Ganz viele Rosen und ein bisschen Liebe

Theater Das neue Stück von Valea Völcker handelt davon, wie sich die junge Generation mit der Liebe schwertut

Lena wird zur Hexe.

Lena wird zur Hexe.

Bühnenkünstlerin Valea Völcker in ihrer Palazzo-Koproduktion «Bitte keine Rosen!»  Fotos: Cynthia Coray

Bühnenkünstlerin Valea Völcker in ihrer Palazzo-Koproduktion «Bitte keine Rosen!» Fotos: Cynthia Coray

Rosen über Rosen.

Rosen über Rosen.

Am vergangenen Freitag feierte Valea Völckers One-Woman-Show «Bitte keine Rosen!» im Theater Palazzo in Liestal ­Premiere. Im Stück sucht die junge Pro­tagonistin Lena ihre grosse Liebe und verwandelt das Publikum dabei kurzerhand in Bewerber/-innen à la Bachelorette. Ausgerüstet mit einem einfachen Bühnenbild, einem Akkordeon und ganz vielen Rosen steht Lena stellvertretend für eine junge Generation, die sich zwar nach Liebe sehnt, sich aber auf der Suche ­danach schwertut. Lena tritt im pinken Glitzer-Ballkleid mit passenden pinken Turnschuhen und einer rosaroten ­Sonnenbrille auf die Bühne. Nach einer kurzen Anfangssequenz wird eine erste Bewerberin auf die Bühne geholt und interviewt. Zur Belohnung erhält sie von Lena nicht nur ein Ständchen auf dem Akkordeon, sondern auch die erste Rose des Abends, was vom Publikum mit ­lautem Applaus quittiert wird.

Nachdem Lena mit einer weiteren ­Bewerberin das Skifahren auf einer ­Bühne ohne Schnee übt, der Funke aber trotz dramatischer Begleitung durch eine kitschige Ballade nicht springen will, legt sie ihre wortwörtlich rosarote Brille ab. Während sie anfangs noch voller überschwänglicher Motivation über die ­Bühne tanzt und in allen Anwesenden die potenzielle grosse Liebe erkennt, weicht diese Hoffnung der Ernüchterung und einer resignierten Stimmung. Lena will das ­Publikum nicht mehr kennen lernen, sie ist überzeugt, dass es schlussendlich doch nie klappen wird mit der Liebe.

Geplagt von Selbstzweifeln verwandelt Lena ihr voluminöses Kleid in einen ­Umhang und wird zur Hexe, die wetternd und fluchend über die Bühne hüpft und dabei kein einziges gutes Haar an sich selbst lässt. Zum Schluss werden dann aber noch einmal versöhnlichere Klänge getroffen. Lena holt das Publikum auf die Bühne, für einmal werden im Theater die Rollen getauscht, wodurch das Stück automatisch mit einer verdienten ­Standing Ovations belohnt wird. Denn Völcker greift mit ihrem Stück das ­viel besprochene Thema Liebe neu auf und schafft es, mit einfachen Hilfsmitteln ein interaktives Erleben der Hoffnung, der Verzweiflung an sich selbst und zu guter Letzt auch der Liebe zu erreichen.

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