Die Trauben sind gelesen

Weinproduzenten Weniger Trauben, aber beste Qualität 

Degustation durch die Experten: Michael Jud, Urs Jauslin, Ueli Bänninger, Thomas Engel (v.l.). Fotos: B. Eglin

Degustation durch die Experten: Michael Jud, Urs Jauslin, Ueli Bänninger, Thomas Engel (v.l.). Fotos: B. Eglin

Urs Weingartner vom Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft

Urs Weingartner vom Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft

erklärt den Weinjahrgang 2020.

erklärt den Weinjahrgang 2020.

Der Verband der Weinproduzenten ­Region Basel-Solothurn informierte ­Anfang Woche über das Weinjahr 2020 und prognostizierte ausgezeichnete Ergebnisse. Das Jahr war schon von einigen Wetterkapriolen geprägt. Die Natur hielt sich einmal mehr nicht an die Durchschnittswerte. Der Winter verzichtete auf Frostnächte und der Frühling war der drittwärmste seit 1981. Die Schafskälte und die Eisheiligen machten ihren Namen Ehre und wirkten sich negativ auf die Blüte aus. Wegen der Trockenperioden fehlen bis heute etwa 100 mm Regen. Der Mehltau konnte in Schranken gehalten werden. Die Wespen verursachten Frassschäden und wegen der Kirschessigfliege mussten die Trauben bei der Ernte vermehrt verlesen werden.

Trotzdem sind die Fässer gefüllt mit qualitativ hochwertigen Weinen. Die Produzenten und Weiterverarbeiter der Trauben waren gefordert, da viele Traubensorten in einem sehr kurzen Zeitabschnitt zusammen reif wurden. Die Lese erfolgte innert zwei statt sechs Wochen und die Kellereien leisteten viele Überstunden.

Gesteigertes Qualitätsbewusstsein

Baselland hat im Verbandsgebiet mit 115 von 137 Hektaren die grösste Anbaufläche (Schweiz: 14700). Ein schöner Anteil davon liegt in den Oberbaselbieter Gemeinden Maisprach (15,9), Sissach (11,4), Wintersingen (8,3) und Buus (7,9).

Seit der Mengenbegrenzung durch den Bund vor 25 Jahren, mit der verbesserten Ausbildung der Winzer und einem gesteigerten Qualitätsbewusstsein konnten sich die Baselbieter Weine im umkämpften Markt behaupten. Hier gibt es keine übervollen Lager wie in anderen Gegenden der Schweiz, wo noch Bestände aus vergangenen Jahren abgebaut werden müssen.

Sehr guter Oberbaselbieter

«In zweiehalb Wuche hei mir fast dr ganz Herbst dureklöpft. Ich bi jetz zimmli uf dr Schnure. S macht denn plötzlich peng und alles isch fertig», erklärte Produktionsleiter Thomas Engel vom Liestaler Siebe Dupf. Der grösste Teil ihrer Trauben kommt aus Maisprach. «Was wir im Keller haben, ist richtig cool», sagte Engel. Die Herbsterteams leisteten einen Riesenaufwand. Dieser lohnte sich, denn keine Traubensorte hat weniger als 100 Oechsle!

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