Elterntaxis sind eine stete Gefahr

Gelterkinden Kinder werden zunehmend in die Schule chauffiert – mit Folgen  

An diesem Morgen sind Verkehrsinstruktor Stefan Klaus und Marc Walder von der Arbeitsgruppe im Einsatz. Foto: S. van Riemsdijk
An diesem Morgen sind Verkehrsinstruktor Stefan Klaus und Marc Walder von der Arbeitsgruppe im Einsatz. Foto: S. van Riemsdijk

Eltern oder Erziehungsberechtigte, welche ihre Kinder regelmässig mit dem Auto bis vor die Schule chauffieren, beziehungsweise dort abholen, werden immer häufiger. Mit solchen Fahrdiensten möchten diese ihre Kinder schützen. Ein Gefallen tun die Eltern ihren Kindern damit jedoch ganz sicher nicht. Zudem entstehen durch solche motorisierten Aktionen oft rundum die Schule, insbesondere für die anderen Kinder, unbefriedigende bis zu gefährlichen Verkehrssituationen mit wild parkierten Autos.

Es kann zu gefährlichen Verkehrssituationen kommen

Feldweibel Stefan Klaus, seit 31 Jahren Verkehrsinstruktor/Stellvertreter Leiter Verkehrsinstruktion der Polizei Basel-Landschaft und Mitglied der Arbeitsgruppe «Verkehrssicherheit auf dem Schulweg», welche nebst ihm aus Vertreterinnen und Vertretern vom Schulrat der Sekundar- und Primarschule und Pascal Bürgin als Sicherheitsdelegierter der Gemeinde Gelterkinden besteht, hat mit Besorgnis festgestellt, dass dieses Problem auch um den Schulstandort Hofmatt in Gelterkinden sukzessive an Brisanz zunimmt. «Es entstehen hier durch diese Elterntaxis insbesondere durch heikle Wendemanöver regelmässig unbefriedigende und gefährliche Verkehrssituationen», erklärt er. Verschiedene Massnahmen wie das Anbringen von Park- und Halteverbotstafeln, das Umsetzen eines allgemeinen Fahrverbots auf dem Schulareal und einige mehr hätten letztendlich nicht den gewünschten Erfolg gebracht, so der Verkehrsinstruktor.

Anlässlich der Aktion Schulanfang in der ersten Woche nach den Schulferien wurde am letzten Dienstag an der Brühlgasse, Höhe Schule Hofmatt, gezielt eine «Aktion Elterntaxis» durchgeführt, dies mit dem Ziel, dem Problem wieder einmal mehr Aufmerksamkeit zu schenken. In präventivem Sinne wurde das Gespräch mit den betreffenden motorisierten Eltern gesucht, um diese für die Problematik zu sensibilisieren und sie dazu zu animieren, ihre Kinder den doch so wichtigen Schulweg mit all seinen sozialen Komponenten selber zurücklegen zu lassen – auch wenn am Anfang eines neuen Schuljahrs je nach Alter und Reife des Kindes eine Begleitung sogar sinnvoll wäre. Wichtige Argumente für den alleinigen Schulgang sind, dass dieser schon früh in der Entwicklung die Selbstverantwortung der Kinder stärkt und insbesondere das korrekte Verhalten in einem immer dichteren Verkehr fördert.

«Es ist vor allem die Angst, dass etwas auf dem Schulweg passieren könnte, die die Eltern dazu bewegt, ihre Kinder in die Schule zu fahren», erläutert Stefan Klaus die Haltung. «Sind die Kinder dann älter, fühlen sie sich im Verkehr unsicher, weil sie es nie gelernt haben, sich in diesem Verkehr richtig zu verhalten.» Auch aus dieser Optik wird er im Sinne von «steter Tropfen höhlt den Stein» unermüdlich versuchen, die Eltern dazu zu bewegen, zum Wohl ihrer eigenen Kinder diese den Schulweg alleine zurücklegen zu lassen. Es stellt sich die Frage, wenn auf der Vernunftebene bei den Eltern nichts bewirkt werden kann, wann der Moment gekommen ist, dass von Seite der Behörden konkreter und wirksamer Handlungsbedarf erforderlich ist.

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