Quartierplan Maren versenkt

Gelterkinden Knappe Entscheide an der Gemeindeversammlung

Die Stimmberechtigten lehnten den Quartierplan Maren knapp ab.Foto: O. Graf
Die Stimmberechtigten lehnten den Quartierplan Maren knapp ab.Foto: O. Graf

Gemeindepräsident Peter Gröflin erwischte bei seiner Premiere als Leiter einer Gemeindeversammlung alles andere als einen Traumstart. Denn die rund 140 Stimmberechtigten lehnten den Quartierplan (QP) Maren mit 61 gegen 68 Stimmen knapp ab. Somit untersteht das knapp 60 Aren haltende Areal an der Gemeindegrenze zu Ormalingen, auf dem 25 Wohneinheiten vorgesehen waren, der Regelbauweise. Es sei denn, es komme zu einem späteren Zeitpunkt ein überarbeiteter QP zum Tragen. Schon im Vorfeld der Versammlung zeichnete sich Widerstand gegen das Planungsprojekt ab. Und an der Versammlung selbst doppelte das aus etwa einem Dutzend Personen bestehenden Nein-Komitee mit einer umfangreichen Dokumentation nach, die an die Anwesenden verteilt wurde.

Seitens des Gemeinderats unterstrich Roland Laube die Vorteile eines QP gegenüber der Regelbauweise. So habe die Gemeinde in einem QP mehr Einfluss auf die Bebauung und die Freiflächen. Die vom Kanton beim Vorprüfen der Unterlagen gemachten Bemerkungen, so Laube, seien in der definitiven Version des QP berücksichtigt worden. Heinz Walker, Sprecher des Nein-Komitees warf dem Gemeinderat unter anderem vor, gewisse Tatsachen zu verschweigen und mit falschen Zahlen zu operieren. So biete die Überbauung Raum für 80 bis 100 Bewohnerinnen und Bewohnern und nicht nur für 55 gemäss den gemeinderätlichen Darstellungen. Zudem habe die Behörde das Verfahren bewusst verzögert. Gemeinderat Laube dementierte die Aussagen und hielt fest, die Behörde halte sich sehr wohl an die kantonalen Richtlinien und gesetzlichen Vorgaben. Auch die Mutation zum Strassennetzplan Wolfstiege war umstritten. Hier geht es um die verkehrstechnische Erschliessung des Areals der neuerbauten Tennisanlage östlich der Badi. Dabei muss die bestehende Zufahrt von der Kantonsstrasse her über die Brücke über den Eibach ausgebaut werden. Die Diskussion drehte sich jedoch mehrheitlich um neue und aufzuhebende Parkplätze. «Wir reden hier über die Strassenführung. Alles andere sind Elemente, die separat zu beschliessen sind», stellte Roland Laube klar. Ein Nein, gab er zu bedenken, hätte zur Folge, dass das Areal über eine Zufahrt auf der Südseite mit der Liegewiese der Badi erschlossen werden müsste. Die Vorlage wurde schliesslich mit 68 gegen 56 Stimmen angenommen.

Schmerzhafte Eingriffe absehbar

Die Versammlung hiess hingegen die von Finanzchef Stefan Degen in groben Zügen erläuterte Jahresrechnung 2020 mit einem Verlust von knapp 1,2 Millionen Franken mit grossem Mehr gut. Ohne aufgelöste Vorfinanzierungen ergäbe sich sogar ein Minus von 1,9 Millionen Franken.

Angesichts des schlechten Resultats und der düsteren Prognosen im Finanzplan der kommenden Jahre sind sich der Gemeinderat und die Gemeindekommission einig, dass ein Sanierungsplan mit einschneidenden Massnahmen unumgänglich ist, um den Finanzhaushalt zu stabilisieren. Die Rede ist von einem Entlastungspaket von drei Millionen Franken jährlich. Näheres stellte der kommunale Säckelmeister an der «Budget-Gmeini» im Spätherbst 2021 in Aussicht.

Weitere Artikel zu «Region Gelterkinden», die sie interessieren könnten

Region Gelterkinden24.04.2024

Musikalisches Grossprojekt

Tenniken Gemeinsames Konzert «ma non troppo» mit dem Musikverein
Region Gelterkinden24.04.2024

Obstgarten Farnsberg feierte seinen 20. Geburtstag

Ormalingen Jubiläumsfeier im Hofgut Farnsburg  
Region Gelterkinden24.04.2024

Auf dem Vormarsch

Ormalingen Ergolztalk befasste sich mit der Demenz