Klangvolles Handwerk der Improvisation

Liestal Die Band Filet of Soul begeisterte das Publikum

Ein schwungvoller Auftritt mit einem wahren Fundus an verschmolzenen, bekannten Musikstücken. Fotos: S. van Riemsdijk

Ein schwungvoller Auftritt mit einem wahren Fundus an verschmolzenen, bekannten Musikstücken. Fotos: S. van Riemsdijk

Perkussionist Thomas Weiss brillierte mit grifftechischem Rhythmus.

Perkussionist Thomas Weiss brillierte mit grifftechischem Rhythmus.

Ihre sprichwörtlich handwerkliche Leidenschaft für das Arrangieren von bekannten Musikstücken in einem breiten Spektrum von Swing und Pop, angereichert mit einer Prise Jazz, Rock und Latin, führte die siebenköpfige Band Live of Soul letzten Samstag im Martinshof in ihrer schwungvollen Neujahrskonzertausführung 2020 mit einer anspruchsvollen und hohen Qualität in Klang und präziser Feinabstimmung mit den verschiedenen Instrumenten vor. Unter dem Motto «Let the good times roll», im farbenfrohen Scheinwerferlicht deutlich sichtbar und in den stimmigen dynamischen Performances gut hörbar, verstanden es die sieben Musiker, mit dem Perkussionisten Thomas Weiss als «Special Guest», die etwa 140 Konzertgäste bestens zu unterhalten.

Der Bandname Filet of Soul ist nicht mit dem ursprünglich amerikanischen Musikstil zu verwechseln, sondern steht für die Übersetzung des deutschen Wortes Seele. Hervorgegangen aus dem Ensemble Oropax führen die Spuren der Band zurück in die Mitte der 80er-Jahre des letzten Jahrhunderts. Dazumal noch als einfache Strassenmusiker unterwegs, wurde der Bandname bei einem Kinobesuch zum James-Bond-Film «Live and let die» aus der Taufe gehoben, wie Bandgründer Heinz Lerf und Daniel Roth berichten konnten. Die erste Szene dieses Filmklassikers wurde nämlich vor einem Jazz- and Blueslokal mit dem Namen «Fil(l)et of Soul» gedreht. Instrumental experimentierfreudig und mit einem hohen Anspruch an Professionalität, verlangte die Intensität der selbst arrangierten Performances dem Publikum zwar so einiges an Höranstrengung ab.

Eine solche Virtuosität in der Vielfalt der gespielten Instrumente und mit der warmen Stimmhaftigkeit von Heinz Lerf und Daniel Roth bekommt man jedoch mit einer solchen musischen Kraft, der man sich kaum erwehren kann, in Liestal nicht alle Tage zu Gehör. Dem begeisterten Publikum, das sich vom dynamischen Rhythmus mit den erfrischend unkonventionellen Zwischentönen erfasst, kaum mehr auf seinen Sitzplätzen aushielt, wurde ein wahrer Fundus an verschmolzenen bekannten Musikstücken von grosser Nachhaltigkeit und mit vielen Soloparts gespickt, geboten. Mit unter anderem Medleys mit dem eigenen Titelsong «Rainy Song» zum Thema Regen und in Anspielung auf den letztjährigen trockenen Sommer – Heinz Lerf: «Schön ist das, was man sich wünscht, zu besingen» – und «Hinter em Börnout» als dialektische Version des deutschen Lieds «Hinter dem Burnout» von Flo Mega wurde passioniert die Nostalgiesaite bespielt. Dem Pianisten Urs Bürgi gelang es, seine Individualität in der Begleitung zu wahren und sich in den oft lebendig vorgetragenen Arrangements gut zu integrieren. Komplettiert mit den Instrumental-Musikern Niggi Lüthi, Jürgen Köhler, Andi Reumer und Mike Mathys zog die Band am Schluss des Konzerts nochmals sämtliche Register mit schwungvoller Rock-and-Roll-Musik.

Mit den obligaten Zugaben nach einer leidenschaftlich vorgetragenen Musikgala mit vielen musischen Filets verabschiedete sich die Band von ihrem Publikum. Dieses quittierte «soulisch» dankbar den fesselnden Auftritt mit einem grossen Applaus.

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