Bester Weisswein kommt aus Maisprach

Begehrtes Label Der Kanton kürt Raphael Grafs Kerner zum Baselbieter Staatswein  

Das sind die vier Baselbieter Staatsweine. Foto: U. Fluri

Es ist unter Kennern längst bekannt, dass die besten Baselbieter Weine in der obersten Liga mitspielen. Und das mit dem «Segen» von Fachleuten und Juroren aus der ganzen Schweiz. Mit der Möglichkeit der Winzer, ihre Weine im Qualitätswettbewerb zur Staatswein-Kür einzureichen, wird so den besten Tropfen ein Gütesiegel verliehen, das sogar amtlichen Charakter hat und den einheimischen Gewächsen zweifellos zu höherem Bekanntheitsgrad verhilft. Und selbstredend soll der Staatswein dann auch an offiziellen Anlässen des Kantons ausgeschenkt werden.

So kam es also letzte Woche im Schloss Ebenrain in Sissach wiederum zum Finale um das begehrte Label «Staatswein». Die diesjährige neunte Auflage – zum fünften Mal gemeinsam mit Basel-Stadt – wurde aufgrund der veränderten Marktbedürfnisse bezüglich Kategorien etwas modifiziert. So wurden nun die 54 nach den Vorgaben von AOC Basel-Landschaft eingereichten Weine in den vier Kategorien «Leichte Weissweine ohne Holzausbau», «Kräftige und aromatische Weissweine oder Cuvées», «Reinsortige Pinot noirs» sowie «Reinsortige Rotweine oder Cuvées inkl. Pinot noir», bewertet.

Unter der Federführung von Christoph Böbner, Leiter des Ebenrain-Zentrums und des Weinproduzentenverbands Region Basel/Solothurn wurde in verschiedenen Statements die Bedeutung des Kulturguts Wein hervorgehoben und das Schaffen der Winzer gewürdigt.

Weinselige Prominenz

Das Finale der Staatsweinkür mit Rangverkündigung und allem Drum und Dran war sodann nicht einfach das übliche Bewertungsszenario unter önologischen Gurus, sondern ein liebevoll organisierter Genuss-Event mit illustren Gästen. Klar, die Vor-Nomination der drei Besten pro Kategorie erfolgte bereits im April durch eine ausserkantonale professionelle Jury. Hauptdarsteller des feierlichen «Staatsaktes» im Schloss war indes ein hochkarätiges, bikantonales Degustations-Gremium, das im Gewölbekeller die ihnen vorgesetzten Weine nach persönlichem Gusto ohne Kommentar nach Rangpunkten zu bewerten hatte. Dabei liest sich die Namensliste dieser Laien-Jury wie ein «Who is Who». Angeführt von Regierungsrat Thomi Jourdan und seiner Basler Amtskollegin Stephanie Eymann haben die beiden Parlamentspräsidenten Peter Hartmann und Balz Herter, die Landschreiberinnen Elisabeth Heer und Barbara Schüpbach, Persönlichkeiten wie Tele-Basel-Mann Dani von Wattenwyl oder Münsterpfarrer Lukas Kundert in andächtigem Ritual die Gläser geschwenkt, den Wein mit kritischer Mine betrachtet, die Nase ins Glas getaucht und den edlen Saft mit kauenden Bewegungen im Mund verwirbelt.

Das Ergebnis: Nebst den besten beiden Rotweinsorten Pinot Noir Barrique aus Muttenz und dem Kluser Cuvée Rouge aus Aesch, dem leichten Weissen Räbhüsler Riesling-Sylvaner aus Bottmingen wurde dem Maispracher Kerner von Raphael Graf die Krone als bester kräftiger und aromatischer Weisswein aufgesetzt. Dem jungen Winzer vom Hof Langacher ist es zusammen mit Siebe-Dupf- Kellermeister Thomas Engel gelungen, einen exzellenten, fruchtigen, leicht süssen Apéro-Wein auf den Markt zu bringen und das Image der bekömmlichen Tropfen aus dem Oberbaselbiet zu festigen. Wohl bekomms!

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