Von Krähen und Menschen

Liestal Schweizer Dokumentarfilmpremiere «Nature Is Watching Us» im Kino Sputnik mit Regisseur Martin Schilt  

Palazzo-Kino-Manager Jonny Maurice (l.) entlockte Filmregisseur Martin Schilt interessante Details zur Entstehung des grossartigen Films. Fotos: U. Handschin

Palazzo-Kino-Manager Jonny Maurice (l.) entlockte Filmregisseur Martin Schilt interessante Details zur Entstehung des grossartigen Films. Fotos: U. Handschin

Drei Jahre Geduld brauchte es, um dieses Krähennest filmen zu können.

Drei Jahre Geduld brauchte es, um dieses Krähennest filmen zu können.

Elke Heidenreichs Stimme orientierte das Publikum im ausverkauften Kino Sputnik aus dem Off, dass es Krähen schon viel länger gibt auf dieser Welt als die Menschen. Sie mussten lernen voneinander und miteinander zu leben. Die stetige Präsenz und Menschennähe, ob in der Natur oder in Grossstädten wurde in diesem erstaunlichen und lehrreichen Film in den zehn Jahren seiner Entstehung sichtbar gemacht.

Da Krähenvögel Aasfresser sind, neben Erbeuten von Kleintieren und Insekten, sind sie oft auf den Menschen oder Raubtiere angewiesen, die Wild jagen und deshalb suchen sie ihre Nähe. In den Städten ist es der Abfall, von dem sie sich ernähren.

Eigene gefilmte Beobachtungen oder Besuche bei Krähenforschern in USA, Japan, Indien, Neukaledonien, Wien usw. verblüfften mit deren Beobachtungen, Experimenten und Ergebnissen die zeigten, wie intelligent diese Vögel sind. Indem sie sich beispielsweise die Gesichter der Menschen merken und sie von gefährlich und ungefährlich unterscheiden können. Oder Werkzeuge anfertigen, um Futterinsekten aus Löchern in Baumstämmen zu fischen.

Früher wurden sie in der Sagenwelt oft als heilig oder beratend betrachtet, wie Odins Raben Hugin und Munin, Später als Galgenvögel und Leichenfresser auf (von Menschen verursachten) Schlachtfeldern verachtet und gefürchtet. In unserer Zeit in Städten werden die Saatkrähen als Schwarmbrüter als lästig empfunden und darum versucht man sie zu dezimieren oder zu vertreiben.

Ihre Lebensart, das soziale Verhalten und die Kommunikation der verschiedenen Rabenvogelarten zu ergründen haben sich verschiedene Forscher zur Aufgabe gemacht.

Regisseur Martin Schilt wurde von seinem damals neunjährigen Sohn zu diesem grossartigen Naturfilm animiert, der zeigt, wie die Natur uns auch beobachtet, und der im Kino Sputnik Liestal noch weiterhin gezeigt wird. Allerdings ohne das interessante Gespräch zwischen Kino-Manager Jonny Maurice und Filmregisseur Martin Schilt wie an der Premiere.

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