Das Frenkenbündten verliert seinen Fanclub

Liestal «Verein zur Unterstützung des Regionalen Altersheims Liestal» löst sich auf  

Bewegungspark.

Bewegungspark.

Der «Schlemmerwagen».

Der «Schlemmerwagen».

Therapiegarten.

Therapiegarten.

Velo-Rikscha.

Velo-Rikscha.

Der Eingangsbereich wurde dank VURAL als «Dorfplatz» gestaltet.Fotos: zvg

Der Eingangsbereich wurde dank VURAL als «Dorfplatz» gestaltet.Fotos: zvg

So schnell sind 45 Jahre Geschichte. Keine Diskussion war nötig, um den VURAL abzuwickeln. VURAL, das ist der Verein zur Unterstützung des Regionalen Altersheims Liestal. Der wurde am 23. November 1975 gegründet, um das Alterszentrum zu unterstützen. Das ist eine schier unglaubliche Geschichte angesichts der Tatsache, dass das «Frenkenbündten – Leben, Wohnen und Betreuung im Alter», wie die Institution heute heisst – erst fünf Jahre später seine Pforten öffnete.

Der VURAL existiert bis heute. Doch nun ist Schluss. Nach beinah einem halben Jahrhundert beschloss die Mitgliederversammlung vergangene Woche, den Verein per Ende Jahr aufzulösen. Auslöser war die Einführung der freien Pflegeheimwahl in Baselland und eine Änderung der Pflegefinanzierung im Kanton Solothurn. Das verteuerte den Heimaufenthalt für Seniorinnen und Senioren aus Büren und Nuglar St. Pantaleon.

Hochbeete und Schlemmerwagen

Der VURAL war Zeit seiner Existenz weder Papiertiger noch dekorative Randerscheinung, sondern eine Vereinigung, die ihrem Namen alle Ehre machte. Der VURAL unterstützte das «Frenkenbündten» nämlich Jahr für Jahr mit namhaften Beiträgen. Beiträge, die zweckgebunden dem Wohl der Bewohnerinnen und Bewohner zufloss. Materiell und ideell.

So wurde im einen Jahr der Eingangsbereich im Stile eines Dorfplatzes aufgehübscht, in einem anderen ein Sensorikzimmer – ein sogenannter Snoezelen-Raum – eingerichtet, in weiteren schliesslich Patientenheber oder ein Heimbus angeschafft. Auch die Velorikscha, der Massagesessel, der Bewegungspark im Garten, die rollstuhlgerechten Hochbeete oder der Schlemmerwagen verdankt das Haus den jährlichen Zuwendungen des VURAL.

Und damit nicht genug: Eigentlich bereits in diesem Jahr sollte die letzte Anschaffung, die der Verein finanziert, getätigt werden, eine sogenannte Waldoase im Garten. Pandemiebedingt hat man deren Einrichtung allerdings aufs kommende Jahr verschoben.

Vermögen fliesst in Bewohnerfonds

640000 Franken hat der Verein in 45 Jahren in das Wohlergehen der Frenkenbündten-Bewohnerschaft investiert. Mit dem Restvermögen des Vereins, das in den Bewohnerfonds des Altersheims fliesst, summiert sich dieser Betrag auf knapp 700000 Franken. «Das verpflichtet uns zu grosser Dankbarkeit», resümierte Heimleiter Bernhard Fringeli. Stiftungsratspräsidentin Beatrice Sulser ergänzte: «Ohne VURAL wäre vieles nicht möglich gewesen. Es war ein grosses Privileg, so einen tatkräftigen Partner an seiner Seite zu haben.»

Ein Partner, der mehr ist als Unterstützungskomitee: «Er ist ein richtiger Fanclub», betonte Bernhard Fringeli. Ein Fanclub, von dessen nachhaltigem Engagement die Bewohnerinnen und Bewohner des Heims tagtäglich profitieren würden. «Und auch wenn sich der Verein nun auflöst», schloss er, «so werden die Spuren des VURAL diese Institution weiterhin prägen und gestalten.»

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