Die Dienstleistungen waren kaum noch gefragt 

Mitgliederversammlung Wegen der veränderten kulturellen Landschaft: Der Verband Kultur Baselland (VKBL) löst sich per Ende Jahr auf

Der VKBL-Vorstand mit Marc Joset, Angelika Torrie und Kaspar Geiger (v. l.) stellte den Antrag zur Vereinsauflösung. Auf dem Bild fehlt Martin Burr. Foto: S. van Riemsdijk
Der VKBL-Vorstand mit Marc Joset, Angelika Torrie und Kaspar Geiger (v. l.) stellte den Antrag zur Vereinsauflösung. Auf dem Bild fehlt Martin Burr. Foto: S. van Riemsdijk

Der Verband Kultur Baselland (VKBL) hat sich seit seiner Gründung 2016 für eine vielfältige Kultur in Baselland eingesetzt. Er verlieh Kulturschaffenden und Kulturinstitutionen aller Sparten sowie Kulturinteressierten eine gemeinsame Stimme und vertrat ihre kulturpolitischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Interessen. Nun ist der Vorhang über den Verein geschlossen worden. An ihrer Mitgliederversammlung vom letzten Montag im Bistro Cheesmeyer in Sissach hat der Vorstand entschieden den Verein per 31. Dezember 2022 aufzulösen.

Dienstleistungen kaum mehr gefragt

Nachdem sich die Situation um die Sparmassnahmen des Kantons Basellandschaft entspannt hatte – der VKBL hatte sich dagegen gewehrt – und die Unterstützung für die Kulturschaffenden während der Pandemie ihre Bedeutung hatte, musste der Verein feststellen, dass in einer veränderten kulturellen Landschaft ihre Dienstleistungen kaum mehr gefragt sind. Der Versuch, die Kräfte der regionalen kulturellen Institutionen und Organisationen sowie der Kulturschaffenden zu bündeln, fand wenig Anklang. Vor allem die wiederholten Aufrufe zur Mitarbeit im vierköpfigen Vorstand blieben erfolglos. Folglich sahen sich drei von vier Vorstandsmitglieder ausserstande, die nötige Vereinstätigkeit weiterzuführen und stellten an der Mitgliederversammlung, welche mit insgesamt sieben Stimmberechtigten, darunter vier Vorstandsmitglieder, nur spärlich besucht war, den Antrag auf Vereinsauflösung. Dass nicht mehr Mitglieder den Weg nach Sissach gefunden hatten, jetzt wo es doch um die Vereinsexistenz ging, war irgendwie symptomatisch für den Zustand des Vereins und für das fehlende Interesse, wie Vorstandsmitglied Kaspar Geiger bemerkte.

Neuausrichtung vorgeschlagen

Als Einziger im Gremium sah Vorstandsmitglied Martin Burr noch Perspektiven für eine Weiterführung des Vereins und schlug im Sinne einer Neuausrichtung eine Alternativ-Variante vor. Diese sah unter anderem ein Dialoggefäss zwischen Kulturschaffenden und Politik vor. Zudem empfahl er zwei nicht anwesenden Personen zur Wahl in den Vorstand vor. Ohne Erfolg. Die Wahlvorschläge konnten nicht überzeugen und kamen folglich zur Enttäuschung von Burr nicht zustande.

Darauf stellte Präsident Marc Joset den Antrag zur Vereinsauflösung, welcher nach eingehender Diskussion bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung um etwa 21.30 Uhr angenommen wurde.

Auch finanziell lief es dem Verein zuletzt nicht nach Wunsch, musste doch Kassiererin Angelika Torrie einen Verlust von rund 1000 Franken für das Rechnungsjahr 2021 vermelden. Hiermit schrumpfte das Eigenkapital schliesslich per 31. Dezember 2021 auf noch rund 300 Franken.

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