Sonne, Thermik, gute Laune

Lauwil Ideales Flugwetter für Gleitschirmpiloten und Publikum  

Jet und Gleitschirme am Himmel.Fotos: B. Eglin

Jet und Gleitschirme am Himmel.Fotos: B. Eglin

Landeanflug.

Landeanflug.

Nur noch wenige Meter über dem Boden.

Nur noch wenige Meter über dem Boden.

Am letzten Samstag lud der Delta- und Para-Club Hohwacht zu seinem jährliche Flugfest auf den «Flugplatz Lauwil» ein. Mit über 200 Mitgliedern ist er der grösste Gleitschirm-Club der Nordwestschweiz. Das schöne Sommerwetter zog etliche Schaulustige an und etwa zwanzig buchten für 100 Franken einen Tandemflug.

Mit den heutigen Schirmen kann man so lange in der Luft bleiben, wie man will. Die Thermik über Wäldern oder neuerdings auch Solaranlagen wird genutzt, um aufzusteigen. Zum Abbauen der Höhe können verschiedene Figuren – mehr oder weniger spektakulär – geflogen werden. Um 11 Uhr wurde mit den Flügen gestartet und bei den guten Bedingungen konnte bis etwa 19 Uhr geflogen werden. Von der Festwirtschaft aus hatten die Zuschauer freien Blick auf den Hohwacht-Starthang. Ein Shuttle fuhr die Piloten und ihre Passagiere auf die Höhe. Von dort war es nur ein kurzer Fussmarsch zum Startplatz. Auch eine Wanderung oder Biketour war an diesem Tag etwas Besonderes. Den ganzen Tag sah man bunte Punkte am Himmel. Je näher sie dem Landeplatz kamen, desto mehr Details waren erkennbar. Speaker Louis Diethelm informierte das Publikum über die Piloten und Figuren, die sie flogen. Die maximale Flughöhe beträgt wegen dem Landeanflug von Flugzeugen auf den Euroairport 1750 Meter.

Wer sich selbst für den Gleitschirmsport interessierte, hatte Gelegenheit, sich an erfahrene Piloten oder den Vereinspräsidenten zu wenden oder einen Passagierflug zu buchen. Für Neulinge war das ein einmaliges Erlebnis. Aus der Vogelperspektive bekam man einen Blick über die Baselbieter Jurahöhen, zum Schwarzwald, den Vogesen oder den Alpengipfeln.

Susanne Brodbeck aus Lupsingen erlebte ihre Flugpremiere. «Das war schon lange auf meiner Löffelliste und ich denke, dass es nicht das letzte Mal war», sagte sie nach ihrem Flug.

Auch Leon aus Lauwil flog zum ersten Mal. Mit «Es war megaguet» kommentierte er seinen Flug. Die Steilspirale zum Abbauen von Höhe gefiel ihm sehr gut. «Hier ist es Spass. Bei Anzug von schlechtem Wetter braucht man das aber, um rasch runterzukommen», erklärte Tandempilot Thorsten Caviezel aus Reigoldswil. «Es ist super, wenn man ein Fluggebiet so nahe vor der Türe hat.»

Zehn Stunden Flug

Präsident Beat Gisin zeigte mit Mikroakrobatik sein Können am Himmel. Weil das Fernsehen auf ihn wartete, holte ihn der Speaker schneller auf den Boden zurück als erwartet. «Normalerweise fliegt er bis Sonnenuntergang», sagte der Kommentator und witzelte weiter: «Dann schaltet er die Scheinwerfer ein und schaut, dass er noch heim nach Thürnen kommt.»

Wenn Gisin von der Lauwiler Hohwacht auf 1050 Metern Höhe startet, kann er bei guten Bedingungen bis ins Waadtland fliegen. Nach etwa zehn Stunden ist er mit einem Zwischenhalt wieder zurück. Auch sein Rekordflug dauerte über zehn Stunden.

Das Flugfest wird organisiert, um der Bevölkerung diesen Sport näher zu bringen und den Zusammenhalt unter den Mitgliedern zu fördern.

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