Bald läuten wieder die Schulglocken

Liestal Am letzten Freitag informierten die Behörden zum Neustart an den Volksschulen

Unser Archivbild zeigt den Start des Schuljahrs am 12.August 2019 mit dem Besuch von Bildungsdirektorin Monica Gschwind in Arisdorf. Beim voraussichtlichen «Neustart» am 11.Mai 2020 wird vieles anders sein.FotO: Archiv/Ursula Roth

Unser Archivbild zeigt den Start des Schuljahrs am 12.August 2019 mit dem Besuch von Bildungsdirektorin Monica Gschwind in Arisdorf. Beim voraussichtlichen «Neustart» am 11.Mai 2020 wird vieles anders sein.FotO: Archiv/Ursula Roth

Beat Lüthy, Leiter des Amtes für Volksschulen. Foto: Archiv/M. Schaffner

Beat Lüthy, Leiter des Amtes für Volksschulen. Foto: Archiv/M. Schaffner

Viele Kinder und Eltern freuen sich, wenn der Schulbetrieb endlich wieder aufgenommen werden kann. In welcher Form dies geschehen wird, war an der Video-Medienkonferenz des Kantons vor einer Woche noch nicht klar. Alle warten auf die neuen Direktiven des Bundesrates. Inzwischen bereiten unsere Behörden verschiedene Szenarien vor, damit der Neustart möglichst reibungslos gelingt. Verunsicherung gibt es besonders bei Schülern, die ihre Abschlussprüfungen ablegen sollten. Klarheit über die Umsetzung des Schulbeginns im Baselbiet soll es bis Ende Woche seitens Bund und Kanton geben.

Beat Lüthy, der Leiter des Amtes für Volksschulen (AVS), ist in unserem Kanton verantwortlich für 71 Primar-, 17 Sekundar-, 15 Musik- und zehn Sondertagesschulen. Dass der Schulunterricht am 11.Mai wieder beginnen soll, ist ein Entscheid des Bundesrates. Das Schutzkonzept wird vom Bund entwickelt und auf dieser Basis arbeitet der Kanton weiter. «Vor allem Organisatorisches muss vorbereitet werden, damit den Schulen viele Fragen erspart bleiben», sagte Lüthy. Der Schwerpunkt für ihn ist der Schutz aller Beteiligten, der von jeder Schule vor Ort selbst umgesetzt werden muss. Das AVS denkt schon jetzt verschiedene Szenarien durch, um nach dem Bundesratsentscheid bereit zu sein. Noch nicht beantwortet sind die Fragen zu Schulnoten, Zeugnissen und Abschlussprüfungen. Schnupperlehren waren in den letzten Wochen kaum möglich. Dennoch sollten aber Lehrverträge abgeschlossen werden.

Heinz Mohler, Abteilungsleiter Berufsbildung und Berufsberatung, sprach von 5500 bestehenden Lehrver-trägen und 2200 jährlichen Neuabschlüssen. Für ihn steht im Zentrum die Wirtschaftsentwicklung. «Ohne Firmen gibt es keine Lehrstellen», erklärte er. In Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsverbänden von BL und BS klärt sein Amt ab, wo noch Lehrstellen frei sind. Bis jetzt haben gegen 700 Schüler noch keine Anschlusslösung. «Das ist nicht dramatisch», meinte Mohler. «Das ist jedes Jahr so. Die Frage ist nur, wie sich die Lage in diesem Jahr entwickelt!»

Lehrabgänger müssen keine schulischen Prüfungen absolvieren. Es zählen die Erfahrungsnoten und die praktischen Prüfungen. Diese Woche müssen die Branchenverbände angeben, wie sie sich die Umsetzung vorstellen. «Wichtig ist, dass Lernende einen Abschluss erhalten.» Noch ungeklärt ist das Vorgehen bei der Berufsmaturität.

«Bei den Mittelschulen funktioniert der Fernunterricht anders als bei den Volksschulen», sagte Marc Rohner (Abteilungsleiter Mittelschulen). Sie sind bis zum 5.Juni geschlossen. Prüfungen für das laufende Zeugnis gibt es keine mehr. Zu den Abschlussprüfungen gibt es noch offene Fragen. Baselland will keinen Alleingang, sondern befürwortet eine breite Abstützung. Wichtig ist eine Koordination im Bildungsraum Baselland, Basel-Stadt, Solothurn. Es werden Varianten mit und ohne Abschlussprüfungen vorbereitet. Man wartet auch hier auf den Bundesrat.

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