Eine Reise durch vergangene Zeiten
Serie Institutionen im Oberbaselbiet: Industriemuseum Waldenburgertal in Niederdorf
Museumsbesuche sind eine beliebte kulturelle Aktivität, die – wie so vieles – den Massnahmen zum Schutze vor dem Coronavirus zum Opfer gefallen sind. Gemäss den Ankündigungen des Bundesrates sollten Museumsbesuche ab dem 8. Juni wieder möglich sein.
Fritz Degen, Präsident des Fördervereins IMW-forum sagt dazu: «Wir hatten vor der Pandemie unser Museum jeden ersten Samstag im Monat geöffnet. Sobald die Beschränkungen aufgehoben sind, wird das Industriemuseum für Besucher wieder offen sein.» Ein spezielles Programm sei noch nicht geplant. «Wir hatten vor der Corona-Pandemie vier Sonderführungen im April geplant, welche jedoch nicht stattfinden konnten. Dies mit total 100 Besucherinnen und Besuchern.»
Das IMW besteht seit 1996 und zeigt Bilder, Maschinen und Erzeugnisse zur Industrialisierung des Waldenburgertals von der Pionierzeit bis in die Gegenwart. Namen wie Louis Tschopp, Gedeon Thommen oder Reinhard Straumann stehen für eine Pionierzeit und ein Unternehmertum, die das Tal weit über die Landesgrenzen bekannt gemacht haben.
Am Museumsstandort, im ehemaligen Schulhauspavillon in Niederdorf, kann der interessierte Gast sich in vergangene Zeiten versetzen lassen. Da die Uhrenindustrie der eigentliche Auslöser der Industrialisierung war, werden zu einem grossen Teil Werkzeuge, Maschinen rund um die Uhrenherstellung gezeigt. Kernausstellung ist eine nachgebaute Uhrenmacherlaube aus Waldenburg, in welcher die Arbeitsplätze der Uhrenmacher aufzeigt werden.
Ein weiterer Hingucker ist der «Schweizer Langdrehautomat», mit dem bereits 1880 kleinste Schräubchen und Achsen hergestellt wurden. Bewundert werden darf auch die Gedeon Thommen 5, jene Dampflokomotive der Waldenburgerbahn, deren Modell im Massstab 1:10 von Feinmechaniker-Lehrlingen originalgetreu nachgebaut worden ist. Laut der Aussage von Degen interessieren sich die Besucherinnen und Besucher vor allem für die Zeitzeugen und die funktionierenden Maschinen, aber auch für die Geschichten und Anekdoten der vergangenen Jahrzehnte.
Es gibt Projekte für das Museum, welche durch die Pandemie in Rückstand geraten sind. Ganz zuoberst steht eine Sonderausstellung über die Uhrenfabrik Oris, welche nun wohl erst im nächsten Jahr aktuell wird.
Sorgenfalten bereiten den Museumsbetreibern die Finanzen und fehlende personelle Kapazitäten. Dessen ungeachtet freut sich der Förderverein auf die baldige Wiedereröffnung.
Auf den beiden Homepages www.imw-forum.ch und www.kimweb.ch finden sich weitere interessante Informationen.