Das Beste kommt noch!

Hans A. Jenny feiert am Sonntag seinen 90. Geburtstag  

Der Jubilar ganz im privaten Rahmen, hier im Bild an der Seite seiner Frau Marie-Louise.  Foto: S. Droll
Der Jubilar ganz im privaten Rahmen, hier im Bild an der Seite seiner Frau Marie-Louise. Foto: S. Droll

Im Gespräch mit dem Jubilar wird klar, dass sein Wissen Bände spricht! Und ein Bild über den im Jahre 1931 in Riehen geborenen Hans A. Jenny zu zeichnen sich schwierig gestaltet, vereint er doch in seiner Person unzählige Charaktereigenschaften und Interessen. Verschachtelt türmen diese sich in seinem Innern zu einem «Schrein des Wissens» auf. Sozusagen als Universalgelehrter widmete Jenny sich in all seinen Jahren unterschiedlichsten Arbeitsfeldern: Am Anfang allerdings stand seine Ausbildung als Kaufmann, später dann als Journalist und Autor kulturhistorischer Publikationen. Zudem erschuf er sich als Büchersammler eine Privatbibliothek, ergänzt mit hunderten von Fotoalben sowie eine Postkartenkollektion, die rund 5000 thematisch geordnete Exemplare erfasst. So sind unzählige Verlagserzeugnisse, Dokumente, Manuskripte etc. durch Jennys Hände gegangen. Gerne zeigt er seine kostbaren Schätze daheim in Tecknau. Es gibt sogar Kleinstmuseen, wie etwa ein Spielzeug-, Feuerwehr- und Napoléonmuseum dort. Der Ursprung seiner Bibliophilie muss wohl in seiner Kindheit liegen: «Zu meinem zehnten Geburtstag schenkte mir mein Müetti ein Buch von Theodor Storm mit dem Titel ‹Hans und Heinz Kirch›. Eine Novelle, die mir so gut gefiel, dass ich von da an am liebsten Büchergeschenke wünschte».

Das letzte Buchkind

120000 Bücher haben sich angesammelt, die Jenny auch als Sachbuchautor nützlich waren. Davon sind erst 30 Prozent digitalisiert. Es sind vor allem Lebensbeschreibungen und Sachbücher über Kultur und Geschichte, geordnet nach Ländern. Etwa je 20 Prozent davon in englischer und französischer, 60 Prozent in deutscher Sprache. 37 Werke sind aus diesem eigenen Fundus entstanden. Jenny ergänzt: «Meine abschliessende Betrachtung zu den ewigen Kardinalthemata Liebe und Tod habe ich in diesen Wochen fertiggestellt. Dieses letzte ‹Buchkind› trägt den Titel ‹Das Beste kommt noch!› und vereinigt Jenseits-Visionen mit dem Glauben, dass es auch nach unserem Tode eine Weiterexistenz geben wird.» Berechtigt ist er ein wenig stolz auf das Vollbrachte.

1993 erhielt Jenny für sein Schaffen den Kulturpreis der Basellandschaftlichen Kantonalbank, zwei Jahre später der Kulturpreis der Gemeinde Riehen. 2002 wurde er Ehrenbürger von Tecknau.

Für die «Pflege seiner geistigen Güter» hätte man ihm, dem unermüdlichen Wissensvermittler, ganz gerne auch den Ehrendoktor gegönnt. Jahrelang durften hunderte von Menschen, unter ihnen auch namhafte Persönlichkeiten, «kulturellen Glanz» in seiner Bibliothek oder auf Führungen in Schweizer Städten erleben. Zudem war er Dozent an den Volkshochschulen der Universitäten Basel, Bern und Zürich.

Die Liebe zur Sache

Blättert man im Lebenswerk nochmals zurück, wird einem gewahr, wie hart und minimalistisch das Leben des Jubilars lange Zeit war. Tief in die Kasse greifen konnte er nie. Dennoch wirkt er ausgesprochen zufrieden und ist humorvoll geblieben. Dazu meint Jenny: «Das Geheimnis meiner Zufriedenheit liegt in der Liebe zur Sache. Es ist auch mit 90 Lebensjahren immer noch mein Wunsch, dass meine in ihrer Gesamtheit einzigartige Kultursammlung auch zukünftigen Generationen zur Grundlagenforschung des heutigen Wissens erhalten bleibt!»

Zudem gibt das Geburtstagskind zu verstehen, dass ohne die jahrzehntelange Unterstützung und das tägliche gütige Verständnis seiner Frau Marie-Louise sein Lebenswerk nicht möglich gewesen wäre. Möge der Würdenträger auch im neuen Lebensjahr viel Freude und Anerkennung ernten, sein Geist hellwach und mit träumerischem Trotz ein Kritiker seiner Zeit ohne wirklich lautstark Kritik zu üben bleiben.

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