«Schneefreuden» sorgen für Staunen

Frenkendorf Originelle Ausstellung im Ortsmuseum

Immer wieder spannend und aufschlussreich: Skis aus früheren Zeiten.

Immer wieder spannend und aufschlussreich: Skis aus früheren Zeiten.

Ein legendäres Exponat: der vor über 100 Jahren von Karl Langel gebaute und Jahre später auch benutzte Bobsleigh.

Ein legendäres Exponat: der vor über 100 Jahren von Karl Langel gebaute und Jahre später auch benutzte Bobsleigh.

Die Macherinnen und Macher der Ausstellung auf einem alten Pferdeschlitten. Von links nach rechts: Lisbeth Brönnimann, Irene Gunzenhauser, Fritz Brönnimann, Heiner Martin und Theo Martin. Fotos: M. Stöcklin

Die Macherinnen und Macher der Ausstellung auf einem alten Pferdeschlitten. Von links nach rechts: Lisbeth Brönnimann, Irene Gunzenhauser, Fritz Brönnimann, Heiner Martin und Theo Martin. Fotos: M. Stöcklin

Auch wenn sich der Winter derzeit äusserst schwertut: im Ortsmuseum Frenkendorf unter der Leitung des lokalen Verkehrs- und Verschönerungsvereins kommen ab sofort Wintergefühle auf. Grund ist eine neue Ausstellung unter dem Titel «Schneefreuden in Frenkendorf», welche bis auf Weiteres an jedem zweiten Sonntag jeden Monats öffentlich und frei besichtigt werden kann.

Und ein Besuch lohnt sich definitiv: die auf alle drei Etagen des vielfältigen Museums integrierte Ausstellung ist nicht nur originell, sondern auch sehr informativ. Einerseits zeigt sie eine Vielzahl von alten Fotos aus Zeiten, als der Schnee phasenweise noch sehr hoch lag und auch auf den Strassen für eine geschlossene Schneedecke sorgte. So war einst die Feuerwehr mit stundenlangem Wässern dafür zuständig, dass auf dem Dorfplatz Eishockey gespielt werden konnte.

Zum anderen brilliert die Ausstellung mit vielen spannenden Exponaten wie zum Beispiel alten Skis oder sogenannten Fassdauben (gekrümmte Wandstücke hölzerner Fässer, auch bekannt als «Lögeli»), auf welchen die Dorfbuben in früheren Jahren das Skifahren auf den Schlittelbahnen improvisiert hatten.

Das herausragendste Exponat steht jedoch auf dem Dachboden des Frenkendörfer Ortsmuseums an der Schulstrasse. Dabei handelt es sich um einen 1923/24 von Karl Langel (Füllinsdorf) gebauten Bob aus Holz. Das massive Sportgerät verfügt über ein Steuerrad und Langel (geboren 1904) hatte den Bobsleigh gemäss Erkenntnissen ab Ansichtskarten von Wintersportorten mit Bob-Abbildungen gebaut. Ob er selbst diesen Bob je erprobt hatte, ist nicht bekannt.

Olympia-Goldmedaille als Thema

Sicher ist jedoch, dass der Bob, welcher später nach Frenkendorf gezügelt wurde, im Winter 1958/59 durch ein paar junge Männer ans obere Dorfende getragen wurde und mit vier Leuten an Bord zum Einsatz kam. Nach ein paar Fahrten war jedoch Schluss, weil sich die Nutzung des schweren Bobs definitiv als zu gefährlich erwies. Fortan blieb der Bob auf dem Estrich und hat nun seinen Platz im Ortsmuseum.

Diese und etliche weitere herrliche Geschichten bietet die Ausstellung. Und natürlich darf auch die Erwähnung der Olympia-Goldmedaille von 2006 von der in Frenkendorf aufgewachsenen Skiakrobatin Evelyne Leu nicht fehlen. Der Evelyne Leu-Platz zeugt noch heute davon und es wird versucht, die ehemalige Spitzensportlerin, welche mittlerweile nicht mehr im Baselbiet wohnt, zur Ausstellung einzuladen. Die Bevölkerung ist gebeten, selbst Schneefotos beizusteuern – und es gibt einen attraktiven Wettbewerb.

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