.) Sabine Bader-Oberli (Dirigentin), Marina Bader, Sabine Ammann (Aktuarin) und Martina Mumenthaler wurden von den Jodlern speziell geehrt.

Die Jodlerfrauen (v. l.) Sabine Bader-Oberli (Dirigentin), Marina Bader, Sabine Ammann (Aktuarin) und Martina Mumenthaler wurden von den Jodlern speziell geehrt.

Die Spannung ist stets gross, bevor sich der Vorhang hebt in der Turnhalle am Jodlerobe des Jodlerklub (JK) Spitzeflüeli Waldenburg. «Was haben sie wohl dieses Jahr wieder ausgeheckt unter Anleitung des Bühnenbildverantwortlichen Roland Schäfer?», fragten sich Zuhörer. «Man darf gespannt sein auf das Szenarium und die dazu passende Geschichte unter dem Motto «Mir schaffe Platz».

Am letzten Samstagabend fiel einem zuerst eine Regenwolke auf. Der Blick glitt weiter über ein gemütliches Sofa, eine riesige Holzherzform von hinten, eine leuchtend lachende Sonne sowie Kulissen von Berg- und Tallandschaften. Man fragte sich, welche Handlungen aus diesen Requisiten entstehen könnten. Ob das wohl lustig werde? Die Frage war nicht zu Ende gedacht und schon polterte ein schimpfender Arbeiter mit einer fahrbaren Plastiktonne, die alle Arten von Besen enthielt, auf die Bühne. Der zweite folgte mit einem Strassenbesen. Die beiden Arbeiter Seppli (Martin Baumgartner) und Ueli (Pascal Regenass), beide aktive Jodler, erzählten humorvoll und wetternd, wie sie die Bühne zu räumen hätten, um Platz zu schaffen für die Auftritte der Jodlerchöre. Sie schwangen nicht nur ihre Besen und entsorgten geräuschvoll Dinge hinter der Bühne, sondern sagten als Moderatoren die Lieder des eigenen Klubs sowie des Gastklubs Abeglanz Chörli aus Gstaad an.

Zum Auftakt präsentierte der Heimklub «Senneglück» von Paul Müller-Egger, das Lied, mit dem er am Eidgenössischen Jodlerfest in Zug im vergangenen Juni ein «Sehr gut» errang. Präsident Werner Thommen dankte Dirigentin Sabine Bader-Oberli für ihre Geduld übers Jahr und meinte: «Ich sage euch, sie braucht oft «Nääärve», um uns so weit zu bringen, damit sie zufrieden sein kann.» Unter den ausgesuchten neun Liedervorträgen erhielten an diesem Abend «Im Oberot» von Paul Müller-Egger und «I freu mi» von Paul Meier grossen Applaus.

Auch der Gastklub Jodlerchörli Abeglanz aus Gstaad erfreute die Gäste mit herrlichen Vorträgen von Liedern und Oberländernaturjutzen, vor allem von Simon Hefti, seinem jungen Dirigenten. In seinen Reihen singt auch Michael von Grünigen, ehemaliger Schweizer Skirennfahrer, der von Mitte der 1990-er-Jahre bis 2003 zu den Besten gehörte im Riesenslalom. Sein Ruhm ist offensichtlich nicht verblasst, denn er wurde immer wieder um ein Selfie gebeten.

Neben dem Gesang bereitet auch die Küche, die in Eigenregie unter der Ägide von Ernst Heinimann geführt wird, Freude. Augenfällig waren die vielen jungen Leute, welche fleissig und lächelnd die Gäste in der voll besetzten Turnhalle bedienten. Kaum war die elektronische Bestellung aufgegeben, brachte ein freundlicher Mensch Getränke und Speisen an den Tisch.

Als Schlusslied ertönte «Am Jodlertisch» von Fred Kaufmann, wo es unter anderem heisst: «Wenn Jodler zämme sind, so git’s e gfreuti Sach. S’wird ned politisiert, es git kei böse Krach.» Mit diesem Lied lade sie die Fangemeinde ein, nach Programmschluss dazubleiben und das Tanzbein zu schwingen zu den Klängen vom traditionellen Schwyzerörgeliquartett Tossenklänge Entlebuch, sagte Sabine Bader-Oberli.

«War das wieder ein Abend voller Freuden, Frohsinn und Frieden», meinte ein Paar, das seit Jahren kommt, wenn die Jodler/-innen aus Waldenburg einladen. «Hier können wir ein paar Stunden vergessen, was «so alles» auf dieser Welt draussen passiert.»

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