Baselland Tourismus mit neuen Ideen
Liestal Das Baselbiet will sich als Kurzferienregion bekannt machen
Baselland Tourismus stellte letzte Woche an einer Online-Medienkonferenz ein erweitertes Konzept vor. Geschäftsführer Michael Kumli will Altbewährtes beibehalten, aber auch Neues hinzufügen. Die Touristen sollen länger im Baselbiet bleiben und unsere schöne Landschaft nicht nur für ein paar Stunden oder einen Tagesausflug nutzen.
Im Auftrag des Vorstandes führte Kumli unter den Mitgliedern eine Umfrage durch. Lediglich 20 Fragebögen wurden retourniert. Ob diese mässige Quote als Desinteresse interpretiert werden kann oder ob die aktuell angespannte Situation mitspielt, ist nicht bekannt. Kumli betonte aber, dass die Tourismusakteure einbezogen werden sollen und müssen und er erwartet auch entsprechende Unterstützung. Die Arbeit des Vorstandes und seines Teams ist nicht Selbstzweck, sondern soll einen wichtigen Teil zum Aufschwung der Region beitragen und somit auch zum Nutzen aller Beteiligten sein.
Strategie und Vision 2021–2024
Unter der Vision «Baselland ist eine beliebte Schweizer Kurzferiendestination» können alle strategischen Stossrichtungen zusammengefasst werden. Diese werden mit «aktiv erholen», «entdecken und erleben», «geniessen» und «austauschen und lernen» beschrieben. Die Positionierung als Kurzferienregion und die Zusammenarbeit unter und mit den Mitgliedern sind zwei wichtige Schwerpunkte. Bisherige Erlebnisse (Outdoor, Genuss, Archäologie, Themenwege etc.) sollen weiterentwickelt werden. Gleichzeitig will man Schwächen ausmerzen und die sich daraus ergebenden Chancen nutzen. Dazu gehören der Ausbau der Online- und Social-Media-Präsenz, das Fördern von Übernachtungen und ein einfach buchbares Angebot von Packages.
«Wir sind ein ganzjähriges Wanderparadies», sagte Kumli. Geplant ist eine stärkere Zusammenarbeit mit Wanderwege beider Basel. Die neuste Umfrage des kantonalen Sportamtes zeigt «Wandern» bei der Bevölkerung ab 15 Jahren in der Spitzenposition.
Unser Mountainbike-Eldorado soll sich weiter etablieren. In Baselland kann von Frühling bis Herbst gebikt werden. Das können Bergregionen nicht bieten. Als «Leuchtturmprojekte mit nationaler Ausstrahlung» nennt Kumli Themenwege. Sie sind sehr spannend für Familien, müssen aber auf- und ausgebaut und unterhalten werden. Dabei zählt er auch auf die Zusammenarbeit mit Baselbieter Firmen. In diesem Bereich lohnt sich sicher ein Blick ins benachbarte Ausland, wo solche Angebote zahlreiche Schweizer Familien anziehen. Was aber bis über die Grenzen hinaus konkurrenzlos ist, sind unsere 80 Burgen und Schlösser und Augusta Raurica als grösster archäologischer Park. «Das ist fantastisch und muss schweizweit gespielt werden», erklärte Kumli mit Begeisterung.
Im Genussbereich soll die Weinregion weiter etabliert und die Genusswoche mit dem hervorragenden Gastroangebot in Kombination mit einheimischen Produkten vermehrt in den Fokus gestellt werden.
Trotz der vielen Ideen will Kumli die bestehende Infrastruktur nicht konkurrenzieren, sondern attraktive Alternativangebote anbieten, um damit Ausflügler anzulocken. Gemeinsam mit den Mitgliedern und Leistungsträgern werden die Angebote qualitativ und quantitativ sichergestellt und die Gastgeberkultur verinnerlicht. «Ich bin überzeugt, dass wir den Weg zur Kurzferienregion machen können. Das ist unsere Vorstellung und Vision, die wir weiterverfolgen wollen. Aber auch der Tagestourismus muss bestehen bleiben und unterstützt werden», so Kumli.