Wirtschaftskammer empfängt 500 Gäste

Persönliche Begrüssung durch Handschlag. Fotos: B. Eglin

Persönliche Begrüssung durch Handschlag. Fotos: B. Eglin

Wirtschaftskammer-Präsident Andreas Schneider wünscht ein gutes neues Jahr.

Wirtschaftskammer-Präsident Andreas Schneider wünscht ein gutes neues Jahr.

Schon zum zweiten Mal war das Classic Center der Kestenholz Automobile Gastgeber des Neujahrsapéros der Wirtschaftskammer Baselland. Nach den Reden bot sich Gelegenheit, beim Stehapéro die Diskussionen über Wirtschaft und Politik weiterzuführen.

Präsident Andreas Schneider thematisierte vor einem Jahr den immer stärkeren Druck, dem das Gewerbe standhalten muss. Vorlagen zur Entlastung (z.B. Steuervorlage 17) wurden angenommen, was ihn zuversichtlich stimmt. Äusserst langsam bewegen sich aber immer noch die Verkehrsinfrastruktur-Verbesserungen. Der Allschwiler Bachgraben ist und bleibt ein Sorgenkind. Beim starken Franken und der Billag-Steuer für KMU hat sich nichts geändert. In der Digitalisierung sieht der Unternehmer eine grosse Chance und auch Herausforderung zugleich. Er forderte die Politik auf, sich für faire Rahmenbedingungen für die Unternehmen einzusetzen.

John Häfelfinger, der CEO der Basellandschaftlichen Kantonalbank und Hauptsponsor des Anlasses, musste zuerst um Ruhe bitten, bevor er mit seiner Rede beginnen konnte. Viel nützte sein Aufruf nicht. Seine Bank steht wie andere Unternehmen auch in einem Transformationsprozess. Im Vordergrund steht lebenslanges Lernen. Er wünschte den Gästen ein innovatives, lehrreiches und erfolgreiches 2020.

Andreas Schneider stellte sich nochmals ans Mikrofon, mahnte zu Anstand und forderte das Publikum erneut auf, den Rednern zuzuhören und still zu sein.

Wirtschaftskammer-Direktor Christoph Buser ergriff die Plauderflaute und referiert über neue Chancen und Möglichkeiten. «Hoher Standard und Gratisgeld trüben die Sinne. Und irgendwann zahlen wir das mit Inflation zurück», sagte der Ökonom. Er kritisierte, dass der Staat überall als Lösungsbringer einspringen soll und nicht die Marktwirtschaft. Die Globalisierung brachte viele Gewinner – vor allem in der westlichen Welt – aber auch viele Verlierer. Die Meinungsbildung am Familien- und Stammtisch oder im Militär ging verloren. Durch die immer stärkere Bedeutung der virtuellen Welt werden die Leute von diesen wichtigen gesellschaftlichen Institutionen abgenabelt. Die heutige Generation ist rasch gelangweilt und immer Support gewohnt. Das ist schlecht für Unternehmergeist und die Entwicklung von Unternehmen. «Viele sind nicht mehr bereit, 100 Prozent zu arbeiten und wenn, dann für verschiedene Arbeitgeber. Sonst wird es zu langweilig», sagte Buser. Das Konsumverhalten wird sich noch mehr ändern und die Medien werden sich weiter ausdünnen. Spannend und interessant waren alle drei Reden. In einem Jahr hören wir die nächsten Prognosen.

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