Kulturdenkmäler aus früheren Jahrhunderten

Sissach Im Baselbiet wurden fünf Feldscheunen restauriert  

Eigentümer von Feldscheunen mit dem neu gepflanztem Speierling.Fotos: B. Eglin

Florence Brenzikofer, Präsidentin des «Vereins Erlebnisraum Tafeljura», informierte über die Restauration von Baselbieter Feldscheunen. Nach sechs Jahren Zusammenarbeit mit dem «Verein Baselbieter Feldscheunen» präsentieren sich fünf Feldscheunen in neuem Glanz. Die ab dem 17. Jahrhundert errichteten Gebäude sind charakteristisch für die Baselbieter Landschaft. Heute werden sie kaum mehr gebraucht und viele sind in einem schlechten Zustand.

Die beiden Vereine stellten sich «als Kernaufgabe den Erhalt solcher Bijous wie die Hintere Egg», sagte Brenzikofer und erwähnte auch den wunderbaren Blick talabwärts nach Sissach. Es gibt noch viele Feldscheunen zum Restaurieren. Sie prägen das kulturhistorischen Bild unsere Kantons. Durch die gute Zusammenarbeit der beiden Vereine mit den Eigentümern, dem Kanton und der «Stiftung Kultur und Bildung» hofft man auf eine Weiterführung des Projektes. Brenzikofer erwähnte, dass auch die Schule an mehr ausserschulischen Standorten interessiert sind. Solche Scheunen wären ideal und Lehrer und Schüler könnten in irgendeiner Form miteinbezogen werden. Ein Ausbau zu Schulzimmern ist aber nicht möglich. Elektrifizierung, Glasfenster oder sanitäre Einrichtungen sind nicht erlaubt. Markus Zentner, Präsident des Feldscheunenvereins, und die meisten Eigentümer der fünf bisher renovierten Feldscheunen waren an der Freiluftpräsentation ebenfalls anwesend. Auch sie leisteten finanzielle und materielle Beiträge. Unterstützt wurden die Bauarbeiten durch Zivilschützer von der «Baustelle Denkmal». «Ohne sie wäre es nicht möglich gewesen», lobte Zentner.

Scheunen zum Lagern von Heu

Das Erhalten der natürlichen kulturellen Landschaften der Schweiz ist wichtig. Dazu werden nach Möglichkeit auch lokale Vereine einbezogen. Die Scheunen sind Zeitzeugen einer landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsform, die ohne Motorisierung betrieben wurde. Mit dem Erschliessen von Landstücken, die immer weiter vom Dorf entfernt waren, wurden auch diese kleinen Häuschen gebaut. Sie wurden als Scheunen zum Lagern von Heu genutzt. Nach dem 18. Jahrhundert verloren sie allmählich an Bedeutung. Es entstanden grössere Stallscheunen und später auch Aussenhöfe mit Wohnteil.

Jessica Baumgartner vom «Erlebnisraum Tafeljura» zeigte, wie sich das Projekt entwickelte. Nachdem 2015 ein Hauptsponsor gefunden wurde, konnten die involvierten Vereine starten. Der Feldscheunenverein ist für die Auswahl der Objekte und das Bauwesen zuständig. Der Verein Tafeljura organisiert das Rahmenprogramm mit Exkursionen, Baumpflanzungen bei den Scheunen und weiteren Anlässen.

Die bisherigen Kosten von einer halben Million Franken wurden zu etwa 30 Prozent durch die Eigentümer getragen. Der Rest von 350000 Franken sind Drittmittel. Noch diesen Monat soll eine Publikation über die fünf restaurierten Scheunen erscheinen und die Arbeiten dokumentieren.

Im Laufe der Arbeiten wurde das Verständnis bei Bevölkerung und Behörden immer grösser. Das nächste Projekt ist parat und liegt bei den Sponsoren.

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