Ein hundertjähriges Cello aus Liestal

Liestal Zweimal ausverkauftes DISTL mit dem Autor und Kabarettisten Franz Hohler

Mit zwei Cellos, erbaut vom Liestaler Geigenbauer August Mendel, eröffneten Franz Hohler mit  Alfons Künzle zusammen die Feier zum 100.Geburtstag seines Cellos. Fotos: U. Handschin

Mit zwei Cellos, erbaut vom Liestaler Geigenbauer August Mendel, eröffneten Franz Hohler mit Alfons Künzle zusammen die Feier zum 100.Geburtstag seines Cellos. Fotos: U. Handschin

Franz Hohler erfreute sein Publikum mit seinen nachdenklich-humorvollen Liedern.

Franz Hohler erfreute sein Publikum mit seinen nachdenklich-humorvollen Liedern.

Franz Hohler hat auch mit seinen 80 Jahren noch grosse Anziehungskraft! So war die zusätzlich organisierte Geburtstagsfeier auch schnell ausverkauft. Der für seine vielen Bücher, aber auch für politisch und gesellschaftskritische und mutige Haltung bekannte und beliebte Autor und Kabarettist trat mit alter Frische und verschmitztem Humor im «Dichter:innen- und Stadtmuseum Liestal» (DISTL) auf die kleinen Bühne.

Im Publikum feierte auch seine Frau Ursula und sein Bruder mit Frau diesen 100. Geburtstag seines Cellos mit, das er einst von seinem Grossvater erhalten hatte als zehnjähriger Knabe. Die Feier fand in Liestal statt, da der Grossvater das Cello als grossen Wunsch beim in Liestal tätigen Geigenbauer August Meinel bestellt und nach Erhalt am 21. April 1924 in jahrelangen Raten abbezahlt hatte. Da seine Hände dafür aber zu klein waren, ruhte es, bis Enkel Franz es zum Leben erweckte, so seines Grossvaters Credo verwirklichte und damit sogar im Stadtorchester Olten mitwirkte. Damals spielte er als Solist mit der Sängerin Maria Stader zusammen und am Liestaler Abend verblüffte er mit einer Solosuite von Johann Sebastian Bach, die er virtuos auswendig spielte.

Sonntags gabs bei HohlersHausmusik im Quartett

Nach der informativen Einleitung durch den Museumsleiter Stefan Hess eröffneten Franz Hohler und sein musikalischer Begleiter Alfons Künzle mit ihren Meinel Cellos den feierlichen Abend mit zwei Sätzen eines Divertimentos von Giacomo Cervetto. Anschliessend erzählte Hohler von seiner musikalischen Familie, die als Quartett sonntags Hausmusik machte. Wie er dadurch die Macht der Musik erlebte und den Grundstein und die Liebe zu seiner Karriere legte, in der er seine Lieder bei seinen Kabarett-Auftritten mit dem Cello begleitete.

Mit einigen Beispielen seiner dichterischen und musikalischen Fantasien erfreute und erheiterte er das Liestaler Publikum. Andere trug er am Pult vor. Er gedachte auch in Ehrfurcht und Dankbarkeit Ernst Kunz, den er sowohl als Musik- und Gesangslehrers am Gymnasium Olten erlebte, wie auch als Dirigent des Stadtorchesters Olten. Auf jeden Fall war sein Liestaler Publikum froh, dass es sich an diesem Abend nicht um ein stilles Konzert handelte, wie er so treffend in einer seiner witzigen Geschichten beschrieb. Der Ausklang der heiteren und denkwürdigen Geburtstagsfeier, die Dank des DISTL zustande gekommen war, bestand aus dem erneuten Zusammenspiel der beiden Cellisten, bevor man die Möglichkeit hatte, mit Hohler beim Apéro ein paar Worte zu wechseln.

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