Craft-Bier-Hotspots

Oberbaselbiet 12. Regio-Brauereitag wieder ein grosser Erfolg  

Auch dieses Jahr wieder dabei, die Bierbrauer von «Schlugg» in Lausen (v.l.): Stephan Eglin, Andreas Iten, Tobias Oeschger und Stefan Buchwalder.Fotos: S. van Riemsdijk
Auch dieses Jahr wieder dabei, die Bierbrauer von «Schlugg» in Lausen (v.l.): Stephan Eglin, Andreas Iten, Tobias Oeschger und Stefan Buchwalder.Fotos: S. van Riemsdijk

Innert dreieinhalb Stunden waren die 420 Tickets für den 12. Regio-Brauereitag, der zum zweiten Mal an zwei Tagen (10. Juli und 14. August) unter dem Motto «Bierkultur verbindet» durchgeführt wurde, vergriffen. Zum grossen Erfolg dieses Anlasses, der zu den ältesten Bier-Events der Schweiz zählt, sieht der Präsident des Vereins Regio-Brauereien, Stefan Schröder, mehrere Gründe: «Es ist immer wieder ein geselliger Anlass in entspannter Atmosphäre. Man hat so die Möglichkeit, die verschiedenen Brauereien kennen zu lernen und die unterschiedlichsten Craft-Biersorten auszuprobieren», und schiebt nach, dass «dieses Jahr die Corona-Pandemie sicher nachwirkt. Die Leute möchten einfach raus.» Ein Superspreading-Event soll mit der Durchführung des ganztägigen Anlasses mit den Verpflegungsständen draussen vermieden werden.

Genussanlass

Nachdem der Initiant des Anlasses, Gilbert Oberson von der Brauerei «Chastelbach» in Himmelried, aus gesundheitlichen Gründen aufhören musste, wurde vor zwei Jahren der Verein «Regio-Brauerei» mit Sitz in der «Zipfelbier-Brauerei» in Muttenz gegründet: ein Kollektiv von elf Nordwestschweizer Kleinbrauereien, das sich die Förderung der regionalen Bierkultur auf seine Vereinsfahne geschrieben hat. Ziel der Gründung war, Synergien zwischen den verschiedenen Brauereien zu bündeln; wie unter anderem gemeinsam Material einkaufen und der Austausch von technischen Abläufen bei der Bierproduktion, wie Stefan Schröder erläutert. Der Regio-Brauereitag als Höhepunkt des Vereinsjahrs ist in kurzer Zeit zum fixen Bestandteil der regionalen Bierkultur ausgewachsen. «Es soll vor allem ein Genussanlass sein», sagt Stefan Schröder. Er unterstreicht damit, dass das Craftbier an diesem Tag zwar in aller Munde sein darf, aber eher als Kostprobe und als Austauschthema über die verschiedenen Geschmackssorten. Es geht nicht darum, sich bequem per Shuttle-Bus von Brauerei zu Brauerei durch die Geografie von Baselland herumkarren und sich dabei volllaufen zu lassen. Die Nordwestschweizer Craft-Bier-Szene ist in den letzten Jahren um zahlreiche Mikro- und Kleinbrauereien bereichert worden. Diese Entwicklung hat zur Folge, dass die Nordwestschweiz zu einem Hotspot in der Schweizer Craft-Bier-Landschaft geworden ist. Craftbier ist weiterhin populär. Das zeigt sich auch daran, dass es in der Schweiz viel mehr Kleinbrauereien hat als vor zehn Jahren. Nicht einmal Corona konnte der Hochphase etwas anhaben. Im Gegenteil, die Tendenz ist weiterhin steigend.

Handwerkliches Bier

Craft bedeutet übersetzt in etwa «Handwerk» und sollte als Kontrast zum industriellen Bier, das in Massen produziert wird, dienen. Man spricht dann auch von handwerklich hergestelltem Bier. Der Craftbrewer möchte ein aromatisches, eigenwilliges Bier brauen, das keine geistige Grundhaltung beinhaltet, sondern sich mit verschiedenen Zutaten traut, in eine bestimmte Richtung zu schmecken. Seine regionale Popularität äusserte sich am letzten Samstag bei herrlicher Witterung mit den Busfahrten, die alle bis auf den letzten Platz besetzt waren. Die Tour führte in bester Hopfenlaune, teilweise mit internationaler Beteiligung, zu den fünf Brauereien «Kraftstoff» in Sissach, «Gibbon Bräu» in Tecknau, «Rösslibier» in Füllinsdorf, «Schluggbier» in Lausen und «Schwarzbuebe-Bier» in Nuglar. Bei jeder Hobby-Brauerei gab es zudem etwas zu essen und man hatte die Möglichkeit, sich an einer Führung zu beteiligen. Aufgrund des grossen Interesses wurde im Verein über eine allfällige Erweiterung des Regio-Brauereitags diskutiert, wie Stefan Schröder mitteilt. Diese Idee wurde jedoch schnell wieder verworfen. «Wir möchten den jetzigen, erfolgreichen Modus trotz knappem Platzangebot in den kommenden Jahren unbedingt beibehalten.»

Weitere Artikel zu «Oberbaselbiet», die sie interessieren könnten

Oberbaselbiet23.04.2025

100 Gemeinden und 100 Artikel

100-Jahre-Jubiläum Der «Merci Bus» stoppte in Bubendorf, Gelterkinden und Sissach 
Oberbaselbiet16.04.2025

Baselbieter Fünflibervereine tagten in Böckten

DV Ausnahmslos Oberbaselbieter prägen den Kantonalverband
Oberbaselbiet16.04.2025

Frauenpower und gelebte Traditionen

BLKB-Stiftung Kantonalbankpreis an Frauenfussballkommission, Publikumspreis an Trachtenvereinigung