Mehr Licht und Harmonie

Liestal Kunstausstellung von «Kalchie» und Noah Wunsch in Oris

Malerei ist die Sprache von Noah Wunsch.Fotos: S. van Riemsdijk

Malerei ist die Sprache von Noah Wunsch.Fotos: S. van Riemsdijk

In den Kunstwerken von Kalchie spielen helle, kräftige Farben eine grosse Rolle.

In den Kunstwerken von Kalchie spielen helle, kräftige Farben eine grosse Rolle.

Unter dem Motto «Mehr Licht» liessen die Basler Künstlerin «Kalchie» und der Hamburger Maler und Fotograf Noah Wunsch letzte Woche für einige Tage in der Eventhalle Oris auf dem Areal der Kindertagesklinik in Liestal ihre Kunstwerke in den unterschiedlichsten leuchtenden Farben erstrahlen. Was beim Betreten der hellen Halle sofort ins Auge fiel, waren die Dimensionen der inspirierenden Bilder, welche eine wahre Explosion von Farben verkörpern. Wie vor zwei Jahren waren es OK-Präsident Roman Vettiger und OK-Mitglied Manuela Vettiger gelungen beide Künstler für eine Ausstellung zu engagieren, bei der die Interaktion vom Licht als wichtige Grundlage für die Kunst im grossen hellen Raum und die Farben eine faszinierende Wirkung von Lebendigkeit und kraftvoller Dynamik erzeugen. Für den 54-jährigen vielseitigen Hamburger Künstler Noah Wunsch «ist Farbe die Musik der Malerei und die Malerei meine Sprache.» Seine Bilder als eine Explosion von Farben und Farbtönen heben an vielen Orten auf der Welt künstlerische Akzente hervor. Er ist überall zu Hause, seine Basis ist jedoch seit Langem Hamburg, wo er sein erstes Atelier hatte. Seine grosse Liebe zu den Menschen und zur Natur, welche ihn zu seinen Bildern inspirieren und in der Stille entstehen, ist im Gespräch mit dem Künstler spürbar authentisch und geprägt von einer innerlichen Warmherzigkeit. «Die Welt in Farben verbindet die Liebe zu den Menschen», so Noah Wunsch. «Ich möchte mit meinen Bildern andere glücklich machen.»

Seine grossen Bilder entstehen in der Nacht, wenn es still und ruhig ist. «Die Dunkelheit gibt mir die Ruhe, um mich zu öffnen.» Weit muss man die Kunstwerke von Noah Wunsch allerdings nicht mehr suchen. Seit der letzten Ausstellung in der Eventhalle vor zwei Jahren verschmelzen drei der grossflächigen Werke die Räumlichkeiten von Schaer Pharma in itingen zu einem wunderbaren einzigartigen Farb-Highlight. Zu seinen grossartigen Werken gehört unter anderem eines der grössten Altarbilder der Geschichte, welche in der Königlichen Saline in Arc-et-Senans ausgestellt ist – mit einer Grösse von nahezu 200 Metern. Noah Wunsch ist zweifelsohne ein vielseitiger Künstler. Er malt nicht nur, sondern tanzt, fotografiert, filmt, entwirft Kostüme und gestaltet Kinderbücher. Er sang ebenso in der Wiener Staatsoper und formte Skulpturen für das Benediktinerkloster Ognissanti in Florenz. Sein nächstes grosses Projekt von einer etwas anderen Art lässt nicht lange auf sich warten. Demnächst möchte er in den Gebäulichkeiten der Kindertagesklinik ein eigenes Atelier einrichten.

Gefragte Kunstwerke

Die 87-jährige Künstlerin Gisela Clara Schiel, mit Künstlernamen «Kalchie», steht schon lange im Blickpunkt der Medien. Ihre Bilder sind unterdessen weltweit in den unterschiedlichsten Galerien gefragte Kunstwerke. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1989 hat sie mit der Malerei begonnen und liess diese zum Lebensinhalt werden. Sie verzichtet bewusst darauf, ihrer Bilder zu rahmen, wohl wissend, dass ihre Kunst in keinem Rahmen passt.

Nach einer Lehre als Friseuse zog es ihr durch die Ehe im Jahr 1959 vom deutschen Koblenz am Rhein in die Schweiz nach Basel. «Kalchie» – eine Zusammenfügung von ihrem zweiten Vornamen Clara und ihrem Familiennamen Schiel – arbeitet hauptsächlich in den nächtlichen Stunden. «In der Nacht», sagt sie, «ist der Kosmos da. Dann ist es still und ich werde nicht abgelenkt. In diesem Moment vergesse ich Zeit und Raum.» Und schiebt nach. «Ich setze meine ganze Energie in das Bild und tauche ein in das Farbenmeer.» Es sind Bilder, welche in der eigenen Fantasie Gestalt annehmen und wo sie ihre bildhafte Kraft entfalten können.

Magisch traumhafte Atmosphäre

Ihre Kunstwerke mit ihren hellen, kräftigen Farben, welche eine zentrale Rolle spielen, sind eine faszinierende Mischung und Verwendung von diesen Farben und der visuellen, spirituellen Mystik. Sie entführen ihre Betrachter in eine magische traumhafte Atmosphäre mit einer emotionalen Tiefe und einer Harmonie, welcher man sich kaum entziehen kann. «Die Farbe führt mich», sagt die Künstlerin. Wenn ihr eine Farbe «packt», muss diese erforscht werden. «Es entsteht dann bei mir ein grosses Bedürfnis diese in Harmonie auf eine Leinwand zu bringen.» Ihre Kunstwerke dienen oft als Reflexion über die Geheimnisse des Lebens und faszinieren durch ihre energetische Spiritualität. Die Vernetzung der Kunstwerke von beiden vielseitigen Kunstschaffenden im grossen Eventraum ist «wie ein Gebet im spirituellen Sinne», sagt Noah Wunsch. Sie setzt ein übereinstimmendes Werkverständnis voraus, das an der Kunstausstellung zu einem absolut gelungenen einzigartigen Kunsterlebnis zusammenfloss.

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