Blasmusik als Balsam für die Seele

Das Regio Blasorchester 50 plus hat sein zahlreiches Publikum in Pratteln musikalisch grossartig verwöhnt 

Die Trompeter zeigten sich von ihrer besten Seite.Fotos: U.Fluei

Die Trompeter zeigten sich von ihrer besten Seite.Fotos: U.Fluei

Dirigent Sepp Fink hat alles im Griff.

Dirigent Sepp Fink hat alles im Griff.

Musizieren im Seniorenalter heisst nicht etwa, sein lebenslanges Hobby nun auf Sparflamme noch ein wenig ausklingen zu lassen. Nein, da wird auf der Basis von Erfahrung und Können nach wie vor mit grosser Spielfreude einer musischen Leidenschaft gehuldigt, die ansteckend wirkt. Davon konnten sich die über 1000 Zuhörenden der zwei Konzerte vom 19./20. März in Pratteln überzeugen. Was da die 65 Musikerinnen und Musiker im jeweils proppenvollen Saal des Kultur- und Sportzentrums als wuchtiger Klangkörper mit ihrem reichhaltigen Repertoire an Oldies und Ohrwürmern zur Aufführung brachten, war wohltuendes Entertainment der Extraklasse. Satter Klang aus Blech und Holz, zünftig und festlich – Blasmusik in allen Facetten, für jeden Geschmack etwas.

Und sie hatten das Publikum bereits zu Konzertbeginn im Sack, denn unmittelbar nachdem der Vorhang aufging, wurde mit dem Böhmischen Polka-Lied «Grüss Gott Ihr Freunde» das Stimmungsbarometer ganz gehörig hochgetrieben. Das taten der Arboldwiler Franz Rudin und Dirigent Sepp Fink als «Vorzeige-Sänger» des Orchesters denn auch ganz flott. Als ebenfalls gern gehörter Protagonist brillierte Moderator Peter Günthert. In seine Ansagen verpackte er jeweils witzig und pointiert «Weisheiten» über die Musik. «Musik heilt vielleicht nicht alle Wunden, aber sie ist eine gute Salbe.» Über den Dirigenten giftelte er: «Der Dirigent, das ist der Mann, der vorne steht, und alles kann.»

Solisten in Bestform

Das in seinen Registern optimal aufgestellte Orchester hat programmatisch gut assortiert Märsche, Walzer, Polkas und Evergreens aus verschiedenen Zeitepochen mit Hingabe und hoher Musikalität zum Ausdruck gebracht. Das hat die Herzen berührt, Emotionen geweckt und die grosse Musikfamilie im Saal immer wieder zum Mitklatschen und Wippen angeregt. Für Felix Tschopp etwas ganz Bewegendes: «Wenn ich hinter meinem Tenorhorn ab und zu ins Publikum guckte – einfach herrlich diese zufriedenen und fröhlichen Gesichter.» Ein Konzert «lebt» natürlich auch von den Solisten. So hat Paul Furler dem eh schon sanften Klassiker «Aux Champs Elysées» mit seinem Solo auf dem Sopran Sax eine zusätzlich feine Note verliehen. Derweil die beiden «Solotrompeter vom Dienst», Kurt Schaub und Kurt Mundschin das Solowerk «Die beiden Spitzbuben» mit grosser Brillanz von der Bühne herab schmetterten. Denen stand Trompeterin Claudia Schneider in Withney Hostons «One Moment in Time» mit ihrem lupenreinen Eingangssolo in nichts nach. Einen grossen Auftritt hatten auch die Bassisten. Beim Marsch «Them Basses» zeigten die sechs Pfundskerle mit ihren grosse Tubas, was volle Puste ist. Die Bühne hat gebebt. Ein klares Indiz, dass Musik keine Altersgrenzen kennt. Für den Tschoppenhöfer Bassisten Kurt Degen deshalb ein Grund, am Konzert-Apéro ganz unbescheiden, mit Stolz und augenzwinkernd zu sagen: «Allmählich können wir uns Richtung KKL orientieren!» Mir wei luege …

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