Island, das Land aus Lava, Schnee und Eis

Ausstellung Künstlerin Lilot Hegi stellt ihre Bilder aus  

Die Künstlerin Lilot Hegi vor ihrem eindrücklichen Bild «Fagridalur». Foto: U. Handschin

Fasziniert von dieser einmaligen klaren, imposanten Landschaft der Insel mit der am nördlichst gelegenen Hauptstadt Reykjavik, reiste Lilot Hegi wiederholte Male dorthin und liess sich inspirieren, um ihre Eindrücke künstlerisch zu verwirklichen. Sie begleitete im Herbst 2023 ihre isländische Freundin Thorunn Sigridur Thorgrimsdottir in das östliche Hochland auf den Spuren deren Ur-Ur-und Urgrossmütter. Das Leben der Urgrossmutter HlÌf, die das Schicksal so vieler früherer isländischen Frauen auf dem Land teilte mit dem Tod von Vater und Brüdern auf dem Meer und in den unberechenbaren Elementen von Wind-und Schneestürmen und reissenden Flüssen und später ihren Mann durch Tuberkulose verlor, während sie mit dem elften Kind schwanger war. Die hohen Berge war das einzig Konstante.

Lilot Hegi, beeindruckt vom Schicksal dieser Frauen und den umliegenden Bergen, versuchte, ihrem Geheimnis auf die Spur zu kommen und ihre Eindrücke zu Hause in Tuschzeichnungen und Bildern auszudrücken. Dafür verwendete sie eine besondere schwarze Farbe, die Eisengallustinte, eine seit dem 3. Jh.v. Chr. gebräuchliche dokumentensichere schwarze Tinte. Die lavaschwarzen Hügel und Berge, zum Teil mit Schnee bedeckt, setzen die Betrachter in eine besondere Stimmung und berühren im Innersten. Zum Glück sind auch hin und wieder Lichtblicke von blauem Himmel sichtbar. Man kann aber nachvollziehen, dass sich die Künstlerin vom Gedicht des norwegischen Dichters und Nobelpreisträgers Jon Fosse verstanden fühlt: «und so stehen die Berge da / und neigen sich abwärts / und abwärts / in sich selbst / und halten den Atem an.»

Dass es in Island durchaus auch Farben gibt, geht aus den Bildern anderer Aufenthalte hervor. In den Mappen leuchten Landschaften und Bäume. Beeindruckend sind aber auch die Keramikfiguren von trauernden Frauen, in denen die Malerin und Bühnenbildnerin Lilot Hegi ihre eigene Trauer über ihre verstorbene Freundin verarbeitete. In denen sie aber auch alle verzweifelten und trauernden Frauen aller aktuellen Kriegsländer verkörpert sieht.

Die Ausstellung «Der Berg hält den Atem an» von Lilot Hegi ist zu sehen im Atelier 24 , Rössligasse 24 in Gelterkinden. Geöffnet 9. Mai bis 15. Juni jeweils Freitag 19 bis 21 Uhr, Samstag und Sonntag 11 bis 17 Uhr.

Am 16.Mai, 19.30 Uhr liest Charles Brauer Texte von Jon Fosse (Anmeldung erforderlich).

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