Skiclub Reigoldswil gibt Derby-Hüttli auf

Reigoldswil Schneemangel auf der Wasserfallen hat Veränderungen zur Folge  

Der Skiclub Reigoldswil am Vogelberg. Fotos: B. Eglin

Der Skiclub Reigoldswil am Vogelberg. Fotos: B. Eglin

Angeregte Gespräche über alte Zeiten.

Angeregte Gespräche über alte Zeiten.

Ein letztes Fondue am Vogelberg.

Ein letztes Fondue am Vogelberg.

Die Baselbieter kennen die Wasserfallen als beliebtes und nahes Wander- und Skigebiet. Wegen Schneemangel wurde aber der 1956 eröffnete Skilift Vogelberg schon 1993 wieder abgebaut. Der Hang diente dem Skiclub Reigoldswil als Trainings- und Renngelände. Die Mitglieder halfen tatkräftig bei der Präparierung von Pisten und dem Skilifttrassee mit. An der Piste «Chleiweidli» bauten sie 1974 ein Ziel- und Materialgebäude für das Wasserfallen-Derby. Dieses «Derby-Hüttli» ist das offizielle Vereinsheim des Clubs. Da die Aktivitäten gezwungenermassen in schneesicherere Regionen verlegt werden mussten, verlor das Hüttli immer mehr an Bedeutung. Es musste unterhalten werden, eine Nutzung war aber nicht mehr möglich. Vorstandssitzungen und Clubanlässe fanden an verkehrstechnisch besser erreichbaren Orten statt. Für den Club war es sinnvoll, das Hüttli abzubrechen und einen endgültigen Schlussstrich unter die Wasserfallen zu ziehen.

Am letzten Samstag versammelten sich Clubmitglieder und Sponsoren bei der ehemaligen Talstation, um zusammen ein letztes Mal zum Hüttli zu marschieren und Abschied zu nehmen. Eine Delegation, die schon vorher hinaufstieg, blies aber das Vorhaben ab. Am Hang weideten Kühe, die von einem Stier bewacht wurden. Dieser schaute zu grimmig und angriffslustig drein und man wollte kein Ris2iko eingehen. Ein junges Mitglied hatte dann noch die geniale Idee, das Hüttli den Jägern anzubieten. Über das Verhandlungsergebnis ist noch nichts bekannt.

Die Skifahrer installierten sich deshalb bei der ehemaligen Skilift-Talstation und genossen dort das herrliche Sommerwetter bei einem Apéro. Gegen Abend wurden zwei Feuer gemacht und in Kochkesseln Fondue gekocht. Clubpräsidentin Fabienne Ballmer verteilte lange Gabeln und schon bald konnte in den Töpfen gerührt werden. Alte Geschichten wurden herumgereicht und von gewonnen Trophäen und verpassten Chancen erzählt.

In Ihrer Rede ging die Präsidentin auf die geänderten Zeiten ein und stellte fest, dass der Verein etliche Krisen durchlebte. Schneemangel oder zu wenig Mitglieder gab es schon in früheren Jahren. Es war auch immer wieder schwierig, engagierte Leute und Vorstandsmitglieder zu finden. 1957 wurde beantragt, «endlich auch Frauen in den Club aufzunehmen. Und heute sind wir sogar mehr Frauen im Vorstand als Männer». Es ging aber noch sechs Jahre, bis die Frauen dazugehörten. Und heute wird der Skiclub sogar von einer Frau geführt.

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