In 15 Minuten am Einsatzort

Liestal Die Rettungswache «Altmarkt» beherbergt den KSBL-Rettungsdienst und die Stützpunktfeuerwehr

Verkehrstechnisch ideal gelegen: Im Altmarkt entsteht die neue Rettungswache. Fotos: M. Schaffner

An der Altmarkt-Kreuzung in Liestal entsteht zurzeit für 14 Millionen Franken und unter Einsatz von 5000 Kubikmeter Beton und 500 Tonnen Stahl ein Bau mit vier Obergeschossen und einem Volumen von 26000 Kubikmetern: die neue Rettungswache «Altmarkt». Die integrierte Einstellhalle bietet Platz für 25 Rettungsfahrzeuge des Kantonsspitals Baselland (KSBL) und der Stützpunkt- und Regionalfeuerwehr Liestal (SRFWL), welche dank der verkehrstechnisch idealen Lage künftig noch schneller an ihrem Einsatzort sein werden.

Davon wird vor allem das Oberbaselbiet und insbesondere das Waldenburgertal profitieren. Für das KSBL ist die neue Rettungswache ein weiteres Element in seinem Massnahmenkatalog, um die Rettungsfristen im Kanton Baselland zu verbessern.

Letztes Jahr wurde unter anderem in Gelterkinden ein neuer Rettungswagen stationiert – und ein Rettungsfahrzeug von Liestal nach Pratteln verlegt, wodurch es nun möglich wird, den Standort in Liestal von der Rheinstrasse an den Altmarkt zu verlegen. Das – auch politisch eingeforderte – Ziel ist, dass der Rettungsdienst im gesamten Einsatzgebiet in 90 Prozent aller Einsätze den Ereignisort innerhalb von 15 Minuten erreicht.

Mit den beiden Ankermietern KSBL und SRFWL hat die Investorin Acama Immobilien AG Verträge über 30 Jahre abgeschlossen. In den oberen Geschossen des Bauwerks hat es zudem Platz für Gewerbe und Betriebswohnungen. Vom Projektstart bis zum Spatenstich im März 2024 waren nur dreieinhalb Jahre vergangen, eine aussergewöhnlich kurze Zeit für ein solches Projekt. Fertigstellung ist voraussichtlich im November diesen Jahres.

Vergangene Woche konnte nun der Rohbau der neuen Rettungswache gefeiert werden. Alois Grüter, CEO des Totalunternehmens IGD Grüter AG, drückte vor den zahlreichen Anwesenden seine Freude über den schnellen Projektverlauf aus. Ohne eingespielte Partner wäre das nicht möglich gewesen. Auch die übrigen Rahmenbedingungen waren günstig: Grundeigentümerin ist die Basellandschaftliche Gebäudeversicherung, was deren Redner Werner Stampfli, Leiter Geschäftsbereich Feuerwehr, zur Aussage veranlasste, dass er in einer «komischen Rolle» am Rohbaufest sei: als Grundeigentümervertreter und als Untermieter. Für ihn sei die neue Rettungswache nicht nur ein neuer «Standort», sondern ein neues «Daheim», denn bei der Feuerwehr sage man nach einem Einsatz: «Jetzt fahren wir heim.»

Und auch seitens Stadt Liestal stösst das Projekt auf grosse Sympathien: «Mein Herz schlägt für die Feuerwehr», bekannte Stadtpräsident Daniel Spinnler zu Beginn seiner Rede. Er gratulierte den Beteiligten für die Speditivität, mit der das Projekt verwirklicht werde. Gebäudeversicherung, Feuerwehr-Zweckverband, KSBL, Generalunternehmen, sie alle würden am gleichen Strick ziehen. Die Rettungswache sei mehr als ein Feuerwehrmagazin oder ein Sanitätsstützpunkt, nämlich ein Leuchtturm, bei dem Private, Staatliche und Institutionelle zusammengekommen und in kurzer Zeit etwas realisiert hätten.

Lukas Rist, CEO des KSBL, hob den «genialen Standort» heraus, der die Einrückzeiten verkürze. Zudem stünden nun adäquate Räumlichkeiten für die Mitarbeitenden zur Verfügung, die im Sommer nicht zu heiss und im Winter nicht zu kalt seien. «Wir wissen alle, wie anspruchsvoll die Arbeit ist, die hier von den Blaulichtorganisationen ausgeübt werden wird», so Lukas Rist. Es sei wichtig, dass sie sich nach einem Einsatz wieder gut erholen könnten.

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