So klingt Liebe für Tradition
Eröffnungsanlass Das hinterste Dorf im Fünflibertal für einmal im Zentrum
Eine lange Vorbereitung «mit viel Herzblut» war dem Jodlerfest in Reigoldswil vorangegangen. Eine rund 50-köpfige Organisationsstruktur um die OK-Präsidentin Daniela Schneeberger und die Vizepräsidenten Werner Thommen und Raymond Tanner war im Hintergrund und gegen aussen sichtbar tätig. Dass das Fest überhaupt nach 15 Jahren wieder im Baselbiet stattfinden konnte, war dem Engagement der veranstaltenden Jodlerklubs Hohwacht Lauwil und Spitzeflüeli Waldenburg zu verdanken.
An der offiziellen Eröffnung am Freitagabend konnte sich die kollektiv angestaute Vorfreude endlich entladen. Im schattigen Festzelt waren laute «Jutze» zu hören und Daniela Schneeberger warf erleichtert die Hände in die Höhe: «Gegen Ende der Vorbereitungen haben wir viel geschwitzt, nicht nur wegen der Hitze, aber was für ein Glück, dass wir ein solches Wetter haben!»
Die OK-Präsidentin dankte ihren OK-Kollegen, den Sponsoren, aber auch der Gemeinde: «Von Anfang an konnten wir auf die volle Unterstützung der Öffentlichkeit und der Gemeinde zählen.» Es sei schön, wenn man als OK so willkommen sei. Begeistert zeigte sich Daniela Schneeberger von den schön dekorierten Festbeizli – das Fest sei zu einem wahren Gourmet-Tempel geworden. Es sei dem OK gelungen, das Feuer an die Vereine weiterzugeben, die sich sehr «ins Zeug gelegt» hätten.
Der Reigoldswiler Gemeindepräsident Fritz Sutter war stolz, dass dieser Grossanlass mit nationaler Ausstrahlung am Fuss der Wasserfallen, zuhinterst im Fünflibertal stattfinden konnte: «Ausnahmsweise fühlen wir uns in der Nähe des Hauptportals zur grossen Weltbühne.» Mit dem Entscheid, das Nordwestschweizerische Jodlerfest durchzuführen, hätten sich die beiden Vereine Hohwacht Lauwil und Spitzeflüeli Walden-burg ein fast historisches Ziel gesetzt. Das Fest sei nicht nur ein Höhepunkt im Folklorekalender, sondern auch eine Gelegenheit, die Traditionen zu pflegen, die uns verbinden.
«Das Jodlerfest ist nicht nur eine Bühne für schöne Töne, wohlklingende Melodien und schwingende Fahnen», sagte Monika Koch, die Präsidentin des Nordwestschweizerischen Jodlerverbands (NWSJV). Es sei auch ein Ort für Gänsehautmomente, Begegnungen, Lebensfreude, Zusammenhalt und Heimatgefühl. «So klingt Liebe für Tradition und für die Zukunft unserer Kultur.»
Ein Höhepunkt des Eröffnungsaktes war das Baselbieterlied, das Jodlerinnen und Jodler zusammen mit der Musikschule beider Frenkentäler aufführten. Ganz fein begann das Lied mit Schwyzerörgeli und Kontrabass, dann setzten die hellen Kinderstimmen ein, dann kamen die Streicher und die kräftigen Erwachsenenstimmen dazu, zwischendrin gabs auch eine Jodel-Einlage – ein schön arrangierter musikalischer Startpunkt und Vorgeschmack auf die kommenden Darbietungen am 33. Nordwestschweizer Jodlerfest in Reigoldswil.