Lebendige Baselbieter Kultur
Kulturpreis Baselland Emotionen und viel Applaus an der Verleihung in Liestal
Bei schönem und warmem Frühlingswetter wurden die Gäste mit einem Freiluft-Apéro empfangen. Neben den beiden Regierungsrätinnen Monica Gschwind und Kathrin Schweizer waren auch Landratspräsident Pascal Ryf, Ständerätin Maya Graf, Nationalrätin Samira Marti und weitere Gäste aus Kultur und Politik dabei. Rechtzeitig schlug das Wetter auf dunkel und kühl um und die unterhaltsame Show konnte im neuen Saal pünktlich beginnen. Dort hiess Kulturratspräsident David Schönhaus seine Gäste im brandneuen Elefantenhaus der EBL in Liestal herzlich willkommen.
Regierungspräsidentin Monica Gschwind sagte in ihrer amüsanten Rede: «Ich ha mir vorgstellt, das sig sone alti Hütte, wo si e Pinselrenovation gmacht hei. Es isch aber wunderbar worde.» Mit verschiedenen und jährlich wechselnden Austragungsorten will die oberste Kulturchefin der Vielfalt der Kunst Rechnung tragen. Sie machte Werbung für die Baselbieter Kultur und erwähnte das neue Kunsthaus in Münchenstein und den in Liestal lebenden Dominik Muheim, der erst den Salzburger Stier 2024 bekam. Für Gschwind ist Kultur «wichtig für jeden Einzelnen». Die Dorfbibliotheken möchte sie enger miteinander verknüpfen und die Verteilung der Fördermittel aus dem Lotteriefonds soll neu geregelt werden. Für ihre ausgezeichnete und prägnante Rede erhielt unsere Kulturministerin starken Applaus.
«Kulturschaffende versorgen das Baselbiet mit Energie», sagte Landratspräsident Pascal Ryf. «Kulturelle Grundversorgung ist evident und wertvoll für unseren Kanton.» Er dankte allen Akteuren für ihren Einsatz, gratulierte den Preisträgern und freute sich auf das bevorstehende energiereiche Programm.
Kulturpreise in vier Kategorien
Kulturrätin Barbara van der Meulen verlieh den Förderpreis Kunst (15000 Franken) an den «Offspace» Palazzina. Ein Film zeigte ihre Ideen und das vielfältige Kunstschaffen der Gruppe. Sie realisierten über dreissig Projekte mit hundert Künstlern. Ein wenig verlegen bedankt sich eine Vertreterin der Gruppe mit wenigen Worten.
David Schönhaus ehrte Matthias Willi und Olivier Joliat für ihren ersten abendfüllenden Film, der die Entstehung und Entwicklung der Band «Zeal & Ardor» zeigt. Der Förderpreis Film bringt ihnen 15000 Franken ein.
Esther Roth, Leiterin des Amtes für Kultur, entdeckte an der Künstlerbörse in Luzern eine Baselbieterin, die sie spontan einlud. Sie spielte Herrn Schwyzer und erklärte, wie man als Frau Schweizer Bürgerin werden kann. Sie hob hervor, wie wichtig gelebte Traditionen sind.
Kulturrätin Paola stellte Flavian Graber vor, der den Spartenpreis Musik erhielt (20000 Franken).
Seine Dankesrede, in der er seine musikalische Entwicklung beschreibt, war sehr emotional. Der frühere Frontmann von «We invented Paris» ist heute mit Wanderkonzerten und Mundartsongs unterwegs.
Die Laudatio zum Tanzpreis (20000 Franken) hielt Kulturrat Michael Huber für die beiden Schwestern Anjali und Sumitra Keshava. Die Tänzerinnen leiten Kurse und Workshops für klassischen indischen Tanz und wollen damit diese Kultur erhalten. Sie zeigten sich als sehr stolze Baselbieterinnen. «Und jetzt wollen wir den Moment geniessen und mit allen zusammen feiern», sagten sie in ihrer Dankesrede.
Mit einem feinen Dessert, Fotoshootings und vielen Diskussionen endete die sehr unterhaltsame und kurzweilige Feier.