Flammender Abschied von der Fasnacht

Sissach Mit der Chluuri-Verbrennung wurde die Fasnacht 2024 beerdigt  

Dank starkem Wind war das Schicksal des Chluuris rasch besiegelt. Fotos: S. van Riemsdijk

Dank starkem Wind war das Schicksal des Chluuris rasch besiegelt. Fotos: S. van Riemsdijk

Das Chluuri stand am Nachmittag beim Eingang in die Begegnungszone.

Das Chluuri stand am Nachmittag beim Eingang in die Begegnungszone.

Traditionell wurde bei der Chluuri-verbrennung am Fasnacht-Donnerstagabend die Fasnacht 2024 und damit die fünfte Jahreszeit zu Grabe getragen. Als die Finsternis sich in der Fasnacht-Metropole Sissach meldete, zogen Punkt 19.30 Uhr ab Kantonalbank in weissen Leintüchern gehüllten und schrill-heulende Chluuris durch die Rheinfelderstrasse in Richtung Allmend. Umrahmt von den schrillen Klängen der Guggen und Cliquen. Mit kleinen Geldkassen ausgerüstet versuchten die Chluuris bei den vielen Umstehenden, welche dem feuchten und windigen Wetter trotzten, an den Strassenrändern einen Obolus zu erbetteln. Der Klagegesang der Kässelischüttler in einer gespenstigen Atmosphäre steht für die Trauer über den Abschied von der diesjährigen Fasnacht, welche mit der Verbrennung des Chluuris als Höhepunkt auf der Allmend besiegelt wird.

Mit versteinerter Miene

Von einem Traktor bedachtsam gezogen, harrte die imposante, sieben Meter hohe Gestalt mit versteinerter Miene auf einem Anhänger der Dinge, die kommen würden. Schon bald nachdem der Trauerzug am Richtplatz auf der Allmend eingetroffen war, um das Schicksal des Chluuris feurig zu besiegeln, ergriff der anonyme Chluuri-Redner mit seiner sonoren Grabstimme das Wort, um die Fasnacht nochmals Revue passieren zu lassen. So prangerte er die 15 von insgesamt 23 Restaurants und Geschäfte an, «Begegnigszone-Chröömer-Jommeri», welche laut unbestätigten Informationen nicht bereit waren, 45 Franken für ein Inserat in der Fasnachtszeitung «Glöggeliwagä» zu zahlen. Er schlug zudem vor, dass die Traktoren am Umzug, welche Firmenschilder montiert hatten, künftig einen Werbezuschlag zu berappen hätten.

Adie Fasnecht 2024

Nebst einem grossen Lob für die Wegmacher und für den Vorstand der Fasnachtsgesellschaft Sissach, hatte er für die Werbung für Frauen am Banntag nur eine müde Bemerkung übrig: «Es wäre alles gut und recht, aber einfach nicht am gleichen Tag. Es ist wie es ist und das ist gut so.» Das Chluuri verkörpert jeweils eine Persönlichkeit, welche sich besonders für die Fasnacht eingesetzt hat. Dieses Jahr wurde dem 84-jährigen Gemüsehändler Bruno Attanasio die Ehre zuteil. Seine rauchenden Würste waren in Sissach viele Jahre ein Begriff. Als das Chluuri in Flammen stand, wurde es durch den straffen Wind nochmals heikel, als Stofffetzen durch die Luft wirbelten. Mit den Worten «Adie Chluurie, adie Fasnecht» schloss der Chluuri-Redner seine Rede in guter Tradition ab und so wurde das Chluuri feuerlodernd in den Sissacher Himmel entlassen. Adie Fasnecht 2024!

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