Schwierige Zeit steht bevor

Oberdorf Budget-Gmeini genehmigt den Voranschlag  

Gemeindepräsident Piero Grumelli konnte an der EGV vom 7. Dezember 2023 31 Stimmberechtigte zur Budget-Gmeini begrüssen. Zuerst stellte Gemeinderat Michael Wild den Finanzplan 2024–2028 der Gemeinde Oberdorf vor. In den Jahren 2024 bis 2028 werden die Ausgaben der Gemeinde stärker wachsen als die Einnahmen. In jedem Jahr wird die Erfolgsrechnung der Gemeinde mit einem steigenden Defizit abschliessen. Werden in dieser Fünf-Jahresperiode alle Infrastrukturprojekte realisiert, die jetzt schon aufgegleist sind, rutscht die Gemeinde Oberdorf in tiefrote Zahlen.

Die finanzpolitische Reserve von 1,88 Millionen Franken, die Ende 2023 noch vorhanden ist, dank der guten Rechnungsabschlüsse 2020–2022, wird Ende 2025 bereits aufgebraucht sein. Die Schulden der Gemeinde, die Ende 2023 fünf Millionen betragen, werden gemäss dem vorliegenden Finanzplan bis Ende 2028 auf 20,5 Millionen Franken steigen. Das Eigenkapital der Gemeinde, das im Jahr 2023 noch 2,7 Millionen Franken betrug, wird in den kommenden Jahren ganz aufgebraucht werden.

Diese schlechten Finanzperspektiven riefen bei den anwesenden Stimmbürgern teils heftige Reaktionen hervor. Der Präsident der Geschäfts- und Rechnungsprüfungskommission sprach von einem «sehr düsteren Bild, das uns da der Gemeinderat auftischt», und er fand die 20 Millionen Schulden am Ende der Planungsperiode «happig». Dann kam es zu Vorschlägen, wie ein kompletter Investitionsstopp, oder bei jedem einzelnen Projekt der kommenden Jahre nochmals genau zu prüfen, ob es wirklich notwendig ist.

Anschliessend stellte Gemeinderat Wolf das Budget 2024 vor, das ihm zufolge «kein Spass macht». Es sieht einen Ausgabenüberschuss von 1,071 Millionen Franken vor. Höhere Kosten ergeben sich vor allem im Personal- und Transferbereich, wobei zu bemerken ist, dass die Vorgaben des Kantons den Spielraum der Gemeinde stark einschränken. Des Weiteren sind Nettoinvestitionen von 6,65 Millionen Franken vorgesehen. Sie verteilen sich auf drei Bereiche: Verwaltungssanierung, Schulraumerweiterung und Sport. In der nachfolgenden Diskussion wurde die Frage gestellt, ob der Ersatz des Kunstrasen für 500000 Franken für den FC Oberdorf und der Bau neuer Klassenzimmer für ca. 3,7 Millionen Franken wirklich nötig seien. Werden alle Investitionen wie geplant realisiert, muss die Gemeinde im kommenden Jahr für 7,5 Millionen Franken neue Schulden aufnehmen, womit die Gesamtschuld auf 12,5 Millionen Franken wächst. Trotz aller kritischen Stimmen wurde das Budget 2024 schliesslich mit 23 Ja, fünf Nein und zwei Enthaltungen genehmigt. Der Steuerfuss bleibt bei 65 Prozent.

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